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Dieser Blog ist ein Sammelsurium von Gedichten.

Freitag, 15. November 2013

An mein Kind



Ich möchte dir diese Welt nicht schön reden, ich will nur, dass du begreifst, dass sie immernoch ein großer Spielplatz ist. Ich möchte das du ohne Angst aufwächst, ohne Zweifel an dir selbst. Du sollst unterscheiden können welche Menschen Hölle und welche Himmel sind.
Der Versuch alles richtig machen zu wollen ist sicher so dämlich, wie das Verlangen, das alle einen mögen, nur musst du mir diese Torheit verzeihen – manchmal weiß ich es eben doch nicht besser.
Ich bin auch alles andere als eine Vaterfigur, ich bin ja selbst noch ein Kind, aber vielleicht ist das gar nicht so schlecht. SO können wir die Welt gemeinsam entdecken. Denn selbst wenn ich weiß warum der Himmel blau ist und warum Regen von oben nach unten fällt, ich werde nie aufhören diese Dinge schön zu finden.
Und alles wird Musik sein. Und weil man Kindern alles verzeiht, werden wir SOOOO viele Leute verarschen. Dein Lachen wird mein Herzrythmus sein. Du bist erst 4mm groß, ein weißer, blinkender Punkt in weißem Gewabber auf schwarzem Grund. Wie der Punkt auf dem Radar, der blinkt und anzeigt, wo man hin will: zu dir!
Lass dir bloß nie einreden, dass du anders bist, nur weil du in Häuser einbrichst, um auf dem Dach den Sonnenaufgang zu sehen. Und geh, wohin du willst, aber lass von dir hören.
Ich liebe dich. Auch wenn ich zornig bin, pocht in mir dein kleiner weißer Punkt.
Wenn dieses Leben aus mir keinen Grieskram machen konnte, dann habe ich wenigstens das, es an dich weiter zu geben. Lass uns spielen gehen.

(Mario Kelling)

Sonntag, 27. Oktober 2013

Ach Görlitz, ach Görlitz


Ich schaue mich um und werde älter
mit jeder Falte, die ich sehe
Diese Heimat ist genauso gut wie jede andere
Auch Italiener weinen manchmal
Doch der Schwermut ist deutsch
denn wo sonst sind die Jahreszeiten so harsch?

Der Winter zieht uns nach unten
Von 30 Grad + bis 30 Grad -
60 Punkte freier Fall
So schnell dass uns schwindelig wird
und dann das Erwachen und die Paarungslust
Die meisten Liebesgedichte werden im Mai geschrieben
true story

Und der Taumel macht uns schwindeliger, als das das Bier
als diese lausige lausige Lausitz
hier ist Alter = Recht haben
Das Recht der Älteren bringt hier Gründerzeit zu Fall
Fortschritt in SLOMO
Hier werden die Straßen noch ohne DSL verlegt
Das Handynetz geht nur bis 100 Meter vor der Grenze
zu den: POLEN
Denn die klauen, die klauen dir dein Handy
Also gibt es vorher den Dienst auf
Also gehst du da nicht hin

Scham funktioniert hier für die Anderen
Scheußliches, scheußliches Schlesien
hier brüllt man in den Raum:
„Macht mal die Musik aus,
ich kann das Gerede nicht hören!“

Die Innenstadt spricht dialektfrei
Jucheissasa, UWAGA!
Raport, Raport, ich rrrrrrrr.....apportiere
Ich habe alles vergessen,
denn hier gibt es so guten Moonkuchen
Und ich höre mich viel zu laut sagen:
„Der Typ auf der Bühne ist der Hammer,
der spricht nur in Hauptsätzen,
genau wie die Bildzeitung!“

Alles Gewichse:
Land der 13 Nobelpreisträger
Aber keiner in dieser REGION
hat die Sklaverei abgeschafft
Aber wir sind neidisch drauf
auf Den da
der ist anders
Häuserschluchten, Häuserschluchten
und nirgends ist der Horizont
Womit wir uns heute schöner machen
ist angemalter Prunk von denen die mal hier waren
im preußischen Brückenkopf
nachdem Napoleon hier zum pinkeln gehalten hat

Und wir lernen es auswendig:
Die Oberlausitz ist so wunderschön!
Da kann man schnell mal billig Kippen kaufen

(müsste K.)

Dienstag, 22. Oktober 2013

Veränderung ist ein Parametertauschproblem

Glück oder mindestens Zufriedenheit ist nur nicht das X in der Gleichung, wenn man schon einmal glücklich war, dann ist es vielmehr das einzig wirklich feststehende Partikel. Wenn Du nicht weißt was es ist und wie es aussieht oder sich anfühlt, warum willst du unbedingt da hin?

      "If you must leave, leave as if fire bruns under your feet." (Keaton Henson)

Und überhaupt: ganz sicher wäre dir dieser Moment, an den Du denken kannst, der viel zu weit zurück liegt, heute völlig egal. Ist einfach nicht mehr das selbe einen Zungenmaler in die Hand gedrückt zu bekommen. Etwas wie Glück gefühlt zu haben, macht nichts leichter, nur vergleichbarer.
Ich schrieb schon einmal: "Denk doch nicht so viel" ; heute weiß ich dazu: Regen nervt am meisten auf dem Kopf. Mach ihn aus, lass ihn stehen. Hab den Mut ohne ihn aus dem Haus zu gehen.

Denn was kann diese Gleichung, außer dir zu zeigen, dass für das Gleichheitszeichen alles stimmen muss, damit es vollkommen ist? Sei doch bitte nicht so einfältig das zu wollen. Was man dir sagt, das nicht geht, musst du nicht versuchen. Werde grau und reih dich ein, denn Gleichmut ist ein Segen. Die Lösung ist ein Kinderlied, denn wer nichts fragt, bleibt dumm. Doch wer nichts will, der hat schon alles.

Alleine und zufrieden verfaulen ist schwer. Liebe ist ganz sicher keine Lüge, doch sie taucht so verdächtig häufig in Werbung auf.

(müsste K.)

Freitag, 20. September 2013

Vergessen zu übersehen

Es ist wohl Resignation, was ich mit einkehrender Altersmilde verwechsle. Ich kann so vieles nicht mehr hören und will dazwischen gehen und mit einem guten Satz die Welt einreißen. Doch dann steht da vor mir ein Mensch ohne Eigenschaften (Danke Mark Uwe Kling) und ich beginne zu verstehen: lass ihn ziehen, das bringt nix.
Ich werde immer stiller und bin immer nur noch müde. "Die Ideale sind alle geblieben, doch der Idealismus, der ist weg!" (But Alive) Das stimmt, sehr sogar. Nur sagen das meistens Menschen, die lange nichts gesagt haben. Ein Satz sie alle zu knechten, denn erwidern mag darauf keiner was. Und so schweige ich und gähne bis mir Tränen in die Augen schießen.
Pseudophilosophen predigen Küchenpsychologie und kommen damit auch nur deswegen davon, weil selbst die Küchen heute Pseudo sind.
Psychologen erfinden Krankheiten um neue Medikamente zu verkaufen, Philosophen konstruieren Probleme in den leeren Raum, damit es sie noch ein wenig länger gibt, die Philosophen, nicht die Probleme und mein Spülunterschrank ist nur beklebter Leim.
Wer alles glaubt, glaubt gar nichts, außer er subsumiert. Und so glaube ich an die Allmacht des Dekonstruktivimus. Dem zu Grunde liegt der Konstruktivimus, der sagt, das der Betrachter das Ding erschafft, in dem er es wahrnimmt.
Für mich steckt da drin: Manchmal sehr schnell, oft aber erst nach einiger Gärzeit, beginnt der Betrachter das Objekt zu zerteilen, sei es ein Mensch oder ein Stuhl. Er erkennt die Fugen bei denen alles zusammen geht und später weiß er sogar zu vermuten woraus die einzelnen Teile bestehen und warum das da jemand jetzt so da hin gestellt hat.
Vielleicht meinte Nils Koppbruch das, als er vom Loch in der Welt sang. Das Ende der Faszination durch das Verstehen des Konstrukts. Ein blauer Himmel kann zwar immer noch schön sein auch nach dem man verstanden, warum er so aussieht, nur mystisch wird er nie mehr sein.
Irgendwann sind wir im Stande, uns nahe Dinge kaputt zu machen. Alles, was wir wirklich lieben, können wir auf das Bestialischste zerstören. Damit wir das nicht tun, sollten wir es gehen lassen. Wenn wir das nicht tun, haben wir es nicht geliebt.



    "And it all boils down, to one quotable phrase: If you love something,
    give it away." (Conor Oberst)



Ich kann so vieles nicht mehr hören. Jeder Tag ist ein mögliches Massaker an morschen Schalen und von mir angenagten Masken. Jeden Tag könnte ich ein Stück Verblendung töten. Doch ich wurde zu freundlich erzogen - eigentlich bin ich nur zu feige allein zu sterben.
Demenz! Ich kann noch nicht zurück in das Märchenschloss, aus dem wir alle kamen, um durch Buntglasfenster eine Welt an mir vorbei rauschen zu sehen, die ich nicht mehr verstehe.
Manchmal will ich hier raus, nur ist dieser Ort genauso gut wie überall, um sich zu Hause einzuschließen. Es ist einfach zu lange her, dass mich ein Mensch fasziniert hat. Ein Kind ohne neue Legosteine, baut sich vor mir immer nur alles aus dem Gleichen auf. Scheiße, ich habe verlernt mich zu wundern und zu staunen.

(müsste K.)



Treffen wir uns doch an meiner Ekelgrenze


Eine entfernte Sorge sagt Hallo
Und mir ist nicht nach Scherzen
Ihr fetter Arsch parkt auf der Couch
Unter dem Tisch lagert fässerweise Tinte
Sie hat noch eins mitgebracht

Die Wand grinst mich weiß an
Denn die alte Sorge will kuscheln, kuscheln
stinkt aus dem Mund nach Aderlass
greift sich zwischen die Beine
schmiert mir Eiter ins Haar
und kommt auf den Tisch

Ihre aderngetränkten Blicke wenn ich zusammen leime
was nicht zusammen passt
irgendwie alles kotzgrün
nicht das selbe Material
alles aus viel Hass
zu verworren zu blühen
da kommt die Sonne niemals ran
so muss Verzweiflung schmecken,
sonst ist sie nichts wert, mein Herr

Ihre Frage: „Wann hast Du angefangen aufzuhören?“
Und Ich? : „Irgendwann immer wieder.“

(müsste K.)

Dienstag, 20. August 2013

Vier Farben grün

Der Schein im Fenster,
hielt ich für das letzte Abendrot,
Es war nur das Flurlicht,
Ich ließ das rechte Fenster offen,
denn der Nachtwind trägt mich durch die Zimmer,
in denen Du auf dem Boden sitzt.

Da bastelst Du die Welt zusammen,
mit viel zu großen Schrauben.
Gestern klopfte Stillstand an die Tür,
wir machten ihm nicht auf
Unten brach er letzte Woche ein,
Und jeder sah es kommen.

Denn der Federball auf dem Dach,
erzählt uns allen die selbe Geschichte,

jede Nacht,

Doch von was sie uns erzählt,
kommt hier nicht mehr vor.

Von diesem Lachen musst du zehren,
denn schon werden diese Bilder blass,
du übermalst sie immer dunkler,
zu viel Farbe bildet Nasen.

Es wird Immernacht in deiner Augen,
in deinem Rücken bleibt das Licht.

Stolz ist wunderschöne Schminke,
nur fast keinem steht Türkis.
Und wenn du einer denkst zu sein,
so schläfst du ohne Zucken ein.

(müsste K.)

Sonntag, 4. August 2013

Jemanden zu halten braucht es mehr als Arme


Eine Null-Toleranz-Politik ist in einer Beziehung ähnlich Fehl am Platz, wie Josef Hazelwood auf einem Schiff. Dieses ständige gegeneinander aufrechnen wer wie viel gemacht hat und wie teuer das doch alles war? Die Liebe in den Zeiten der Herrschaft des Geldes, ist keine mehr. Jeder ist sich am Ende eben der Nächste und das, was man dachte aus rein idiellen Gründen zu tun, entblößt sich als bunter Blumenstrauß monetärer Erwartungen.
Bedingungslose Liebe ist ein Märchen, wie die kalte Fusion. Ein schöner Traum, der die erstem sieben Monate hält und dann ersatzlos verpufft, wie ein geplatzter Stausaugerbeutel, alles schmutzig hinterlässt – zum ersten Mal siehst du den Dreck, der sich in der ganzen Bude angesammelt hat und für den du keine Schuld haben willst. Eigentlich laufen wir ein Leben lang über zertretene rosa Brillen. Die Welten und Möglichkeiten, die wir durch sie sahen liegen ausweglos verloren hinter uns und werden durch neue ersetzt.
Wir sind Diamantenrohlinge mit Einschlüssen und das werden wir bleiben. Niemand vermag uns zu formen, also müssen wir den finden, dem das egal genug ist. Und das sage ich oft, wenn es gefährlich wird:“ Dir ist deine Leben einfach nicht egal genug!“ Nie hat das jemand verstanden oder verfolgt. Es wohl doch zu absurd, so zu denken.
Eigentlich wollte ich gerade etwas Schönes kaputt machen, bis ich merkte, dass ich das gerade getan habe. Es ist so verdammt peinlich selber für sein Unheil verantwortlich zu sein. Zu wissen, das man es anders und besser hätte machen können, aber aus dem eigenen Unvermögen erwachsen selten Wunder – da kann dein Gegenüber so lange beeten, bis es schwarz wird – es wird nicht passieren.
Als Luxuswesen sind wir sehr vom Wert von unserer eigenen Person so überzeugt, dass nichts uns den Glauben zu nehmen vermag, dass wir richtig sind, richtig wichtig durch ein Stück Plastik, dass wir täglich in einen Schlitz stecken: die Bargeldfotze (TM). Im Kaufen sind wir das Maß aller Dinge, und wir kaufen uns neue frische Menschen. Welche zum Kuscheln und solche, mit denen wir besonders lange reden, wenn das Kuscheln Sandpapier geworden ist und wir das einfach nicht mehr können.
Es ist alles so verdammt eklig geworden, dass ich jeden Morgen brechen möchte. Wenn der Gedanke, das Leben gleich Geld ist schon in den intimsten Beziehungen angekommen ist, möchte ich mit niemandem mehr zusammen sein. Ich gebe, wenn ich kann, alles für den Menschen, den ich liebe und wenn nichts mehr da ist haben wir ein gemeinsames Problem, wie wir alle Probleme gemeinsam habensollten. Nur ist es nicht so, einer ist schuld, muss schuld sein. Ich bin falsch in dieser Welt. War ich immer schon. Einen blöden Romantiker kann hier keiner mehr gebrauchen.

(müsste K.)

Freitag, 2. August 2013

Ein altes Lied

Es gibt Skulpturisten, die behaupten, sie hätten ihr Werk im Marmor gesehen und es nur noch herausschlagen müssen. Das ist natürlich Blödsinn, denn das hieße, dass es den freien Willen gäbe.
Was aber übrig bleibt, ist das, was am Ende da steht. Armor und Psyche etwa. So, als wäre der Quader nie dazu bestimmt gewesen so für immer zu existieren.
Was also machen wir mit einander als den Quader zu behauen? Nicht jeder ist ein Rodin und nicht jeder sieht alle Schönheit im Objekt seiner Begierde oder weiß diese zu schätzen. Und selbst wenn, sind unsere Augen nie ganz auf unser Werk gerichtet, immer betrachten wir auch den Schuttberg daneben, all die Fehler, die wir denken abgetragen zu haben und die sich doch so gerne wieder zurück schleichen.
Niemals scheint es fertig zu sein, denn wir meißeln so lange, bis nichts mehr vom Block übrig und alles Schutt geworden ist. Wir sind ständig so unzufrieden und verstärken dieses Gefühl. Dein Unwohlsein ist selbst gemacht, DIY until you die!
Zeit zu gehen um den gleichen zu wiederholen und nochmal und nochmal. Ein Trauerspiel.

(müsste K.)

Mittwoch, 10. Juli 2013

Maskenball, eine Abrechnung



Es gehört sicher zu den schlimmsten Momenten im Leben, wenn man merkt, dass ein, wie man dann weiß, schlechter Mensch mit Maske ein Gutmensch ist und genau das war seit man ihn kannte. Das ist so eine tolle Verkleidung, dass selbst die PETA noch funktioniert, obwohl sie 100% aller eingefangen Dovermänner tötet, einfach nur weil es Kampfhunde sind, böse Tiere, früher waren Juden mal böse Menschen, aber lassen wir das.

Mein Misstrauen wächst immer, wenn ich merke, dass ein Mensch nur Hülle zu sein scheint. Also entweder im Kern etwas ist, dass er zu verbergen sucht, oder eben gar keinen Kern hat.

Ekelhaft ist das trotzdem, denn man, in diesem Falle ich, hat Zeit, Energie und, ja, Geld investiert, in einen Menschen, der enttäuscht und so zieht man sich unverrichteter Dinge von diesem Menschen zurück und soll dann auch noch ein schlechtes Gewissen haben. Denn: war man etwa zu kritisch oder sieht man das falsch? Aber nein, der wirkliche Grund für dieses schlechte Gewissen ist folgender: Dieser Mensch muss nun ohne mich leben und kann ich das überhaupt jemandem antun?

Man nimmt sich ihm weg, wie einem Kind einen Lutscher und jetzt muss er weinen, ach schade!

Nur habe ich begriffen, dass die Gedanken und der Raum, den sie im Kopf einnehmen, viel kostbarer sind, als Zeit. Also halte ich mich nicht mehr mit Überlegungen über die Richtigkeit meiner diesbezüglichen Entscheidung auf, denn am Ende gewinnt immer der Bauch.

Wenn ein Mensch zum Ertragen wird, dann muss er eben weg. Basta.

Solche, die festgestellt haben, dass Arroganz mehr schlecht als recht zum Übertünchen von Unsicherheit funktioniert und wenn dann nur bei Menschen, die das selber machen oder eben nicht die hellste Kerze auf der Torte sind, fallen gerne in neue Muster. Und jenes, alles zu Bemitleiden und schlimm zu finden und ständig allen zu helfen, verdeckt nichts weniger als einen Hilfeschrei. Denn wenn wir ganz ehrlich sind, ist Selbstlosigkeit ein fast so großes Märchen wie die bedingungslose Liebe.

Das Schlimme ist doch wirklich nur, dass, ich würde sagen, jeder Mensch ein Opportunist ist. „Wes Brot ich ess, des Lied ich sing!“ Wir wechseln unseren Kurs, wenn der günstigere Wind uns unserem Ziel schneller näher bringt und vergessen unserer Werte, denn so sehr selbst ich das System verfluche, muss ich mit irgendetwas morgens meine Brötchen beim Bäcker bezahlen. Ich kann gerne gegen etwas sein, doch so lange ich es nicht stürze, muss ich mit und in ihm leben. Klar kann ich immer meckern, nur ändern wird das wenig. So lange die Mehrheit davon ausgeht, dass die Erkenntnis das Ende des Weges ist, wird sich nichts ändern.

Also gehen wir zurück ins ganz Persönliche, da haben wir scheinbar Macht. Wir suchen uns Menschen und zu denen sind wir von Anfang an nicht ehrlich und nennen es Anstand, weil wir unsere Gedanken für uns behalten, aus Angst das Gegenüber zu verletzen. NUR: das ist Scheiße, denn willst du mit einer Version eines Menschen, der auch nur eine Version von dir kennt, zusammen oder befreundet sein? Wäre es nicht viel logischer und zeitsparender von vorn herein die Karten auf den Tisch zu legen und einfach die Wenigen aus zu sortieren, die das auszuhalten im Stande sind?

Aber nein: wir verstecken, verbiegen und verstellen uns. Ist das denn nicht eigentlich der berühmte Weg des geringsten Widerstandes, den uns Mutti verboten hat zu gehen? Ich bin sehr gerne einfach der Mensch, der ich bin. Und was ihr Kackfressen davon denkt, ist mir egal und viel wichtiger: es darf mir egal sein, so lange ich euch das gleiche Recht gewähre. Das ist, wenn man so will, Kants erweiterter Kategorischer Imperativ. Oder warum lässt du im Restaurant ein Essen zurück gehen, sagst aber bei jedem von Freunden Gekochten „Hm Lecker“?

Ich habe mir zur Angewohnheit gemacht, dass wenn ich mich über eine Person auskotze, die nicht anwesend ist, ihnen dies am Tag danach zu sagen, oder schon gesagt zu haben. Das spart so viel Ärger und Zeit, ich könnte Lieder davon singen, wenn ich singen könnte.

Aus dem wirklich erschrockenen Staunen über die Erkenntnis, dass kein Mensch so ist, wie er sich gibt, habe ich gelernt zu versuchen, wenigstens für mich, dem entgegen zu wirken. Man nennt mich hart und unfreundlich, unfair und einen Nestbeschmutzer, aber ich kann so ruhig schlafen, dass mir Mutter Theresa noch eine High Five schuldet.

Was wir brauchen ist Mut und ich meine nicht den, anderen gegenüber zu stehen, sondern den, ehrlich zu sich zu sein, denn es stimmt, dass man nur lieben kann wenn man sich selbst liebt und Selbstaufgabe ist kein Geschenk, sondern Feigheit.

Und jetzt sitze ich an einem Tisch mit Freunden und muss Themen vermeiden, denn ich sehe den verbissenen Ausdruck in ihren Gesichtern, als sie merken, was mir auf der Seele brennt. Ich trinke aus und gehe. Ich trinke aus und gehe. Ich trinke aus und gehe, nein, ich tue es nicht. Ich bleibe, denn sonst wäre ich unverschämt. Ach ihr könnt mich alle.




(müsste K.)

Samstag, 8. Juni 2013

Vier Worte blau

Er klebt an dir, dein Verstand
und übersetzen fällt dir schwer
In die Uhr stets neuer Sand
und das ärgert dich so sehr

Langsam kommst du an bei dir
doch richtig da sein ist nicht leicht
Du weißt es nicht, doch wir
sind das was niemals weicht

Motive sind hier enge Gassen
und du polierst das Okular
und was du klar beginnst zu hassen
stellst du öfter richtig dar

Mein Freund, ich übertreibe nicht
wenn wir uns täglich halten
denn wir nehmen uns Gewicht
Mit diesen Worten, diesen alten

Gegen die Uhr im Sinn
was recht, wird links
Denn was ist denn der Gewinn?
Was hin und wieder gelingt
die Substanz, die hinter hinkt

Der Strom aus dem die Bilder sind
Soll allen Schlag versetzen
Doch diese Welt machte sie stumm
Glaube mir: sie wüssten es zu schätzen
Doch lieber bringen sie uns um

(müsste K.) (zum Geburtstag für J.)

Freitag, 31. Mai 2013

31. Mai, der Tag vor dem Leben


Ich bin die Sonne zwischen den Wolken. Ich bewege mich nicht wirklich. Ein Zentrum zwischen Kopfhörern. Es ist so lustig, wenn alles in Gesten und sich bewegenden Mündern funktioniert. Ich höre nichts außer Musik, nichts dummes und unnötig Lautes, denn Hören ist kein Muss. Denn hören muss man nichts, außer man setzt sich dem aus. Wie ein Hund an der Straße muss man nicht leben, außer man weiß es nicht besser.
Takt Takt Takt und der Kopf nickt, die Finger klicken, der Cursor blinkt, ich bin zu Hause auf weißen Seiten, papierenes Leben. Mein Origamie heißt Satzbau. Ich schließe die Augen und wenn ich sie öffne Schauen mich verwirrte Augen an. Die Menschen haben verlernt für sich alleine zu genießen.
Der Wind bläst mir Worte in den Mund, die ich mit niemandem hier teilen kann, Sie müssen in meinem ach so tiefen Schlund warten. Ich werde frech und keck und das ist fast das selbe. Mein Kopf dreht sich vom Wein und es ist wunderbar aus der Welt zu sein. Leben auf dem Tellerrand. Dies hier liest sich deswegen, wie ein Tagebucheintrag, weil es einer ist.
Vom Wasser, dass den Fluss herunter rinnt, will ich nichts mehr wissen. Es passiert alles so wie so. Ich kann nur die Sonne zwischen den Wolken sein. Nur der Zwiesel das zwaselt. In meinen Händen ruht eine Welt für euch. Lasst sie uns gemeinsam entdecken!
Das erste Mal im Leben bin ich davon überzeugt das Richtige zu tun, mit ihr, mit mir, mit uns. Ich stelle keine Fragen mehr und ich antworte nur noch durch Gesten. Selber denken ist auf meiner Stirn geschrieben.

(müsste K.)

Dieser Stift hat Staub angesetzt


Wir handeln stets nach einem Protokoll. Vier gute Jahre, ist was wir haben, nach dem, wie es immer ist, nach dem Protokoll. Vier Jahre uns zu finden, uns zu vertrauen, uns zu langweilen. Vier Jahre einen Ersatz zu finden. Das ist vorgeschrieben und wenn wir dem nicht folgen, werden wir komisch angesehen. Denn es ist nicht vorgesehen, sich ewig zu lieben. Doch mit dir Maja werde ich Rebell. Gegen das System der Opportunität, gegen Grenzkosten, gegen den ganzen Scheiß, den man uns glauben machen will, dass er wichtiger ist als Zwischenmenschlichkeit. We rule life, cause we live it!
Ich war stets bemüht einem Ding, einem Konstrukt zu entsprechen und jemand zu sein, den man beschreiben, dem man ein Schema andichten kann. Du brichst das auf. Du lässt mich frei, in dem du mich an dich bindest. Es ist, als würden mir Flügel wachsen, wo vorher nur Stummel waren.
Ich fahre aus der Haut, wie eine Schlange, die sich schält. Wie die Mauser ist der Mai. Und auf den Federn, die ich lasse gehen wir gen WIR.
Ich habe wohl zu oft über meine Liebe zum Laub geschrieben und die Wälder. in denen ich zu Hause bin. Das fällt mir auf, den mit dir ist der Frühling endlich wieder eine Jahreszeit. Etwas...etwas sehr sehr nahes.
Maja, ich dachte ich kann keine Worte finden für dich, doch ich habe festgestellt, dass ich einfach nur sehr viele brauche.
Bis morgen in unserem Leben mein Herz. Ich liebe dich!

(müsste K.) (für Maja)

Donnerstag, 16. Mai 2013

Zwischen zwei Übeln gibt es kein Niemandsland

Dazwischen im Gras zu sitzen und in Gemütlichkeit zu entscheiden ist nicht da. Die Grenze ist scharf und scheidend und zwingt dir etwas ab.
„Töte das größere und das kleinere von zwei Übeln.“, sagte Kurt Cobain. Ich überlege seit Jahren, wie er das gemacht hat oder ob er es einfach doch nur gesagt hat.
Immer müssen wir uns entscheiden, immer muss es endgültig sein. Einen Rückzug machen heißt Schwäche. Das mögen wir nicht zugeben. Warum nicht einfach nein sagen: Nein, das entscheide ich nicht und wie bei einer schlechten Theateraufführung, gehe ich einfach. Nur dann wäre man sehr schnell ganz allein, das ist einfach schlimmer.
Es ist nicht unbedingt, wie sich einen neuen Toaster zu kaufen. Es ist etwas, auf das du keinen Einfluss hast. Diese Mischung aus Hilflosigkeit vor und Macht über das eigene Leben, mit der du nicht klar kommst, denn das hast du nicht gelernt.
So vieles müssen wir uns selber beibringen und verstehen. Dann wird unsere Erfahrung enttäuscht und wir müssen neu lernen. Wieder von vorn. Die Freundschaft, auf die man sich verlassen hat, geht so einfach wie der B-Bus. Und "ich liebe dich" ist längst eine Floskel, die so krude viel öfter verwendet wir als "Hallo" und "Danke".
Es kostet so viel und das Produkt ist unsicher und du kannst es dir nicht, wie gewohnt vorher anschauen, aber du musst dich entscheiden. Es bringt dein Herz zum brechen, in jedem Fall, aber du musst dich entscheiden. Es ist Lack oder Leder und beides magst du nicht.
Es ist Schmieröl liefern, damit die Maschine läuft, von der du nicht weit, wohin und wie lange sie läuft. Ein daran festhalten, dass alles ein Ende findet und das Feststellen, dass nie etwas zu Ende ist.
Aber du musst dich entscheiden, dafür mit etwas Schlechtem zu leben und die Entscheidung bereust du fast immer. Aber das musst du tun.
Und der Kellner kommt und fragt: „Heute im Angebot: Scheiße oder Scheiße mit Erdbeeren.“ Du musst dich entscheiden. Löffeln gegen den Würgereiz. Dann kotzen und nochmal schlucken. Etwas Unabwendbares bei dem Du Mensch sein willst, denn als dieser hast du gelernt, dass der Kunde König ist. So fühlst du dich in deinem Leben, als Konsument, der ständig in der Warteschleife hängt. Für Dinge, die keinen Support haben, wünscht du ihn dir. Doch die Seelsorge kann deine Nummer sperren und ist das denn alles so wichtig? Bist du selber so wichtig anderen mit deinen Leiden zu behelligen? Du musst dich entscheiden.
Es ist immer fünf vor zwölf. Das Ticken der Uhr ständigen ist lauter als dein Herzschlag. Der Weg voraus vom Nebel verweht. Immer wieder teilt er sich und jedes Mal musst du dich entscheiden.
Ein kleines Ding, genannt Vernunft schreit dir deinen Hinterkopf blau und grün, denn warum muss das überhaupt sein? Warum jetzt? Warum ich?
Diese letzte Frage steht als fett gedruckte Überschrift über allen Zwängen. Du musst, du musst, du musst...dich entscheiden. Du kennst die Erleichterung, das Fehlen von Druck. Da willst du hin. Da bist du zu Hause. Und da kann man Gemütlich im Gras liegen. Der Segen, etwas Schlimmes getan zu haben färbt deine Träume bunt. Doch das Kissen was am Abend noch Watte war, steckt dir am Morgen Scherben in den Hals. Es wird immer so sein.

(müsste K.)

Dienstag, 14. Mai 2013

Von den schwarzen Tasten kannst Du nur abrutschen

Wenn Phantasie auch für mich keine wirkliche Form der Erinnerung ist, wie Nabokov wissen will, so kann sie sie einleiten. Und so läuft eine Frau vor mir, die dein Deo trägt und diesen Geruch gar nicht verdient, denn sie ist nicht einmal die Karikatur von etwas Schönem und sie interessiert mich einfach kein Stück.
Und doch trägt mich dieser Geruch zurück in die letzten Tage. Ich trage die gleiche Kleidung, wie bei meiner Ankunft und immer noch ist sie fast frisch. Doch so wenig Gepäck ich haben mag, so viel nehme ich mit. Im Ohr dein so herrlich böses Lachen, um das ich dich beneide.
Für jeden Kilometer mehr muss ich einen zurück Denken, damit die Entfernung uns nicht kappen kann, damit ich bei dir bleiben kann und du in meinen Armen aufwachst.
Doch wie ein Schulkind sitze ich mit Broten im ICE und knabbere Apfelstücke. Mit dem Lächeln eines Jungen durch diese dreißig jährige Welt zu gehen entfernt mich von den Menschen und bringt mich dir näher. Wir arbeiten zusammen so gerne und hart an der Entrückung.
„Man kann so viel zweifeln, darüber, was man will, nur irgendwann bekommt das, was dich will, dich doch.“ (Bekka Moody) Ich werde in die Sonne gefahren und du sitzt fest im Regental, in einer falschen Stadt mit geleckten Gesichtern, zweckmäßig grauen Straßen und diesem Geruch von Verblödung.
Ich kehre weiter für unsere Zukunft die Krumen zusammen. Und wir werden diesen Reißverschluss zuziehen, zusammenwachsen, damit der Winter kommen kann. Dazwischen ist alles Synästhesie und ein Wiederfinden meiner Sinne, als die Verbindungen zwischen Bildern, die von gestern wissen und auf morgen neugierig sind. Jedes Gefühl für dich ist ein Lied in einer Farbe mit dem Geruch einer Stelle deines Körpers, auf dem ich zu Hause bin.

(müsste K.) (für Maja) (danke an The Twilight Sad)

Mittwoch, 8. Mai 2013

Großartig versaut II

So ein Mist mit dem Verständnis, Wir haben uns in eine Welt der Tasten und Hörer geflüchtet, weil niemand mehr in offene Augen schauen mag. Wir labern unsere Flarates blutig und wenn wir uns sehen, haben wir uns nichts zu sagen.
Und ich will ihr so viel sagen, nur brauche ich meine Hände und mein Gesicht, um es so rüber zu bringen, wie ich will dass es wirkt.
Ich kann ihr nichts mehr schreiben und nichts mehr von meinem Tun erzählen, ich brauche ihre Stimme aus ihrem Mund, den ich will ihn sehen, während er spricht. Dieser Mund füllt meine Träume und mit diesen Augen wache ich auf.
Aber ich enttäusche sie zu oft und dass ich sie überhaupt enttäusche, ist eine himmelschreiende Frechheit. Nur habe ich so lange ohne Kalender gelebt, dass ich neu lernen muss meine Tage zu planen, um unser Leben zu bauen. Es ist vieles viel zu wichtig, wo sie doch das erste und letzte meines Tages und meiner To-Do-Liste sein sollte. Ein guter Mensch mit hohen Zielen wird sehr gerne vom Teufel verführt und ich werde sehr opportunitätssüchtig und will es nicht und kann nicht anders.
Diese Ferne entfernt uns und wir teilen böse Worte. Während wir doch nur das Beste für einander wollen siegt die Ungeduld über das Verständnis und wir sitzen in unseren Zimmern, starren Bildschirme an und drehen durch an einem Mangel an Möglichkeiten, in einem Land der Gesetze und Richtlinien. Wenn wir einfach nur machen wollen und es nicht können, weil es jemand verbietet, dann verstehen wir es nicht und drum rum kurven und alles heißt: schwer möglich.

(müsste K.) (für Maja)

Mittwoch, 1. Mai 2013

Ich dichte euch Denken an



Schlechte Menschen erkennt man oft an schlechtem Geschmack. Denn guter heißt Arbeit und Hingabe. Ähnlich wie man sich einer schönen Frau hingibt, muss man zunächst jemand sein, der dazu die Möglichkeit erhält. Dazu braucht man Charme und Kreativität, oder man hat eben Geld.
Was besonders schmerzt, sind schlechte Menschen in schönen Städten, denn die haben sie nicht verdient. Menschen, die Görlitz am Feiertag zur Kaffeezeit mit deutschem Schlager auf lupenreinen Kirmestechno beschallen sind keine guten, die gehören weg, in den hinterletzten Gulag der Russischen Taiga. Dann hört sie keiner und sie können ihre Geschmacklosigkeit ausleben, ohne das es jemanden stören kann.
Es ist ein deutsches Phänomen, das der Mensch denkt, er habe von vorn herein recht. Einen Deutschen muss man von seinem Unrecht überzeugen. Nie käme er auf die Idee, sich selbst zu hinterfragen, so lange er mit seiner Art zu leben durchkommt. In diesem Land wandern so viele Berge zu so wenigen Propheten, dass mir schwindelig wird.
Lange bin ich davon ausgegangen, dass die Verführung mein Feind ist. Nur eben stellt sich die Frage der Verführung zu was? Wo liegt der Sündenfall und wo die Erleuchtung? Niemand würde mich rügen, wenn ich einen Freund zu Miles Davis verführe.
Aber der Gedanke an eine Neutronenbombe auf Görlitz, den echt viele verstehen und bejubeln würden, die meisten würden mich eben doch verurteilen. Also zurück in die Kiste der unerfüllten Träume mit diesem Minigenozid.
Ich bin einfach der Überzeugung, in einer solch schönen Stadt zu wohnen verpflichtet zu kultureller Vielfalt bis in den privaten Bereich. Und dieser stumpfe Weg: „ich mache es und es ist gut, denn alle anderen machen es genauso, kotzt mich an.
Was haben wir denn noch als Volk als Mehrheitsware zu bieten und zu zeigen, als zu kleine Rucksäcke auf fetten Rücken und Socken in Sandalen. Wir sagen Belanglosigkeiten und Unfreundlichkeiten in hundert schlimmen Dialekten und sind so sicher, dass wir damit richtig liegen.
Es ist nicht wirklich ein Nationalstolz, in welcher Form auch immer. Eine nationale Arroganz, als Schutzfunktion, dagegen sich die eigene Belanglosigkeit nicht eingestehen zu müssen, so nenne ich es.
Der Deutsche ist krank vor Verzweiflung. Ein Volk, eine Selbstwahrnehmungsstörung. Zweimal in der Geschichte wurden uns unsere Grenzen aufgezeigt und eingebläut. Und heute schützt sie jeder vom eigenen Körper bis zum eigenen Grund. Deswegen geht man in Deutschland für Hecken- und Baumverschnitt vor Gericht. Armes, armes Land mit vielen schönen Tieren (danke Michel).

(müsste K.)

Montag, 29. April 2013

Reducing the habbit


You always have to cope with life
but you will never arrive in it
and when you drink you're sure
that him and he and she drinks too

It's so simple to understand
and so hard to live with
that it's all circular
and easy to explain

Dreaming of it, is like walking with a glasbowl full of broken glas through a crowded mall

you feel being hit
you hide your wounds
or you show them to often
you sleep well
after you didn't sleep at all
you hide underneath the covers
where once
the two of you
were lovers

the tear in your eye as you sleep
is the moment you have to change
and it tears you apart
and it punches you hard
you are welcome to nowhere
as everything is open
and nothing is safe

A shiny mess, it what you have
the form is you

(müsste K.) (dedicated to Trevor)

Es ist kein schönes Thema


Es ist wert, sich damit zu beschäftigen, aber schwer damit zu leben. Es ist immer hart und unfair gegenüber den tollen Eindrücken, denen man durch Denken und Wissen Konkurrenz macht.
So ewig viel zu lesen und so ewig alles zum schlimm finden zu müssen.
Ein immer wieder vor der Entscheidung stehen: „Muss ich das jetzt wissen?“. Eine Folge aus der Serie: „Die Welt wird mein Feind.“ Ein schreiendes Kämpfen gegen Windmühlen und ein ewiges Leben als David.
Es ist vieles viel zu wichtig und ich lebe zwangsläufig als manigfaltiger Fachidiot, der nachts nur schlafen kann, weil der Job mich schafft. Ohne ihn wäre ich wach im Denken an mich, als gläsernen Menschen, als immer überwachten Schuldner, eines Daseins, dass mich hasst und gerne aussaugt. Mein nächstes Ziel heißt Lobotomie.
Man könnte Goethe beneiden, weil er zu seiner Zeit noch ein Universalgenie sein konnte. Alles zu wissen, was als Wissen einer Zeit verfügbar war. Aber auch er war blind für die Seilschaften und den ewigen Neid des Geldes.
Mein täglicher Gang nach Canossa heißt Spiegel online. Und da schreit mich die Welt in bunten Bildern an. Ich laufe zur Arbeit an einem Bettler vorbei und denke, dass er ein armer Kerl ist und noch ärmer dran, als er weiß, denn er ahnt nicht, dass es Bargeld in Europa nur noch bis 2019 geben wird. Er wird ein digitales Bezahlsystem für sein leidliches Streben brauchen oder einfach nur still und leise untergehen.
Die Prognose ist übel, denn wir leben in einem Land, in dem die Leute wegen Bahnhöfen auf die Straße gehen, aber zu Hause bleiben, wenn die persönliche Freiheit beschnitten wird. Das unsichtbare Damoklesschwert wird riesengroß und größer, als der Mensch, aber es ist so toll unsichtbar, weil wir so schön abgelenkt sind von einem Sein, dass uns fordert und mehr fordert, als wir auf der Gegenseite ausbezahlt bekommen. Wir werden keine Fackeln anzünden, nur weil uns die Banken unser Erspartes wegnehmen. Stillschweigend ertragen ist so schön deutsch. Ohne diese Neigung hätte der Faschismus nie funktioniert.
Warum finde ich es nicht mehr allzu schlimm, die Schweigepflicht meines Arztes per Unterschrift abzugeben? Ich bin zu gewöhnt an dieses System und die schluckweise Beschneidung meiner Freiheit. Ich bin satt und die Sonne scheint, also was kümmert mich Morgen, wenn für alle PRO 7 läuft?
Und jetzt laufe ich durch diese Stadt und diese Welt, dies alles habe ich verstanden und habe eine Angst vor noch mehr bösen Fakten. Ich will nicht noch mehr erfahren. Denn schon jetzt denke ich, dass alles und jeder der Feind ist.
Diesen Satz, dass alles bald zusammen bricht und wir alle auf die Barrikaden gehen, den kann ich nicht mehr hören, denn ich hörte ihn schon zu oft. Und es muss was passieren. Und dann sind wir wieder eingelullt auf unseren Allergie-konforme-Kissen mit den Steppdecken von Omi und denken an eine Zeit, von der sie uns erzählt hat, die wir nicht erlebt haben, zu der wir uns aber zugehörig fühlen. Aber wir sind so wenig Barrikadenleute und das Feuer hat der E-Herd verbannt. Was können wir also tun? In einer überwachten Welt, die alles unkonforme negiert und zerbombt.
Ich bin so müde vom Sein, das keines ist, so lange es nicht frei ist, aber das ist nicht möglich, und ja, das ist schon wieder zirkulär.
Ich lebe auf einer Wiese mit Blumen, aus denen keiner fähig ist, einen Strauß zu binden. Etwas zusammen zu fügen, scheint unmöglich. Und du kannst einen Strauch und den Strick finden und du kriegst es einfach nicht zusammen.

 (müsste K.)

Sonntag, 28. April 2013

Weil ich nicht Orpheus bin,

konnte ich mich umdrehen, ohne dich an die Unterwelt zu verlieren. Ich konnte mich drehen und sehen, was es wert ist. Ich musste nicht alt, sondern kalt genug werden, um deine Wärme zu schätzen zu wissen. Und diesen Hauch, in meinem Nacken, wenn du mich umarmend in der Träume fällst.
Deine Lippen sind die Sonne, wenn ich dich Augen schließe, dich zu küssen. Und dein Bauch ist mein Daheim. Ich mag mich so endlos um dich drehen, bis mir schwindelig wird. Und dieser Taumel vermischt uns, so dass wir uns wie eine Doppelhelix verstricken und berühren, ohne das wir je ständig und völlig bei einander ankommen. Immer der Moment vor dem Blattschuss, ein ewiges Anvisieren.
Es ist so wunderbar an dich zu denken und meine Haut zu fühlen, heißt dich zu streicheln. In meinem Kopf herrscht ein Hoch.
Wellenweise Bauchgefühl und ich gehe durch die Welt mit deiner Stimme in meinem Ohr.

Ich liebe dich.

(müsste K.) (für Maja)

Mittwoch, 24. April 2013

Andy Warhol ist tot


Ich verteile mein Hand-in-den-Mund-Geld in Mäuler, die über gestern schreien und auf morgen warten. Diese Stadt ist nur Fassade, ein Deckblatt, unter dem es schimmelt und gärt. Träumen wird hier hart bestraft, denn Neid ist ein starker Motor.
Wenn die Sonne sinkt, steigt die Euphorie und das sinnlose Geplänkel dreht sich in Wirren um das einzig wahre Thema: wir sind eben doch ziemlich einfache Menschen in einer viel zu schönen Stadt. Nein, das ist nicht das Thema, nur eben eine Tatsache.
Die Bohème feiert sich bis Mitte des Monats, wenn das Geld alle ist. Erst ist man König, dann ist Bettler und alle sind schuld. Nun ist die Welt, in der man sich sonst so leichtfüßig am Rand bewegthatte , wieder der Feind, und dieser lauert hinter jeder Ecke.
Es ist schlimm geworden mit den Quasselern. Worte sind so schön, um nichts zu sagen. Mit ausladenden Gesten um sich zu werfen, als wäre man ein Opernsänger ohne Orchester. Und man macht Kunst, so viel schöne Kunst. Man stellt sich hin zum Anfassen und scheut doch jede Berührung. Man will nicht besser sein, als der Verkäufer, denn man verkauft sich selbst ganz gern. Das Anfixen und der cold turkey sind ein tanzendes Paar als letzte auf einer Party mit dem Motto „Bitte nehmt uns wahr“.
Hier weint man öfter, als es regnet und die Betäubung ist jedem Abend mit dabei. Denn fliehen ist Volksport und Ankommen vergessen. Vorverurteilung heißt hier Toleranz.
Ich bin müde vom Nicken und revidieren. So vieles kann sich toll anhören und ist doch gar nicht da. Die Feder mag ein Schwert sein, nur fehlt ihr dann der Kitzel. Wenn alle das gleiche Thema beackern, liegt das Feld unter zu vielen Füßen brach und nichts kann wachsen. Und so ziehe ich von Tisch zu Tisch, mit einem unterdrückten Lachen und eingeschlafenen Füßen.

(müsste K.)

Brotkrustentraum


Etwas wenig strahlen da
ein viel zu kleines Ding
was ich kann:
dass ich nicht will,
was ich soll

In die Nussschalen geschmeichelt
Ein wenig, ein kleines Glas Geruch
Etwas Schlimmes,
dass ich benutzen will
mich zu unterscheiden
Ich kann nach dieser Zeit nicht zurück in eure Welt

winkelfarben Dinge sehen
die in sich selbst
hinten hinaus ein Leben

Sehr viel Schicksal liegt in mir
Für das Erbrochene ist der Schwarm
etwas strittig Silben zählen
Was wir nicht kämmen, ist der Kamm

kapellenweise vorwärts gehen
und das Blut verwelkt im Zimmer
und wir sehen

Ich schleiche nur in Köpfe, die mir vor die Füße kotzen
Lass ihn trocknen, diesen Tee
der sie dann fidelig macht
es ist doch sicher besser
in diesem Loch, in deinem Schacht

Ein vermiedenes Wort
eine Stange zu viel
Dieser Käfig
Und du hast nur das Fahrrad
schlechter kann man es kaum treffen

(müsste K.)

Montag, 15. April 2013

Hand in den Mund, dass dir die Worte fehlen

Am Nabel geht ein Loch durch deinen Körper
da fließen deine Säfte raus
es wird mit jedem Saugtier größer
und das hältst du nicht mehr aus
In deinen Beinen sitzt ein Narr
und der zieht sie dir nach unten
und deine Blicke werden starr
hättest du es nur, es nur gefunden
wäre es nur einmal wahr

Und dann kommen sie zu dir
sie bringen ihre Schwerkraft mit
sie zerkauen dich bis vier
und du zerspeichelst Schritt für Schritt

Es wär an dir sie abzuhängen
ab und zu ein gutes Wort
und in nächtlichen Gesängen
bist du für dich an diesem Ort

Geteilt ist vieles halb so schwer
doch dann nimmst du Hälften mit
die gibst du nicht mehr her
und es folgt Tritt für Tritt für Tritt

Recht und billig richtig sein
Wenn Tauben dutzend Dächer sind
Und du fluchst in deinen Wein
und mit dir lacht ein kleines Kind

(müsste K.) (für D. H. zum Geburtstag)

Samstag, 13. April 2013

Scherbenlehre

Wenn der Tag dann zerbricht
Die Nacht mich verlebt
Der Morgen mich klebt
Nur uns klebt er nicht

Zu wissen, dass alles aus Lücken besteht
Nichts ist fest und löst sich auf
Zusammen wächst und später vergeht
Und so lösten wir uns auf

Ich finde nie die letzte Scherbe
Wenn ich etwas retten wll
In ein nun noch größeres Erbe
Von dem ich will? Ich will nicht viel

Dieser Geruch von Pausen in Musik
Wenn ein Schweigen Ende meint
Und auf Repeat der Ton obsiegt
Und das erstere verneint

(müsste K.) (für Maja)

Freitag, 5. April 2013

Aus einer Einigkeit mit Mach zwei

In das Glas im Auge, im Auge aus Glas
kam ein kristallener Gedanke aus Wasser
der ausgesprochen Luft war

in einem Blau, dass grünte
als die Farbe alle war
gemessen mit einer Uhr hinter der Zeit
über einem Meer aus Sand
war als ich verstand

dass nichts mehr heilig ist
seit sie Vater erstachen
so ist der Schein des Scheins über uns

nur Schein

Ein Wahnsinn entpuzzlet
Wo ich doch Puzzle bleibe
ich doch so simpel zerspringe

(müsste K.) (für Maja)

Dienstag, 26. März 2013

Ein Mantra

Denn man kann alles und jeden verstehen, wenn der Wille da ist und das Glas nicht leer, die Zigarette nicht zu lange her und das Baby frisch gewickelt. Man kann alles verstehen, wenn man sich nur Mühe gibt und will.
Man kann alles verstehen und es braucht keine Tränen und keine Erpressung, nichts Abwägiges, das man zum Verständnis des Anderen erzählt. Selten gehörtes und oft Belachtes. Man kann alles verstehen.

Deinen Vater mit einem Gummiball im Mund, den Du siehst wenn du zu Weihnachten zu Hause die Schlafzimmertür deiner Eltern öffnest, weil du dich eingeladen fühlst und es doch nicht bist. Das musst Du verstehen.

Warum er oder sie Wasser anders kocht als DU, du musst das verstehen.

Hier, wo du bist und dir allein deinen Kaffee holst und es ist nur deiner ist und nur darum bist du in diesem Augenblick da, musst Du, Mensch Alles Verstehen.
Alle Prügel von Freunden und dem Wohl der Familie.
Es ist in dir, es muss in dir sein, all diese zwieselden Murske, die in dir wohnen sollen, die dir sirenenhaft im Schlaf begegnen und sagen: Du musst das verstehen.

Ich verstecke mich nicht mehr.

Wenn der Cursor blinkt.

Ich gehe Kaffee trinken, zu einer Person die mich versteht, denn sie muss mich verstehen. Das haben wir praktisch unterschrieben.
Sie muss das verstehen, denn da war so viel dass ich.....
Ich will mich in ihr wiederfinden und doch soll sie mir ein ekelhafter Spiegel sein und das kann sie nicht, aber das muss sie doch verstehen.

Diese Flut von Informationen über Leid, die mir leid tun müssen. Diese Meinung, die ich haben muss.

Ich verstecke mich nicht mehr.

Die Ampeln, an denen ich stehe und nichts rechtes zu denken weiß. Die Kassiererinnen, deren Namen ich mir merken will und die ich zu toll und zu interessant finde für ihren leidlichen Job, die will ich kennen lernen, die will ich verstehen.
Warum ich nicht auf jedes Dach im Sonnenschein darf und wieso mir niemand erklärt warum Wiener nie so schmecken, wie damals als sie mir der Fleischer reichte, wenn ich neben meiner Mutter stand, das will ich verstehen.

Wir stricken unser Leben und ich verstecke mich nicht mehr.

Wir sind geschult im Vergessen und sehen dem Vergehen zu. Wir sind so wenig im Moment, das man uns ewig abwesend wähnt. Dabei wollen wir dabei sein, in jedem Moment, der so interessant ist, denn den wollen wir verstehen.

Dokument einer Dummheit und ein Laster zu viel.
Es in Worte zu kleiden, dieses Bild ist ein Spiel.
Dieser Schmutz, ein Loch, ein fades Geschwindt
um das die Pfade sich kreisen

unter Stollen, mein Freund mit sehr kleinen Dingen
werde ich auf dich warten.

Dieser Bruch, warum dieser Bruch? Vielleicht nur für dein Ohr?

Ich verstecke mich nicht mehr.

Dieser Moment wenn du ein Feuerzeug zückst, obwohl du es nicht brauchst.
Dieser Anruf um 2 Uhr Morgens wenn nur Lachen euch trennt. Ein kleiner Gedanke, wie es besser könnte sein. Ein wenig Schlummer in ein wenig mehr Sicherheit und was ist jetzt mein?
Dieser nagende Zahn, obwohl du in alles beißen könntest. Dieses Ticken im Kopf und jeder Moment, wenn du den Faden nicht in die Nadel einfädelst oder einfädeln kannst. Diesen Moment, den musst du verstehen.

Du musst alles verstehen und nichts bleibt in dir
etwas vertrautes nur sehen

nichts anderes kennen:::

Du wünschst dir Weite in dir, die niemand mehr kennt
Du wünscht dir Zeiten mit dir, in denen keiner deinen Namen nennt

Und es ist blöd so reimen zu und blöd bist auch du
Also lass uns doch blödeln
Diesem Sein schauen wir zu gesch
Ich kann nichts weiteres sagen, als

Geh deines Wegs und hör zu.

(müsste K.)

Dienstag, 19. März 2013

Wie die Unendlichkeit an die Fakultät kam


Welt schmeißt mir Scherben in den Kopf
bin ich denn wahr?
Ein comichaftes Denken
Mobilè aus Notizen

nie stehen sie still
Meine Stücke Leben an Fäden
über Dächer gespannt
gelöst in Pfützen aus Schwermut
nähren sie Gräser von morgen
hab ich erkannt
Dir zu glauben

In schmutzigen Stiefeln
deren Farbe vergessen
geh ich Epiloge streichen

Ein Sehnen auf Krücken
Los ohne Abriss
klug gebundenes Baumeln
Ein Apfel mit Biss
ist die Sünde mein Nachbar
in den Hainen der Schuld

fühlt sich Mittag zu Hause

Es zerrt an meinem Ärmel
Die Platzhalter sind einsam
Sie riechen den Rosinenkuchen
wir werden ihn verbrennen lassen

(müsste K.) (für Maja)

Donnerstag, 17. Januar 2013

Der fünfte Satz

Mut ist eine Geisel ohne Fesseln
und deine Tür ist immer offen
Zu deinem Heim aus Staub, mit nichts zu Essen.
Nachts liegst du wach,
dass, was stets schnarchend vor dir schläft,
heißt Hoffen.

Der vorvorletzte Schritt machte dir die Beine schwer.
Du schenkst deinem Gürtel täglich ein neues Loch
Du bist erfüllt, nicht von Erfüllung: das ist was her.
Du würdest gerne glücklich leben,
nur, wie ging das noch?


Zäsur:

Dieser fünfte Satz ist zugegeben lang, aber er ist nur für dich.
Ich bin zu weit weg, um deine Tränen zu trocknen,
das müssen Andere machen. Doch ich bin dir nahe genug,
dass ich sie fließen lassen kann. Damit Du dich freiweinst.
Ich kaufe dir gerne einen dicken Stift, so dass Du einen Haken setzen kannst,
hinter alles, was dir von gestern nachruft.

Wir malen es gemeinsam an die Wände deiner Stadt.
Lass uns Dich zum Gott erheben. Dann kannst Du Rache an Dir nehmen.

Deinem einzigen Feind.

Ich wünsche dir, dass dir dein Pulsschlag wieder etwas bedeutet,
dass deine Augen nicht mehr sehen müssen, sondern dies gerne tun.
Immer eine handbreit Stolz unter deinen Schuhen.

Sich mit Würde prostituieren geht nicht, mein Freund, also schlag die Beine über.

Zäsur Ende


So viel Schmutz kann keiner kehren
Diese Brocken niemand heben
Doch diese Wege kann man ehren
auf ihnen mit besonders dicken Sohlen leben.

Der Freund, der dir fehlt, bist Du.
Denn dieses Licht braucht keinen Strom.
Fang an zu leben, komm, sieh zu!
Sonst erlischt es & Du kommst um.

(müsste K.) (zum Geburtstag für F.)