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Dieser Blog ist ein Sammelsurium von Gedichten.

Freitag, 21. Dezember 2012

Warum ihr Huren seid.

Wenn Gott Humor hätte, wärt ihr Bastarde heute in der Sonne eurem Wahnsinn nachgegangen. Nur Gott gibt es ebenso wenig, wie den Weihnachtsmann. Warum ihr aber dem letzteren so viel Geld in den Rachen werft müsst ihr mir erklären.
An die Endzeit glaubt ihr nicht mehr, all die Spinner, die ein Datum festlegen, die belächelt ihr. Aber zum Lachen ist das eigentlich nicht, wenn ihr völlig überzeugt dem Mammon glaubt, der euch vom Wert eurer Arbeit überzeugt ihr Nutten!
Stellt euch doch mal eine Frage: Was hat gefehlt, damit heute für uns alle der letzte Tag gewesen wäre? Der Finger auf dem roten Knopf? Die Gefahr aus dem All? Irgendein Szenario, dass es als Hollywoodfilm gibt?
Euer wirkliches Problem ist nicht das mögliche Ende, sondern die Möglichkeit, dass es kein Ende gibt. Denn wie lange hält dieses miese Biest Hoffnung. Wann geht eurem Sehnen der Saft aus? Wenn die Knochen schon nicht mehr so lange halten, wie man im Stande ist alt zu werden, warum soll es der Verstand?
Ihr lauft im Kreis, weil ihr sonst durchdreht und alles niedermetzelt, was euch im Weg steht.
Habt ihr überhaupt mal ein weinendes Gesicht gehalten, bevor es losging und jemanden abstach? Aber ihr habt davon gehört, gelesen. Und das waren alles verdammt schlimme Menschen. Das Blöde ist nur, das könntet ihr sein und das wärt ihr so leicht: Lassen wir euch etwas nehmen.

Ein System, an das man glaubt, ist ein wunderbares Ruhekissen.

Dann braucht man keine Kirche und keinen Spiegel. Außer Atmen und Kauen wird dir alles abgenommen. Wenn ich euch ansehe, schaue ich in Pinocchios Augen als er sagt: "Ich will ein richtiger Junge werden." Denn Menschen seid ihr lange nicht mehr. Teuer angezogene Nutztiere, das ist alles und das Bolzenschussgerät heißt Altersvorsorge.
Natürlich bekomme ich beim Gedanken an das Ende der Welt einen Ständer. Es macht pufff, alles ist weiß und das einzige Geräusch ist Gottes Lachen. Denn Gott hat Humor, aber nur einen guten Witz:: uns. Und er will ihn endlich zu Ende erzählen.
Wie Goebbels, kann der Euro auf eure Dummheit zählen und auf eure Angst erst recht. Das Schlimme an der Krise wird nicht sein, dass das Papier in euren Taschen, nichts mehr wert ist, sondern die Erkenntnis, dass es das noch nie war.
Heute, an diesem mal wieder letzten Tag, will ich ehrlich mit euch sein, denn das ist ja sonst niemand: Irgendwer hat euch heimlich einen Dremel Multi unter die Hirnschale geklebt und dieser macht leckeren Gemüsebrei aus allem, was darunter liegt und hinterlässt es so nutzlos wie die Titten einer Nonne.
Etwas, dass selten ist, wurde als einst als wertvoll erachtet. Das ist heute umgekehrt und ein verletzter Ellebogen ist nicht schlimm, denn dafür hat man zwei!

Ein Freund von mir sagt, dass sie die Dichter immer zuerst holen. Ich wünsche euch alles Gute, denn meinen Segen habt ihr nicht.

(müsste K.) (für Alex B.)

Donnerstag, 13. Dezember 2012

Irgenwann war jeder Apfel einmal sauer.

Schuhe, in denen man lernen muss zu Laufen, sollten besser zu groß, als zu klein sein. Denn worin man nicht wächst, kann man ausstopfen, aber sollte nichts von sich abschneiden müssen.
Ich muss mein Sehnen und mein Fehlen ruinieren, ihnen die Luft und den Raum nehmen. Sie draußen schlafen lassen. So lange, bis sie von selber gehen. Vielleicht suche ich mir nicht einmal neue.
Wahrnehmung kann eine warme Dusche sein und genauso lange hält sie. Ich bin unentschieden, wie ein kalter Bimetallstreifen, denn dieser Herbst braucht neue Lieder. Wenn die Nadel erstmal in der Rille festsitzt, ist die Platte nichts mehr wert.
Ein gottloses Leben heißt nicht, dass der Glaube fehlt. Nur immer die Frage von welchem abzufallen man sich leisten kann. Wie viele verstaubte Kisten zählt dein Keller und warum sind sie noch da unten? Was hat ihren Platz eingenommen, was hast du einst in ihnen gefunden?

"This wasted year, with devoted friends, they disappeared." (Bright Eyes)

Das Kratzen am Hinterkopf, wenn eine Wahrheit zur Tautologie wird, macht mir die Haare dünn. Ein absolutes Verschwinden von Flucht. Das Gesicht zur Wand und die Hände auf dem Rücken. Fremdbestimmt durch Eigenverschulden.
Man muss es sich leisten können eine Warnung zu überhören. Entweder werde ich immer falsch verstanden, oder ich lasse kein Verständnis zu. Es hätte anders kommen können.
Eine warme Hand auf meiner, ein langer Blick des Zweifels. Damit schlafe ich ein.

(müsste K.) (für Rany)

The stain

Loss is always fine to care about,
and the fine is always ill.
As it goes on, we'll say it still
"It has to work without."
and we always will

Can someone please unplug the bell?
it rings just for the coming bill
There's nothing left for me to tell
and there never will

The loads, whom friends I call
are shapeless in the fog
they don't resemble me at all
but they are here inside this log

Another gathering around, another burnt down candle
Just that way to walk back home
to have my dreams to deconstruct, and to unhandle
and this is all and all and mine alone

(müsste K.)

Peppermint Petty

Eine Kerze dir, deren Wachs du nicht gegraben,
Nur ein Träne wahr
Verkaufe Luft!
Und teile aus der Saat die Gaben
Mach aus Blinden deine Schar

Deine Maschine lügt dich an
Und dein Papier rollt sich von selbst
jeder Tick, was du nicht kannst
Dem du dich auch nicht stellst.

(müsste K.)

Freitag, 23. November 2012

Gegen den Wald schreien

Die Krähen sind weg, sind spielen gegangen.
Der Rasen wächst einsam, so klein vor der Zeit.
Ich hab Dich eingeholt, dich doch nur gefangen.
Aber tragen kann ich dich nicht, nicht, noch nicht so weit.

In dieser Nacht ist der Kaffee längst kalt,
was wir nicht mehr missen: aus den Fenster.
Zwischen uns sind neue Gespenster
Von denen wir hoffen, dass einer sie malt.

Ein Dritter, der Zeuge wäre, könnte morgens von uns berichten,
denn Bücher füllen diesen Schrank.
Er wär der immer Falsche, dies zu schlichten.
Dass er nicht da war, habe Dank!

Die Masken sind weg, es ist nur noch das Wort.
Die Geschichten, unser Teil, sie können nicht mehr passieren.
Wir verlieren die Namen, den Ort.
Wir werden uns nur noch für andre maskieren.

(müsste K.) (für Maja) - (Ich liebe dich)

(danke an den Gedanken an das Video zu "All is full of love" von Björk)

Montag, 3. September 2012

Antabus

Warum sind wir in diese Flut aus Dingen heimgekehrt? Stets brauchen wir etwas, dass wir mitnehmen können, um dass wir uns streiten, wenn wir uns trennen, an dem unser Herz hängt.
Mit jedem Ding, das wir zu behalten suchen, wird unsere Stimme brüchiger. Wir wollen lauter sein, als die Stimme in uns, die uns von gestern erzählt und auf morgen keinen Rat weiß.
Es ist eitel sich Pläne für später vorzubehalten in dem falschen Bewusstsein bestimmt einen Haken setzen zu können, denn mit der letzten Drehung im Bett vor dem Schlaf, wird man immer die Welt einreißen.
Gelogen ist der Tag, der so viel von uns wissen will. Doch der Schrei dagegen verklingt bevor er unsere Lippen verlässt - dafür ist die Aldikasse nicht gemacht.
Die Schuld trifft uns bitter, macht einem die Schritte schwer. Wir sollten Krebs sein, allein des Wortsinns wegen.
Sie gaben uns Sprache und nahmen uns Stolz - das haben sie gut gemacht.
Denn noch immer rinnt genug Sabber vom Kinn, um weiter zu machen. Es geht immernoch irgendwo hin. Den unprogrammierten Bereich der Karte gibt es in dieser Welt nicht. Nie ist alles Klippe und immer ohne Ausweg - außer den zu flüstern.
Dinge zu haben löst Jemand zu sein ab. Krampf. Ich kann die Beine nicht mehr spreizen. Und ich wollte diesen nassen Schwanz, der so viel versprach und nichts davon halten konnte. Dunkel ists, das Geld ist alle, walle Wasser, Wasser walle.
Es ist ein Zurückkehren in den eigenen Geist, wenn nichts mehr ablenken kann. Ein Aufwachen in der eigenen Beschränkheit, für die man selber Schuld trägt. Und während Du auf dem Klo sitzt kommt dir die Gewissheit, dass dein Leben bis jetzt sinnlos war und nur beim Wichsen machen die Frauen, um was Du dich nie getraut hast sie zu bitten.
Ein gläubiger Mensch scheint dem Tod zu entweichen, für ihn ist das Knieen leichter. Er wird das immer tun müssen. Du, der Du nicht glaubst, bist endlich. Denn endlich wird es vorbei sein, dein Streben nicht in Vergessenheit zu geraten. Was wirst Du in der Welt gelassen haben, die sich wie Dimmen anfühlt - alles im korrekten Licht. Das hinter der Scheibe nimmt sich selber die Blässe und wahrt den Schein für deine Scheine.
Ich glaube, dass uns der Rückfall in die Steinzeit besser stünde, als der Prunk nach dem wir streben - lasst die Bomben fallen.
Wir gießen nach, bevor wir ausgetrunken haben. Vergessen ist ein Segen. Wir würden den Whiskey sogar auf Eis trinken, wenn er uns geschenkt würde. Denn Nüchternheit ist der Knüppel auf den Sack, dem die Öffnung fehlt um Schrödingers Katze lebend zu bergen.
Ist es nicht witzig, dass, egal wie wir gelebt haben, uns ein Heilgenschein umgibt, sobald man uns die Kehle durchtrennt. Das eigene Blut wird zur Absolution. Das, was dich jeden Tag in deinem falschen Leben durchströmt, siegt am Ende und macht dich heilig. So verdammt witzig.
Unser Leben ist zum trockenen, schmutzigen Schlüfer einer Hure verkommen. Ein Krankenhausaufenthalt, im Warten auf den einen Besuch, der nicht kommen mag, verwelken wir wie die Blumen auf dem Nachtschrank. Der Knopf für die Schwester, dieser ewige Ruf nach Hilfe, die Gott uns versagt, ist unser alleiniges Ambrosia.
Was wir erleben ist viel grausamer, als die Marionette, die um die sie führenden Strippen weiß. Wir erleben Einsamkeit, sind in die Welt ausgestoßen und allein mit jeder auch nur gedachten Entscheidung.
Wir liegen in einem zu kurzen Bett, ein Leben, dass nicht ausfüllt - wir ragen an den Enden darüber hinaus. Wir müssen ein größeres kaufen.
Ein Schaukeln vor dem Überschlag - immer einen Deut zu wenig da.
Unmöglich zu sehen, dein Bild von anderen. Das Sinnesorgan, dass dir fehlt, was könnte es? Was würde es aus dir machen, als wieder nur einen Einsamen?
Wir sind graue Würmer, die nichts wissen und von nichts erzählen wollen. Die keine Geduld haben brauchen, denn sie ist nicht mehr nötig. Unser großer Krieg ist der gegen die Ersatzbefriedigung. Oder wo ist bitte der Unterschied zwischen Schokolade und Methadone?
Ich habe heute verstanden, dass eine Umarmung vielleicht mehr als ein Kuss ist, bei dem das Gegenüber den Mund nicht öffnet. Gehen wir aufeinander zu.

(müsste K.)

Sonntag, 19. August 2012

schmelzendes Gold

Es ist Watte, mit Scherben, Lecken am Glas.
Pflaster an Wunden von uns, Scheiden an Scherben.
Ruhen auf altem Heu.
Die Frucht liegt nahe der Furcht, wie Verlobung am Verleben.
Ein feuchter Teebeutel am Tellerrand
Zeit zum ziehen lassen...

Auf Normalnull hinter dem Wellenberg werfe ich den Strohhut ins Feuer für ein leichtes Leben unterm Rad
; am falschen Ende der Eisenkette.

Ich trinke das Thermometer aus

für den finalen Schrei ins Uferlose
das Klingeln gilt mir,
der Lippenstift kommt frei Haus

meine Lider sind schwer von Entrückung
den Wegrand trennt ein Schild
das ist mein Bild gestrichen drauf
die Strafe schenkt mir ein
Eichmaß unter Füllstand
Ein Jubel falscher Freunde

So ein schöner Rasen
dieses grün ist meins
diesen Zaun sollte ich streichen
diesen Baum hab ich gepflanzt


(müsste K.)

Mittwoch, 8. August 2012

Unerschütterliche Begegnung

Du bietest mir einen Freiraum
in einem goldenen Käfig.
Siehst Du deine Kinder nicht,
oder sind deren Träume, die Dich bereichern,
so wahr, dass DU Angst hast,
den Horizont
mit klarem Blick zu begrüßen?

Es reicht doch nur ein kurzer Augenblick
um uns zu erkennen...

Wieviel Kraft kostet die Wahrheit?

(JayEffKay)

Sonntag, 22. Juli 2012

Bedingungslos

Diese Schatten fallen ewig
wir sind des Springens müde
Dieses Spiel kennt keinen Sieger
und der Linienrichter schläft neben einer leeren Flasche Wein

Wir tun uns das täglich an
Wir schweigen drüber leise
Wir kommen beieinander an
auf die einzig denkbare Weise

Wirf doch diesen Beutel weck
er riecht nach deinem Leben
Und hast du neue Kerzen mit?
Die letzte versiegt da grade eben!

Das Sieb ist für den Bach da unten
lass es bitte stehen
Mein Schienbein hört nicht auf zu bluten
bis wir uns entgegen gehen

(müsste K.) (für Maja)





Dienstag, 10. Juli 2012

Ich drucke mir Klopapier mit meinen Problemen drauf.

Ich bin verschollen, wie umzingelt. Auf mich gibt es ebenso wenig eine klare Antwort, wie auf den Osteuropäer im Kreuzworträtsel.
In deren Sein spiegelt sich meines. Etwas unverzerrt zu sehen, prügelt mir jedes Mal die Eingeweide heraus. Ich spucke Blut - nicht meins - auf die falschen Straßen; ein Freiheitsgedanke am Anfang; zwischen deinen Beinen aufgewacht.

Wir lesen einander wie Bücher in Büchern, die von uns handeln.

Eine Stadt ohne Sinn im Rinnstein der Zukunft. Ein Zusammenschluss ohne Namen, eine erdachte Identität. Ein Gleichniss ohne =. Ein vergebenes Minus, wir schwärzen rote Zahlen. Wenn alles ausgebeint ist, kann kein Rückrat mehr entstehen. Die Faust ist zur Flosse geworden. Unsere Fibel ist der Wein.

Wie ging noch dieser Witz?
Wie ging noch dieses Leben?

Die Asche ist ab vom Finger, wir sind wieder wer, jemand, der das Fehlen von Freiheit digitalisiert, um es zu teilen.

Mir ist schlecht vor Verlangen auf Köpfe zu treten. Da ist ein Ding in mir, dass ich nicht mehr will. Ich will es ausdrücken, wie einen verwesten Stummel Tabak, der noch verzweifelt glimmt. Ein Leben zu Ende gedacht. Durch die Lupe gesehen wird nichts klarer, nur größer. Vollendung für ein Ziel ohne Anfang. Eine Blase voller Drang und nirgends darf ich pinkeln.
Lustig, wie alles unscharf wird. Denn wer sind die Herren meiner Geschichte und ist es nicht vermessen zu glauben, das es eben jene gibt? Für drei Soldaten ein Beamter, für einen Dichter nur er selbst.
Über mir schwebt ein Logo; es scheint heller, als ich. Mir graut nicht, ich ergraue und ich darf den Ton nicht mischen.

Endlichkeit ist Überschrift und Abspann zugleich.

Ich sollte mich wirklich nicht weggeben, ich sollte kein Gast in dieser Welt sein. Verkomme ich zum Zuschauer? Bin ich Passivist (Ja dieses Wort habe ich mir schützen lassen). Ein Hund an der Leine - von jeder Blume, an der ich schnuppern will, werde ich weggezogen.
Ich fühle mich überwürzt. Die Welt ist kalt geworden und wo sind die langen Tage hin?

Du darfst den Tod nicht umbringen, denn Träume sind noch längst kein Mehrgewinn.

Sei ein Streicholz am Zaun der Verblendung! Augerpaare, Augenpaare. Mein neuer Freund heißt Ungeduld. Er schläft im Nebenzimmer, steht vor mir auf und nimmt immer viel zu viel Pulver für den Morgenkaffee. Er sagt, er gehe bald wieder. Diese Bettstadt ist magnetisch und mein Nachtlicht muss sparen. Ich winde mich im Schlaf, denn ich kann nichts Vergleichbares greifen:

Alles Parasiten.

(müsste K.)






Irgendwo da unten

liegt etwas buntes
das haben wir dort einmal verloren
schauen es nicht mehr gerne an

an uns nagt was altes, dem zur Träne Wasser fehlt
täglich hält es sich den Bauch, in den Dämpfen unsres Mülls

es will zu uns schwimmen

Diese Mauer ist für Dich,
Sie hat uns soviel Mut gekostet

Du bist zu einem Kalendermotiv verkommen
für Jahre in denen dich zwar alle kennen,
aber niemand deinen Namen wissen will
Eine Zahl unterm Strich
Für ein Plus unsres Kontos
Stirbst in Fülle, sinkst zurück in deine Schönheit,
die Du leider nicht essen kannst

Du bist heiser vom Schreien
und Du blutest so viel
eine gezwungene Hure
mit einem Keil in der Schale
als Magnet für Fliegen
endest du als Balsam für Geier

(müsste K.) (Gedicht für eine Ausstellung mit Fotos von Afrika)

Montag, 14. Mai 2012

Der Verzweifelten Gespür für Schnee

Manche Städte rühmen sich zu Recht ihrer Arbeiten aus Glas, ihren Manufakturen und Meistern mit einer so langen Tradition in Jahren, die die meisten Kinder noch nicht zu zählen im Stande sind.
Unsere Kinder wissen davon nichts und zählen werden sie in Jahren wohl nur von einem Gramm zum nächsten. Diese Stadt ist mithin auch berühmt für ihr Kristall, nur wird es hier anders geschrieben. Ich mag fast glauben, dass das Meth Methode hat. Geplanter Nebel um immer wieder Straßen durchschreiten zu können, aus denen es unmöglich scheint anders noch zu fliehen.
Hier verliert man seine Zähne früh. Und seinen Fernseher an jedem Monatsende. Wenn es egal wird, dass der Magen knurrt und die Nase nicht aufhören will zu bluten. Tage aus Milch münden in Nächte aus zerkratzer Haut und diesen Schmerzen, denen Klarheit nicht mehr folgen mag. Doch darin sind sie nicht allein - hier flieht man gemeinsam.
Der Club der toten Köpfe geht auch heute nicht vor die Tür. Die Stadt ist nicht von ganz alleine leer. Nach Sonnenuntergang wird hier gern geschwiegen. Eine Kerze jedem Kind, dass heute nicht nach Hause findet. Morgen dürfen wir uns wieder wundern.

(müsste K.)

Freitag, 11. Mai 2012

Was, wenn mein Schmerz nur ein Gedanke war?

Ich lebe als Kohlekumpel
Bergwerk ist mein Sein
Mit Dir sein, ist aus dem Schacht aufsteigen
Endlich Licht sehen
Deine Augen sind die Sonne
Ich fördere zu Tage
was ich so lange habe vergraben
Brockenweise öffne ich mein Herz

Kannst Du es nicht entziffern
schlage ich es klein
Stückchen dich zu füttern

Diese Orgel ist verstimmt
Ihr Klang verheißt nichts Gutes
Und Du kommst her
Dein Arm an mir
& willst mir Gutes tun
& tust es

Es ist dunkel - da woher ich komme
& für Licht hab ich kein Geld
Doch Du bringst Deins & ich berichte
führe Dich in meine Welt

Du richtest meinen Hals
Redest mir Verrenken aus
Jedes Wort ist viel zu viel zu wenig
Niemals ist ihm gut getan

Denn mit Dir leben kann ich nicht,
Nur mit uns schon

Dieser Arm wird schwer vom Träumen
& dieser Rahmen ist zerschlagen
Meine Tage ohne Dich?
Frieren, bangen, hoffen, klagen.

-

Der Brand, den Du nicht löschen kannst
Malt Dir alle Wände schwarz

-

Versuch es zu verstehen
Dass wann und dass es kann
Konnten wir nicht kommen sehen

Diese Decke dreht sich nicht
Diesen Boden schlägt niemand aus
Über den zu Laufen schwierig ist
Kerzen im Wind,
Offene Fenster
Blöd; nicht zu Denken

Lack in meinem Mund
Ich zerkaue diesen Stift
Dir zu Schreiben:
NEIN;
Über, mit: mir so egal!
Oder könnte es anders sein?

Nein hier hilft keine Chemie
Kein Nichts kann anders hier was tun
Wir kotzen lieber Straßen blau
Wir schauen zu, wie sie verbluten

Bei mir ist nichts zu holen
Und Du hältst die Hände auf

tbc.

(müsste K.) (für Maja)

Samstag, 5. Mai 2012

Eine Zunge aus Luft

Wär einsam willkommen & fern nicht so weit,
gäb es uns beide in einem Meer aus zu zweit
Würd ich sagen: "was machst du?"
und hatte es ehrlich gemeint
Würden deine Lider fallen
Deine Zunge nah den Lippen
Könntest Du dir sicher sein
Dass wir uns ganz gut gefallen

Was Du hörst ist nicht die Stille
nur das Fehlen von Worten
Das hast Du so nicht bestellt
Du zahlst nur das Porto

Eben warst Du nah bei mir
dann kam doch der Morgen
Ich hab noch Blut am Finger
Nur die Laken sind schon wieder frisch
Ich will mich nicht schon wieder waschen
zu viel geht von dir

Meine Hand hält deinen Schlüpfer
Daran riechen wollt ich nie
Doch wie ich bin ach komm
verschmerz es

(müsste K.) (für Maja)

Exzerpt: Ich hatte Dich angelogen, ich hatte an deinem Slip gerochen, von dem Moment an, dass der weiße Fleck zu mir gehört. Es können Nanometer die Zeit teilen. Hier vertrockne ich in der Sonne und die Nacht ist eine Meer.

Dienstag, 17. April 2012

Ich töte Menschen

Der Strohhalm zwischen meinen rissigen Zähnen hindert meine Lippen am letzten Schluss.
Der Beat kommt langsam und verebbt hinterm Gaumen zu grüner Brühe. Musik für die Schüssel. Das andere Ende des Spektrums, die einzige Antwort.
Dieser Husten will nicht gehen und die Nacht ist noch unerreichbar. Zurück gegeben an die Startlöcher. Rückwärts ohne Spiegel, raus mit nassem Haar. Der Strauch verliert seine Dornen zuletzt. Hier ist die Stille, die ich brauche, denn dein Arm rinnt über den Teppich. Ohne Angst ist lustig leben. Augen ohne Rast in Höhlen von Vernunft.

Wir haben Recht, Du solltest bleiben. Das Leben, in das Du zurück willst, ist nicht mehr Deins. Noch weniger unseres. Weniger Vergessen.

Ich muss Deine Zeit mit Wert füllen. Wir tragen Klötze von Hürden. Ich muss dir davon nicht noch mehr geben. Deine Augen sind ewig, deine Nase ist zu. Mein Blick scheint Dir fremd, was denkst Du jetzt? Wir können noch nicht unter Andere, wenn wir doch bald nichts Anderes haben.
Fangen wir dann Fäden? Machen sie zu zwei Geschichten, über die wir zweifelnd laufen? Wir sind dann zwei Kinder mit Büchse und Schnur. Ich rutsche auf die schwarzen Tasten. Der Gleichklang ist kein Akkord mehr.

Zu lieben & zu schreiben.

Steine zum Zerteilen groß. Wir haben alles. Wohin ich dich führen kann? Ich weiß es nicht.
Was andere als Highlight ihres Tages begreifen, bringt uns zum Lachen. Auf deinem Gesicht geht die Sonne unter. Tröten mit vier Hälsen werden zu neunschwänzigen Peitschen. Ich wünsche Regen in die Zuckerstreuer.

(müsste K.) (für Maja)

Freitag, 6. April 2012

Vom immer wieder Fallen

Treue ist schwierig & gar nicht wahr. Flüchtig, fadenscheinig etwa.
Reue ist so sehr da, so stechend, wie geschmolzene Butter, die Du aus Angst vor zu vielen Weightwatcherpunkten nicht mehr von der Stulle bekommst.
Bitte, oh bitte, bleibe da, wenn Du nicht glaubst, dass Du gerade da bist. Obschon Du weißt, dass Du irgendwann zahlen musst, ist die Rechnung noch längst nicht auf dem Tresen und das Eis in deinem Glas noch nicht geschmolzen. Du bist eins mit dir und deiner Unentschlossenheit.

Nicht Dein Blut rinnt durch die Straßen.

JA, Du wurdest verlassen, bist seit dem allein. Aber, das warst Du immer, oder wer hat deinen Schlafsand gemacht?
Dieser Moment passt keinem in deiner Anrufliste. Niemand kann das hören wollen. Verzeih der Decke, denn das Kissen will dir Schlimmeres.

(müsste K.)

Donnerstag, 29. März 2012

Allein ist man weniger zu zweit

Gut, diesen DJ durfte ich nicht prügeln - ich kannte ihn mit Namen. Er machte sehr deutlich wie "dancing with myself" nicht gemeint ist. Irgendwer hat mir was ins Bier getan. Ich fange an Leute zu beleidigen - Wahrheitsdrogen. Eigentlich bin ich nur ehrlich.
Die nächste Zigarette macht Desolates deutlich. "Im Taxi weinen" wird nichts, schlafen geht, rauchen auch. Glatze fördert den Respekt. Aber Wiebusch hat recht.

Auf dem Weg zum Supermarkt wird der gestrige Abend zum Rohrschachtest und warum schmerzt mein Arm so sehr? Ich laufe durch den Regen, wie durch die Gesprächsfetzen der letzten Nacht. Aus meinem Pulli quillt die Erinnerung, jede Pore schreit nach einer Dusche.
Verzichtbare Menschen, aber eben auch die paar, auf die es ankommt. Gerade heute sollte die Sonne scheinen. Der Olivenbaum kann so hoch nicht wachsen und das weißt Du.

Schnee im Frühling. Im Denken der Anderen. In den Armen einer Fremden aufgewacht, wie eingeschlafen. Das kann nicht sein. Glück ist ein Tennisball aus dem Aus in den Sammelbehälter des Platzwarts. Die schwarze Kugel fällt zuletzt und wo ist all der Nebel hin?

Es gibt keine offenen Türen.

Ohne Tränen keine Katharsis.
und weniger ist mehr.
Reich an Äpfeln, Sauerteig

(müsste K.)

Montag, 26. März 2012

Wenn wir nicht sterben - des Gehängten Memoiren IV

Wäre ich nur an den meisten Inseln vorbei gesegelt. Mein Schiff wäre immernoch ganz. Nicht Leck geschlagen, nie versandet und vermeintlich angekommen. Wenn ich aber selber das Schiff bin, kann ich es nicht bewegen - die Metapher hinkt.
Was bin ich also? Ein Anhalter, Tramper, Streuner - losgelassen in den Strudel aus nutzlosen, rasierten Muschis. Wo sind all die feuchten Träume hin?
Bipolare Zuneigung zur Utopie verkommen - unter meinen Dielen verscharrt. Der Tag ein Anachronismus. Ohne Gemüseschäler nicht zu verstehen.
Tage mit der Sanduhr an den Propeller geklebt. Kreide am Rand, ein Kreis entsteht - optische Täuschung, obwohl ich es besser weiß.
Verachtung als Motor, wenn Zuneigung Bremse ist. Der ungezählte Zug von hier. Das Taxi, dass ich mir nicht leisten kann. Die Welt in der ich nicht bleiben will. Opportunitätssucht in der Nacht und auf Drogen. Und das ist meine Entschuldigung. Was soll mein Herz schon dafür können, wenn es doch immer nur noch höher schlägt?
Unsicherheit ist ein hohes Gut, denn es trennt die Schnäppchen vom Luxus.

Und jetzt ist es vorbei und ich kann mich dem Gedanken nicht erwehren, etwas verpasst zu haben. Das ist nicht mal Ironie, es fehlt mir das Wort.

(müsste K.) (Weiterwissen: The Twilight Sad - I became a prostitute)

Freitag, 23. März 2012

Regen im Bauch

Früher Morgen, späte Füße
wenn diese Laken niemals sauber waren?
Janus mein Beschützer - mein heimlicher Freund
Kerzen mit Klebeband.
Gern geschenkt, lieber zerbrochen - ::>:;:>::
Finger der Spuren - Grind zu erzählen
Last an der Klippe
Wogen aus Plastik

::_____:---:

(müsste K.)

Mittwoch, 21. März 2012

Mein schlimmes Herz

Aus Leichtsinn geboren
mit Lippen aus Sand
tapsend Im Dunkeln
gefunden, verloren
vergessen, verbannt

Schuld in fünf Münzen
alles hat zu
mit Tränen aus Zucker
Wegen aus Glas
Glaube mir, ich denke nichts
Schwarz-weiße Tage

Warten auf dich
Geschmack von Salz
In Narben aus Stein
Nur ein Alptraum übrig
nicht mehr bei dir zu sein.

Drei Tage Wahnsinn
Vergessener Winter
lustlose Sonne
bärtiges Kinn
spielende Kinder

Nur ein Gedanke
Atem im Nacken
Was ich dir verdanke?
Ich glaub, ich geh packen.

(müsste K.) (für M.R.)

Montag, 12. März 2012

Rostige Nägel

Wie das zuletzt verwertbare, das man aus den losen Brettern zieht, die mal ein Haus waren. Der kleinste Teil des einst kompletten. Vom Richtfest zum Bulldozer - ein Wintermärchen.
Es heißt, dass Dinge zu zerstören einfacher ist, als Dinge zu erschaffen. Wegen dem Aufwind? Der Welle, die einen trägt, ausgespeit von der letzten Stunde, wenn man klitschnass vor nichts sitzt, als dem eigenen Tatendrang. Surfing on loss? Das letzte rote Gummibärchen in einer sonst noch vollen Tüte.

Angst macht schmale Lippen.

Gute Bücher sollte man nie zu Ende lesen. Wie ein 10 Seiten starkes Gewissen würden sie für immer im Regal stehen. Gehen, wenn es am Schönsten ist und die Getränke noch nicht leer sind, die Eiswürfel noch nicht geschmolzen. Kein Falsches oder zu spätes Wort. Ein Gehen ohne Ende - ein unmöglicher Herbst. "Everything is in it's right place."
Ich mache den Abwasch in der stillen Hoffnung meine Hände würden sauber und skippe durch Lieder, jedesmal hoffend, dass die Frage der weiblichen Stimme mir nicht gestellt wird. Hypokratenmorgen.

(müsste K.)

Montag, 27. Februar 2012

Schattenspringer sein ist schwer - ein Spaziergang - ein perfekter Abend mit mir.

"Der Mensch ist dem Mensch ein Wolf." (Titus Maccius Plautus). Wie weit weg ist das von Satre, oder jedem, der es nie zu Papier gebracht hat oder von meinem Verständnis zur wirklichen Bedeutung? Und warum muss ich daran denken?

Solche Sätze kann heute jeder teilen, toll finden und seinen Freunden zeigen. Das ist nicht mehr besonders, das zu wissen.

Wer will schon wissen wo die Heimat ist, wenn er weiß in wessen Armen sie sein kann?

Und Raz Ohara kann keine Realität mehr sehen, seit sie weg ist. Ich lebe in Texten. Ich kann nichts mehr selber sagen, ich kopiere unterbewusst.

Immer, wenn ich meine blaue Jacke anziehe, muss ich an Leonard Cohen denken. Jedes verdammte Mal.

Bei dem Weg durch die Altstadt über Katzenköpfe verfluche ist meine dünngelaufenen Sohlen und da ist Casper - Hundeleben. Oder Herrenmagazin, weil das so schön nahe liegt.

Ich wäre gerne der Piano Man, doch obwohl meine Eltern mir ein Keyboard kauften und ich mich bis heute für unmusikalisch halte, stellte ich die Versuche früh ein. Billy Joel du wirst alleine bleiben.

Ich laufe manchmal so lächerlich nickend durch die Stadt und denke, dass ich mehr weiß, wer oder was mir entgegen kommt und mich sieht, wie ich wünsche gesehen zu werden.

Radiohead: "Everything is in its right place" oder "How to disappear completely" ist im Nebel das Beste, was du hören kannst. Oder wenn Du dahin fliegst, wo du denkst, dass dich keiner kennt.

Pause im Kopfhörer - Glockenklang - ich nehme meinen iPod raus und suche "Bela Lugosi's dead" von Nouvelle Vague. Tolles Intro, perfekt für diese Stadt im Nebel, aber das weiß keiner.

Nebenan hat die Kirche offen. Ich lege mich unter die Orgel. "No need to argue" the Cranberries. Der Pfarrer kommt und ich flüchte und ich denke "Anitchrist Superstar".

An den Treppen herunter "To Sheila". Die Smashing Pumpkins haben mich schon immer verstanden. Ich setze mich auf die Treppe der Kirche und der Rauch meiner Zigarette zeichent den Weg.

Es ist still, denn mein Abspielgerät spinnt. Ich muss sie alle hören. Spätestens jetzt brauche ich was zu trinken. Allein als der Tag vergeht. Ein Winterabend von hochgeklappten Stühlen. Die Bar ist offen, der Freisitz nicht. Überredungskunst.
Ich sehe den Mond und er darf noch gar nicht da sein: Pearl Jam - live at Benaroya hall. Das ganze Album durch und ich muss mit dem Wind kämpfen, um das hier zu schreiben.

Den Wein in der Tasche, am Fluss entlang - Jeff Buckley. Egal was von ihm; alles toll; Meter zu gehen.

Bei Flussinseln (Inseln überhaupt) muss ich immer an Heather Nova denken. Wie ich immer am Meer an einen Freund denken muss. Ich glaube wir alle haben diese Momente.

(müsste K.) (für Friedel)

Freitag, 24. Februar 2012

An der Schwelle der Toleranz über Werte stolpern

Du kannst Fluchtfliegen nur über den Winter retten, wenn du sie einsperrst und fütterst. Aber wollen sie das? Darfst du dich einmischen?
Ich wünsche mich in ein Kloster oder wenigstens ein helles Zimmer am Ende der Welt, in dem ich taub und stumm sein kann, nichts merke von all dem Wissen, dass ich nicht haben darf. In dem ich keinen Unterschied mehr machen muss zwischen Lüge und Notlüge, zwischen der Wahrheit, die für alle ist und jene, die ich für mich behalten muss. Ihr seid alle so falsch.
Was ist ein K-Punkt? Oder U oder V? Ich weiß es. Denn war ich vor Wochen noch der einzige Treffer bei Google, wenn man "Harnröhrenorgasmus" eingab, bin ich jetzt auf Seite vier unter 7150 Treffern. Ich wollte ein Wort erfinden und habe nur wieder Futter erfunden für all die gesetzten Bürger, die ihre Freundinen zwingen sich intim komplett zu rasieren, damit, wenn sie sie lecken, sich vormachen können sie wäre erst zwölf. Ihr eckelt mich an. Warum goggelt jemand "meiner Mama ordentlich die Fotze ausschlecken" und landet auf meinem Blog? Diese Gäste bleiben durchschnittlich eine halbe Stunde und lesen. Auf der Suche nach mehr krankem Scheiß oder im stillen Ahnen einen Ihresgleichen gefunden zu haben?
Im letzten Versuch unschuldig zu sein, mir Grenzen zu setzen und auf die Zunge zu beißen, werde ich ausgerechnet vom Publikum enttäuscht. Das ist fast witzig. Wenn ich also schon keine neue Geschichte erfinden kann, kann ich euch wenigstens neue Abarten geben. Ein Sextoy zum drin blättern.
Wenigstens muss ich keinem mehr glauben, wenn er mich böse nennt. Das könnt ihr viel besser. Wenn der eine zum Zweck des anderen lügt und andere ist nicht still, wer hat dann falsch gehandelt? Beide. Ich würde gerne in einer Welt leben, in der das nicht so ist, aber die muss ich wohl selber kneten. Wenn alle in ihren Schal atmend nach Hause gehen, wer hat letztendlich recht? Wenn wir ein Leben lang Gott verneinen, wer ist dann zuständig für Schuld und Sühne? In all der Ablenkung und der Fülle von Vorbildern ist es wirklich schwer noch selbst zu denken.

Index der falsch Verstandenen vs. Statistik der Lügener.

Vertrauen muss sterben. Wir sind zurück in der Zeit der Dolchstoßlegende, es funktioniert so gut. Ist es der ganze Suff, der euch den Blick verklärt? Ihr könnt nicht mehr die andere Wange hinhalten, denn darauf steht euer Ich geschrieben. Kurz nach der Akne, in Spuren geeint versucht ihr Welten zu schaffen. Der gemeinsame Tisch ist zu klein und schrecklich zugemüllt. So viele Meinungen, zu viel Nichtdabeigewesensein. Aber ihr habt ja alle davon gehört. Auf Zuteilung verschlungene Informationen, die man wie Blut leckt, denn das eigene Leben ist so leer. In Schleife gebunden und alle schauen gespannt über die Schulter des Geburtstagskinds, was es neues gibt. Hat Wahrheit eine Lebenschance wenn wir uns nie einigen? Alles, was wir sind, ist gefärbter Sand (Conor Oberst). Fehlt uns allen jemand, der uns so zu rügen im Stande ist, das wir unseren Fehler erkennen?

Woher hast du diesen Stift und wofür unterschreibst du denn?

ich muss sehr oft daran denken, wie ich als Kind Ferien auf dem Bauernhof Ferien machte und bei der Geburt eines Kalbes helfen durfte. Ich habe es bei Rotlicht gepflegt und gefürttert, hab bei ihm geschlafen. Ich wollte jede kleinste Veränderung sehen. Am Morgen war der Blick von Emma (den Namen hatte ich dem Tier gegeben) immer anders, so als hätte sie geträumt und würde nun die Welt ein wenig mehr verstehen. Ich habe mit ihr geredet und ihr nachts beim Atmen zugehört. Und dann habe ich sie gegessen. Ich habe Es belogen.

(müsste K.) (für Görlitz, seine Bewohner, die sich alles, was sie aufbauen neidisch gegenseitig wieder zertreten)

Regen im Dezember

Ich bestehe nur aus Angst
spucke sie auf Straßen
was du nicht verlangst
zu wissen und zu verlassen

zu dir komm ich bitter, kalt und schal
du konntest nur noch lachen
ich zog mich vor dir aus, war kahl
was sollte ich auch machen

mit deinem Mund an meiner Brust
deiner Hand an meinem Kinn
woher hast du das gewusst
dass ich, so, gern bei dir bin

mondlose Nacht, Sonne im Rauch
verschlungene Blicke, gesummte Lieder
ein Meer blinder Stille & auch
du & immer wieder

mach es nochmal, dein Haar hinters Ohr
bitte geh mir mir durchs Laub
denn es fiel so viel zuvor
woran ich nicht mehr glaub

(müsste K.) (für K.)

Aperitif für eine Krankheit

alle Augen ruhen auf dir
und du willst das nicht
Die Vorraussicht neben dir
es geschieht dir nicht

die Getränke werden teuer
dein Trank wird schal
Dein Spiegelbild dir nicht geheuer
sie geht, du bleibst, ein andermal

(müsste K.)

Donnerstag, 2. Februar 2012

Frei aus meinem Tagebuch (Rückfall; ein weiteres Mal "Antichrist Superstar" hören)

Das ich zugebe ein Junge gewesen zu sein, ist nicht schwach, denn ich war einer. Einer der raucht, trank und Auto fahren durfte. Eben aber auch einer, der einer weiblichen Scham nie nahe gekommen war. Eine Mutter die um Hilfe bittet, weil der Reißverschluss ihrer Jeans klemmt, zählt nicht.
Ich verbarg meine roten Haare mit schwarzer Farbe und mischte mich unter Menschen, bei denen Blässe immernoch als vornehm galt. Wie die Menschheit nach dem All strebt, ohne den Ozean zu kennen, wollte ich Haut, die nicht meine war, aber doch auf ihr. Ich wusste nicht recht was das von Selbstzweifeln geplagte Ding zwischen meinen Beinen zu tun im Stande war, "die Welt unter der Wäsche der Anderen" (I call dibbs on Copyright; MK Inc.). Alles, was die Nähe zum weiblichen Geschlecht betraf, war so verschwommen und unwahrscheinlich wie ein Harnröhrenorgasmus. Ich war eine böse, laufende Kopie der Poster meines Zimmers - alle sollten mich fürchten. Insgeheim wollte ich immer nur pünktlich nach Haus zum Essen, denn Mama kochte so gut.
Ich war ein Klischee, eie Übertreibung oder Weglassung, etwas fehlte, ein anderes war zu viel. Komm schon! Ich machte nachts Fotos auf Friedhöfen von kerzenhaltenden Frauen und wähnte mich deswegen schon halb in der Hölle, denn das waren die Neunziger, das war cool, zumindest wenn man "the beautiful people" verstand. So konnte ich mich in der Dunkelkammer verstecken, ich hatte einen Schlüssel zur Schule, die Telefonnummer vom Direktor und musste Fünftklässlern beibringen, wie man Negative entwickelt. Kurz: ich war ein Rebell; mit dem Gesicht im Spülbecken.
Neue Klasse, neues Glück. Ich habe dich gerochen, bevor ich dich sah. Alles an dir war so rein und unverbraucht, wie es mangels UV-Licht nur sein kann. Ich wusste es nicht besser. Der Rüpel in dir ahnte meine Neugier, roch mein Verlangen und sollte später darauf spucken. Ich habe bis heute - ich nehme euch die Spannung - nicht mit dir geschlafen, aber irgendwie bist du trotzdem auf mir gekommen.
Mein erster Besuch bei dir war wie eine Rückbesinnung auf meine Leiblingsbücher. Ein Kellerzimmer? Kerzen in Weinflaschen und der noch fremde Geruch von Gras. Ich dachte bis dahin wirklich, dass Spiegel ausschließlich an die Wand gehören.

Alles, nur nicht Mainstream werden!

Ich habe zum ersten Mal gesehen, wie Stoff die Verlängerung von Armen sein kann. Das hast du gut gemacht. In all meinem Zittern kam ich nicht auf den Gedanken, dass das für mich war, nein, das konnte nicht sein.
Als du nackt warst holte ich meine Kamera und machte die Blider, die du später, Weihnachten, deinem Freund schenken wolltest, nur um Schläge zu kassieren, weil jemand anders als er dich so sehen durfte. Eines jedoch war für mich, ich habe es bis heute.
Wir saßen auf deinem Bett und ich rauchte den ersten joint meines Lebens. Da ich nicht wusste, was ich sonst sagen sollte und wohl auch aus einem inneren Drang der Lage Herr zu werden, begann ich einen Monolog über die Unmöglichkeit mit dir zu schlafen und du warst meiner Meinung, denn damit hatte ich es versaut.
Wochen später, als du nackt durch den Regen weggerannt bist, weil du dachtest Aliens greifen die Erde an, habe ich einem Freund davon erzählt. Und genau das wirst du bleiben. Für jemanden, der mich nicht interessiert bist du Mutter oder Frau, aber für mich bist du immer diese Geschichte.

(müsste K.) (für A.L.)

Freitag, 27. Januar 2012

17 Uhr, wach.

War ich faul, ängstlich und schwach, weil du es zuließt oder hast du mich so gelassen, damit ich nicht gehe?

Der Boden ist bunt von Paramoia.

Dumme Münder hören mir nicht zu. Ich habe zu lange geschwiegen. Mein Freund, wo bist du jetzt? Es ist so fern, dein Leben zu teilen. Die Zeiten mit dir waren fast andere Leben. Allein bin ich hier her gekommen. Doch alleine komme ich hier nicht mehr weg.
Hier ist nur Verbände wechseln. Schleichend kommt der Kampf und geht, ganz so, als wäre er niemals wirklich da. Er zehrt an mir und gibt mir Ausblick. Der Strich darunter? Immer weniger ist von mir da. Jeder Tag ist wie Schminke. Das bin nicht wirklich ich. Nicht mehr wirklich da. Ich habe mich zu gut verkauft.
Ist Lidschluss die Enteignung vom eigenen Schmerz? Zum Traum, den ich nicht finde? Dann hat der Schlaf mich eingefangen, Aufwachen, alles vorbei. Ämter und Stellen geschlossen. Niemand ruft mich mehr an. Alles für morgen.
Die Angst hält mich wachsam. Alles wird Feind. Mein Zucken wird amtlich - mein Zittern verschwiegen. Niemand kann es glauben.

Hier wächst ein Junge und das wird er immer tun.

Den ersten Stein fürs Haus, hebe ich zum Werfen auf. Der letzte Punkt vorm schwerelosen Flug. Aufschrei eines Machtlosen. Knüppelschlag auf den Boden von Tatsachen, die keine Seite wissen will. Freiheit so nichtig wie die eigene Glut im Raucherraum. Es wird kein Brief kommen.

Der Tropfen am Glasrand, ein Faden von Rauch, Dünger verschwendet, ein Leben verbraucht.
Mut, der keiner war. Hoffnung, die keine ist. Zeit die vergeht, Du, der vergisst.
Roter Mund in faden Nächten, Fingerspitzen Bilder malen und ich wach auf und ich muss zahlen, zahlen, zahlen.
Ich sehe Schönheit in Verblendung, vielmehr hinter ihr hindurch. Ich sehe Augen, wie sie sind. An und für sich, stückweis Kind.

(müsste K.) (für Hed)

Freitag, 20. Januar 2012

Gemischt, gestrichen, getrocknet, gezweifelt

Guten Morgen Sicherheit, Kaffee kalt und Beine breit.
Letzter Tabak, volles Feuer, Sterben macht das Leben teuer.
Ich bin nicht mehr hier zu Haus und füttere die Glut.
Denn ich geh vom Gehen aus und diese Gegend kenn` ich gut.

Was uns wärmt reicht nicht für zwei, Geigen pflastern diesen Weg
Bögen brechen, Stoßgebet.

Fiktionen von der Welt da draußen, wehe wenn wir Elend sehen
Raum wird beißend eng, jetzt wieder, Tage ohne Sinn
Denn wir sind nur Bild von außen und so lassen wir das stehen
Und wir beide riefen Namen, andre als es heute sind

Das Wasser bleicht den Stempel nicht, hier bleibt kein Platz für Lüge
Trocken hält das Glas bereit, diesen letzten Schwall
Nähe, die kein Schweigen bricht, denn du frierst in meinem Arm

Kein Schlaf, kein Ruhen, in das ich mich füge
Jedes Bad macht es nur doppelt kalt
Er ist nicht einfach, jeder Tag

Sind wir nur noch Reibefläche?
nicht viel mehr, als Schmerz im Bauch?
Kein Held, der einen Feigling räche,
Eine Hand voller Asche, eine Feder am Strauch?

Der Geruch von Verderben in Wiesen aus Schein,
Ein zu Haus ohne Ränder, ein Zaun ohne Spitzen
Die Angst vor den Zinsen, vor dem "fast nicht mehr mein",

Ich geh ohne Klage.

(müsste K.)

Freitag, 6. Januar 2012

Wenn wir nicht sterben - des Gehängten Memoiren IV

Nur eine Frage der Zeit - nicht. Was ich lange für zählbar, ja abgelaufen hielt, ist zum Wegesrand verkommen. So viel davon, unzählbar. Ich kann nicht mehr verstehen, wie ich früher stets aufwachte im Glauben an den letzten Tag. Ich lebte in Endlichkeit und nun sterbe ich in Zeitaltern. Ironie? Ich will nicht an einen Plan glauben und darüber lachen kann ich nicht.
Letztes, verwestes Fleisch fällt von meinen Rippen, gesellt sich zum Gekröse mit dem ich einst durch die Straßen zog. Der Wind zieht durch meine Knochen und hinterlässt ein leises Zischen, wie das Warnen eine Mutter an ihr Kind, wenn es sich nicht an die Regeln hält. Zum Windspiel verkommen - ein schlecht erzählter Witz am Rand einer Beerdigung.
Bin ich es, dem all diese Momente gehören, sie alle zu wissen, ein Leben von Gutenachtgeschichten, die ich mir selber vorlese wie ein Dankesgebet bei erfolgreicher Ernte. Was ist der Tod, als eine gefüllte Scheune - Heu machte keinen Unterschied von wann, der Haufen wächst - alles vermnischt sich. WANN wird egal, DAS wird wird zum Maßstab.

Seifenblasen im Regen.

Wurden die Jahre kürzer, weil mehr passierte oder vieles inzwischen egal war? Gegen Kitzeln unempfindlich gewordene Stellen meiner Wahrnehmung vermindern die Macht des Augenblicks. Geschmack von Gewöhnung.

Sehr geehrte Damen und Herren,

Sie wurden ausgeplündert, vergewaltigt und mit Dreck beworfen. Bitte geben Sie Ihren Stolz am Ausgang ab und drehen Sie sich nicht um.

Mit freundlichen Grüßen,

Ihre verbliebene Zeit

(müsste K.)

Sonntag, 1. Januar 2012

Wenn wir nicht sterben - des Gehängten Memoiren III (diese Zigarette dauert ewig)

Es war nichts weniger als mangelnde Vorraussicht. Es hätte alles so klar sein können, hätte ich die Tugend bewiesen, einfach für zehn Minuten nachzudenken. Statt dessen setzte ich wie immer auf blindes Vertrauen, weil ich das - heute immernoch - für ach so edel halte.
Später würde sie zu mir sagen, sie hätte schon in der ersten Nacht mit mir geschlafen, hätte sie nicht ihre Regel gehabt. Sie war damals nicht alleine. Jemand, der zu so etwas fähig ist wird nicht bei dir bleiben. Zwietracht versteckt sich auch unter blonden Haaren.
Umso länger ich darüber nachdenke, komme ich nur zu dem Schluss, dass alles seit dem Geschehene an diesem letzten Nachmittag mit ihr begann. Niemand außer ihr ist der Grund, warum ich hier hänge. All die Fehler, von denen sie mich abgehalten hätte. Die Dinge, die sie mir verboten hätte zu sagen. All die Blicke von denen ihre Anwesenheit mich abgelenkt hätte. Ihr Weggang machte mich zum Kreisel zwischen Leben, die wir einst Freunde nannten. Sie verließ nicht nur mich - sie ging von uns allen.
War es Geld? Sie war nie verwöhnt, nur an einen Standard gewöhnt, den ich ihr nicht bieten konnte. Jetzt hat sie es sicher besser. Ich war rund und zufrieden geworden; das ist immer die Gefahr. So wurde ich das Opfer der schwerer wiegenden Contraliste. Verdient - verdorben, in die Schwaden von Tabak verbannt.
Wenn ein Mensch im Stande ist, dir all das zu nehmen, was du voher nicht hattest, bekommst du Zweifel an deiner eigenen Volständigkeit. Warum hast du das gemacht? Ich habe zu viel Zeit in eigener Schuld verbacht, als dass ich dir je vergeben kann. Du hast mich zurück gelassen als Opfer deiner Zuneigung - im Suchen nach Ersatz.

tbc.

(müsste K.)