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Dieser Blog ist ein Sammelsurium von Gedichten.

Freitag, 31. Juli 2015

Restzeit-Story

Es kommt weder eine Nadel aus den Tasten in deine Finger noch aus den Kopfhörern in dein Trommelfell, wenn du etwas ignorierst, was dich schocken soll.
Überall ist Mitgefühl, sharing is caring.

weil es nur per Knopfdruck weitergeht
und jeder Link so wichtig ist
ist Teilen nun, wie Anteilnahme geht
digital vernetzt im Grau: Sozialfaschist

Und wenn gestern Nacht ein Kind, ein Moslem, ja ein Syrer schrie
he`ll never be, more than a twist in my sobriety

Du drückst dem Stricher auch nicht auf den Nabel
und denkst das wäre Essen
Deine Maus ist eine leere Gabel
unter Tausenden vergessen

you should really really share it

gelähmt von der Tristesse des Bösen
geh ich heut Greul und Herde zählen
und ich kann's einfach noch nicht lösen
ob's nur Qual ist, oder sie richtig quälen

Wenn die Menschen euer Stadt nur noch aus Ellenbogen bestehen und ihr in großen Konflikten denken wollt, während schon eure Nachbarschaft euch nichts mehr angeht, wie soll er dann gedeihen:

der gute Mensch von Sezuan?

es eint sich Übermacht im Streuungwinkel
das hat es schon gegeben
und ihr quellt über von dem Dünkel
unter jedem Stein sucht ihr das süße Leben

Allein allein, allein allein
Ihr sterbt allein
Und euch bedeckt Ruinenstaub
Welt entzaubert
Denn alles war erlaubt.

share it.

(mk)

Montag, 27. Juli 2015

Durchhalteparolen Inc.

Ich schreibe nicht, 
diese Zeilen sind keine Schrift, 
denn ich schreibe nicht.
Dieser Gedanke ist kein Wort
weil ihm beide Flügel fehlen

Da ist nur Schlamm im Ofen
ich muss ihn essen
jeden Tag

Da ist nur Scham im Herzen
Ich bin kalt 
und in mir will nichts mehr raus.

Man hat mich gelinkt
mit warmen Händedruck erstochen
und keiner wills gewesen sein

Ich geh aus der Welt
umgeben von Lachen
weil ich nicht mehr geradestehen kann

(mk)

Wenn jeder an sich denkt, sind alle allein.

Geh nicht zur Hexe, wenn Du hilflos bist,
sie wird wissen, dass du kommst
Sie strickt dich ein mit Spinnenbeinen
und alles war umsonst
Du darfst nicht vor ihr weinen
Ihren Saft, darfst du nicht trinken
denn selber hält sie nicht davon

Geh nicht zur Hexe, wenn Du lieben willst
denn ihr Flüche fressen dich auf
das kriegst du alles fünf mal wieder

Und einsam wirst du sein
wo keine Decke Wärme ist
wirst an Versprechen verwelken
und menschliche Rücken zählen

Geh bitte nicht mehr zur Hexe
Sie wird dein Traumtöter sein.

(mk)

Vom Vergessen zu vergeben

Ein Imperium fällt
Rom brennt wieder
Ein kleines Licht der Freude,
halten wir um uns zu führen
durch die Flammen der Sägen.
Durch die Fretchenhölle
Wo alle nur bis zum Fußknöchel beißen
& es nach Aderlass der Knechte schmeckt.
Wir uns selber ankotzen
Während wir doch so viel besser als der Andere sind
& doch nur noch einander haben

Wirklich mies dieses Glück
man wird süchtig
"Gut genug?" ist eine fiese Frage

(mk)