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Dieser Blog ist ein Sammelsurium von Gedichten.

Sonntag, 1. Mai 2011

Burn the Witch

Archaische Bräuche, freie Nabel, kaltes Bier. Klingt gut, kann es auch sein, war es aber nicht. Wenn man für eine Party sehr weit fahren muss, steigen mit jedem Meter Straßenbahn die Erwartungen. Man denkt an die Bacardiwerbung und an Wärme und oranges Licht, davon die letzten des Abends zu sein, die sich in Nähe der Glut verschwittzt räkeln. Dumme Idee, so etwas vorraus zu setzen oder sogar als Bedingung anzunehmen. Verzweiflung ist wohl die Mutter der Enttäuschung.
Ich stolpere durch hoch gezogene Augenbrauen und offene Münder. Ich versuche mich hinter meiner Aorroganz zu verstecken, kann ich aber nicht. Die bedienung ist hübsch und unfreundlich, kriegt mich immer. Ich hätte meine Kopfhörer zu Hause lassen sollen. Ich gehe ohne mich zu verabschieden, ich brauche Musik, ich brauche Weg und Kälte, um zu fühlen, hab mich deshalb wohl so dünn angezogen. Und es ist wunderbar. Die halbe Stunde zur Straßenbahn wird zum Highlight meins Wochenendes. Mit fällt auf, dass ich schon wieder gegangen bin, ohne den DJ zu verprügeln.
Ich verabrede mich in der Wildwuchsbar, kaum da angekommen werde ich per SMS versetzt. Ich rede mit der Cheffin über Kunst und fühle mich plötzlich sehr wohl. Ich lese was vor, unterhalte mich sehr gut und schlafe ein, als es hell ist, wache ich auf, gehe nicht heim, sondern weiter. Liege wach im Bett vor Californication und fülle Kissen mit Tränen. "Protect me from what I want" läuft in meinem Kopf und ich kann nicht mehr. Ich will nicht mehr, bis ich schlafe, endlich Sonntag.

(müsste K.)

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