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Dieser Blog ist ein Sammelsurium von Gedichten.

Donnerstag, 16. Mai 2013

Zwischen zwei Übeln gibt es kein Niemandsland

Dazwischen im Gras zu sitzen und in Gemütlichkeit zu entscheiden ist nicht da. Die Grenze ist scharf und scheidend und zwingt dir etwas ab.
„Töte das größere und das kleinere von zwei Übeln.“, sagte Kurt Cobain. Ich überlege seit Jahren, wie er das gemacht hat oder ob er es einfach doch nur gesagt hat.
Immer müssen wir uns entscheiden, immer muss es endgültig sein. Einen Rückzug machen heißt Schwäche. Das mögen wir nicht zugeben. Warum nicht einfach nein sagen: Nein, das entscheide ich nicht und wie bei einer schlechten Theateraufführung, gehe ich einfach. Nur dann wäre man sehr schnell ganz allein, das ist einfach schlimmer.
Es ist nicht unbedingt, wie sich einen neuen Toaster zu kaufen. Es ist etwas, auf das du keinen Einfluss hast. Diese Mischung aus Hilflosigkeit vor und Macht über das eigene Leben, mit der du nicht klar kommst, denn das hast du nicht gelernt.
So vieles müssen wir uns selber beibringen und verstehen. Dann wird unsere Erfahrung enttäuscht und wir müssen neu lernen. Wieder von vorn. Die Freundschaft, auf die man sich verlassen hat, geht so einfach wie der B-Bus. Und "ich liebe dich" ist längst eine Floskel, die so krude viel öfter verwendet wir als "Hallo" und "Danke".
Es kostet so viel und das Produkt ist unsicher und du kannst es dir nicht, wie gewohnt vorher anschauen, aber du musst dich entscheiden. Es bringt dein Herz zum brechen, in jedem Fall, aber du musst dich entscheiden. Es ist Lack oder Leder und beides magst du nicht.
Es ist Schmieröl liefern, damit die Maschine läuft, von der du nicht weit, wohin und wie lange sie läuft. Ein daran festhalten, dass alles ein Ende findet und das Feststellen, dass nie etwas zu Ende ist.
Aber du musst dich entscheiden, dafür mit etwas Schlechtem zu leben und die Entscheidung bereust du fast immer. Aber das musst du tun.
Und der Kellner kommt und fragt: „Heute im Angebot: Scheiße oder Scheiße mit Erdbeeren.“ Du musst dich entscheiden. Löffeln gegen den Würgereiz. Dann kotzen und nochmal schlucken. Etwas Unabwendbares bei dem Du Mensch sein willst, denn als dieser hast du gelernt, dass der Kunde König ist. So fühlst du dich in deinem Leben, als Konsument, der ständig in der Warteschleife hängt. Für Dinge, die keinen Support haben, wünscht du ihn dir. Doch die Seelsorge kann deine Nummer sperren und ist das denn alles so wichtig? Bist du selber so wichtig anderen mit deinen Leiden zu behelligen? Du musst dich entscheiden.
Es ist immer fünf vor zwölf. Das Ticken der Uhr ständigen ist lauter als dein Herzschlag. Der Weg voraus vom Nebel verweht. Immer wieder teilt er sich und jedes Mal musst du dich entscheiden.
Ein kleines Ding, genannt Vernunft schreit dir deinen Hinterkopf blau und grün, denn warum muss das überhaupt sein? Warum jetzt? Warum ich?
Diese letzte Frage steht als fett gedruckte Überschrift über allen Zwängen. Du musst, du musst, du musst...dich entscheiden. Du kennst die Erleichterung, das Fehlen von Druck. Da willst du hin. Da bist du zu Hause. Und da kann man Gemütlich im Gras liegen. Der Segen, etwas Schlimmes getan zu haben färbt deine Träume bunt. Doch das Kissen was am Abend noch Watte war, steckt dir am Morgen Scherben in den Hals. Es wird immer so sein.

(müsste K.)

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