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Dieser Blog ist ein Sammelsurium von Gedichten.

Samstag, 16. Juli 2011

Grasräubergeschichten I


Ich sollte wohl vorerst erklären, was ich damit will. Der Grasräuber an sich ist eigentlich das Auto eines Freundes, der dieses immer beutzt um Wiesen zu durchpflügen, auf dem Weg in den Garten, wo wir saßen und dieser Name entstand. Kurz zuvor war mir bewusst gemacht worden, ich könnte aus allem, was ich mit Musikern erlebt hatte Geschichten machen, Deal!

Von einer Band namens Grassräuber

Es trug sich zu einer Zeit, in der ich einen Club mein Eigen nannte. Es war nicht meiner, er gehörte der großen, bösen Stadt und mithin Beamten, die mein täglich Brot nicht rausrücken wollten und ihre hässlichen Gesichter hinter Stempelspendern versteckten, die mir Tod und Leben waren. Warum hat man mit 40 noch Akne, ach nee das sind Krümel vom Pfannkuchen, denn die Jutta hatte heute Ausstand in die voll bezahlte Frührente mit 24 (grausame Eltern eine junge Dame Jutta zu nennen, da bleibt doch echt nur das Amt, freie Wirtschaft ist echt zu cool für diese Gudruns). Zurück zum Thema.
Es war ein Abend mit Band, einer Coverband aus Leipzig, die hießen Blue Moon, sorry, Grasräuber. Es war Halloween. Wir hatten an alles gedacht: Kunstblut als Stempel, Kostüme zum Davonlaufen. Nicht mal meine Schwiegereltern erkannten mich, was mit aber eigentlich ganz recht war, denn sie hassten mich.
Endlich: gegen 21 Uhr kam mein bester Freund zur Tür hinein. Er hatte wie immer seinen Bass auf dem Rücken, er kam praktisch immer von Probe, von einer seiner Bands. Der Mann war so verrückt auf seine Bass. Diese Sucht beschehrte ihm auch mal einen Besuch vom SEK. Wir waren einen trinken, wohl einen zu viel. Er kam heim in seine moldavisch-nepalesiche Wohngemeinschaft und plugte seinen Bass in die Anlage, Kopfhörer auf. Die waren aber leider fullclosed, sprich da dringt kein Außengeräusch hinein. So merkte er auch nicht, dass er vergessen hatte, die Boxen leise zu stellen. Nach etwa einer halben Stunden merkte er Gepolter, nicht hörte, er spürte lediglich die Vibrationen. Er schaltete das Licht und alles andere ab und tat so als würde er schlafen. Die Polizei hatte gereade die Wohnung gestürmt, über ihm. Am nächsten Morgen fuhr mit gesenktem Blick ins Erdgeschoss und entdeckte am schwarzen Brett eine Notiz: Danke für die nächtliche Störung an unsren Aushilfs Kurdt Cobain, du schuldest uns eine Tür.
So verrückt war diese Mann auf seien Bass.
Aber es gibt noch eine zweite wichtige Info über diesen Menschen: Vodka war schon immer sein größter Feind. Ich wechsele also vom Einlass- in den Bardienst und gab ihm etwa 7 Bier in drei Stunden, nebst der Bowle, die aus einer Babywanne mit Gummischlangen serviert wurde. Meine damalige Freundin hatte sie gemacht und dabei diabolisch gegrinst. Kostete und sagte: "Musste Fan von sein." Am Ende des Abends werde ich der Sängerin der Band den Rest der Wanne eingeflößt haben, was zu einem Einmann Wet-T-Shirt Contest auswächst, mein zwietes Highlight wenn man so will.
Zunächst jedoch gab ich sie ihm, diesem 1,65 m Musikgenie. Gegen ein Uhr morgens wechsele ich hinter das DJ Pult, um die Band zu mischen, die inzwischen seit vier Stunden spielt und immer noch Bock hat. Ich sehe meinen besten Freund, wie er durch die Menge wankt und nach seinem Bass sucht, warum auch immer. Er findet ihn und kämpft sich durch die Menge zur Bühne, berieselt von Kondenswasser von der Decke. Wir haben mal wieder 250 Leute im Laden, obwohl unsere Zulassung nur 90 zulässt. Auf der Bühne angekommen fuchteln die Bandmitglieder wild mit allen Extremitäten mich warnen wollend ob des ungeliebten Gasts. Doch ich lasse ihn gewähren, denn ich will unbedingt sehen was als nächstes passiert.
Er findet einen verweißten Verstärker, verkabelt sein Instrument und fängt an zu spielen, mitten im Lied der Band, wohl sowas wie Sweet Home Alabama. Es wird ein Brei aus Klängen und schließlich abgebrochen. Stille. Er geht ans Mikro und sagt:"Mann ey, kennt ihr denn nicht With or Without you" von U2?" Er spielt den Basslauf, die Band versucht einzusteigen, doch erwechselt mit jedem Takt willkürlich das Tempo und so geben sie auf. Es muss in der Mitte des Liedes sein, die anderen sitzen gelangweilt auf ihren Instrumenten, wir alle schauen auf diese Farce, als er ein letztes Mal in die Menge schaut, einknick tund nach vorne von der Bühne fällt und......einschläft. Er wird da noch zwei Stunden liegen, bis ich ihn zu mir nach Hause trage und auf mein Gästebett lege.
Am nächsten Morgen bringe ich ihm Kaffee und er wacht auf mit der Frage:"War Vodka inder Bowle und warum tun meine Kniee so weh?"

(müsste K.)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

...bitte bitte mehr davon!!!! :-)