Ich war in meinem Leben schon oft in dieser Region von Deutschland, die ich nicht mag und mit dieser Meinung werde ich von vielen Zusprechern unterstützt und selbst wenn das Lüge wäre, wäre es genug wahr, diesen Text zu rechtfertigen, denn ich schreibe ihn und ihr müsst ihn euch anhören: Ich hasse Bayern.
Ich war da für mehr als einen Monat und sollte eine Studie machen über die Jugendkultur einer Kleinstadt in der Nähe von München. Ich war untergebracht in einem Sportlerheim in der Mitte von drei Kirchen, die ihre Glocken alle so geil fanden, das jede jeden Abend eine Viertelstunde so laut schellen musste, dass ich meine eigenen Gedanken nicht mehr verstand und das mit meinen DJ-Kopfhörern auf. Ich frustete mich also durch meine Tage und hoffte auf ein baldiges Ende des Ganzen.
Seit Jahren war ich Action gewohnt, haeb in Städten voller Leben meine Tage zugebracht und nun das. Die einzige Bar gehörte der merklich hart gealterten, aber trotzdem netten Heidi. Diese Frau hatte einen scharfen und wissenden Blick und lies uns nach 0 UHr rauchen, was hier echter Luxus war. Ich betreute auch das Jugendkulturzentrum der Stadt. Hier wollte ich in meiner letzten Nacht ein Konzert mit [pi!] aus Dresden, ich meine natürlich den Grasräubern veranstalten. Die Vorband war aus der Gegend und schwer zu finden. Hier in den Käffern um München war wohl Bandkultur ein Fremdwort und Myspace ist so tot wie Studi. Ich verfluche dich Zuckerberg.
Ich hatte mich auch in den Gagen überschlagen, so das für alle unterm Strich nichts blieb, als zu weinen. Ich freute mich so sehr auf diesen Gig, endlich Sachsen treffen. Wir planten auf das Foyer, den Saal würden wir wohl nicht füllen. Von 150 geplanten Gästen kamen 30, Nullnummer par exelence. Wochen vorher war mir dieses wunderschöne Wesen begegnet, die sich auch diesmal im Publikum fand, in ihrer viel zu roten Lederjacke.
Das Konzert war vorbei und wir alle waren fertig und wollten backstage schlafen gehen. Wir hatten nur nicht mit ihrem Überredungstalent gerechnet. Sie schleppt uns also in oben eräwhnte Bar. Ich gehe zu Heidi und bitte um das große Separè für Band, Anhang und mich. Tür zu, Kippen an. Wir sitzen wohl gut acht Stunden und alles fließt in Strömen. Nach und nach lehrt sich der Laden und nur der Bassist und ich sind noch übrig. Neben uns sitzen jeweils eine schrazhaarige (meine) und eine blonde (seine) und wir lassen unsren Charme spielen. Es wird sehr spät und mein Zug geht um sechs nach München zu meiner MFG nach Dresden. Ich verabschiede mich und gehe zum Club um meine Sachen zu holen. Angekommen stelle ich fest, dass das Zimmer in dem sich mein Laptop befindet abgeschlossen ist und ich schreie nach dem Sänger: "RANY!" Was ich nicht weiß oder zu betrunken bin zu merken, ist, dass mein komplettes Equipment hinter mir auf dem Tisch steht. Wir einigen uns, dass die Band es nach bringt und ich mache mich auf den Weg zum Bahnhof. Angekommen, steht die vor mir in dieser viel zu roten Jacke. Wir fallen uns in die Arme, sie fängt an weinen. So sehr ich einen Monat lang weg wollte, so sehr beete ich darum, dass dieser Moment nie endet und ich hier bleiben kann.
Diese Zugfahrt schadet meinem Tag und der Mercedesvan ist voller Spießer. Ich muss riechen wie eine Güllefee und sitze genau in der Mitte. Das Epizentrum eines für alle versauten Tages. Es muss gegen 10 Uhr gewesen sein als mein Handy klingelt, Rany ist dran und fragt mich wo ihr Bassist geblieben ist. Ich sage wir hatten uns vor der Bar getrennt und seit dem weiß ich nichts. Ich sage ihm auch, das er wohl bei seiner Begleitung genächtigt hat. Ich wusste jedoch wer sie war, wie sie hieß und wo sie wohnte.
Der folgende Teil besteht aus Erzählungen von Rany, denn egal wie oft er mich kontaktierte, wirklich helfen konnte er sich nur selber. Die Band wollte eigentlich um 10 Uhr morgens wieder los, das war nun gut zwei Stunden her. Rany telefonierte sich die Ohren blutig, ohne Erfolg. Er kam darauf bei Facebook die Teilnehmer zu checken ob sich diese Frau darunter befand. Er hatte inzwischen ihren Namen erfahren. Die Band fuhr in ihrem witzig orangnen Gefährt durch die ganze Stadt und klingelte ein ums andre Mal vergebens. Am Ende standen sie in der Wohnung meiner nächtlichen Begleitung, was ihnen die entscheidende Nummer verschaffte. So standen sie gegen 14 Uhr in der Wohnung, wo der Basser war. Er stand grinsend da, was alle noch saurer machte. Gegen 19 Uhr waren sie endlich wider in Dresden. Hatten mehr für Sprit bezahlt, als Gage reinkam, waren alle und nicht mehr gut auf den Basser zu sprechen.
(müsste K.)
6 Kommentare:
Dies ist keine Räubergeschichte, sondern eine die führt dich in die Schweiz. Zu Sophie Hunger. Kennst du sie vielleicht schon!?
Ich sende dir mal den link: http://www.youtube.com/watch?v=1srDNADUTSY
das ist eine Stelle aus ihrem Film: "Der Freund"
Kann mich nicht entscheiden, so auch:
http://www.youtube.com/watch?v=Cvlqwsq0qf0&feature=related
Am liebsten mag ich aber "Walzer für Niemand"
Freitag spielt sie in Tübingen auf dem Marktplatz, ...
so hörst du sie auch.
Grüße von Claudia.
Ja die kenne ich. Das erwähnte Lied gehört zu meinen deutschen Lieblingsliedern.
Aber wie kommt diese Geschichte mit ihr zusammen? Erklärung bitte!
München ist aber sehr schön. Schluchz.
Schwester
Oh Fuck. Ich meine ja auch nich Stadt, eher die Menschen, aber das ist Geschmackssache. Wollte dich nicht angreifen.
fühl mich doch nicht angegriffen, wollt nur mal den Fokus drehen
Also, die Verknüpfung der Geschichten:
... vielleicht war sie ganz spontan, weil sie nicht so ganz eindeutig sind, ... ich meine die Musik, im Raum, irgendwo, ... das selbe Licht bei den Räubern ebenso wie bei S. in Zürich, in München, ... ich bin gespannt auf Tübingen!!!!
Claudia.
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