[mk]

[mk]
Dieser Blog ist ein Sammelsurium von Gedichten.

Dienstag, 31. Mai 2011

Der Wingman

Er erklärte es mir so: (mit seinen Armen wie Flügel ausgebreitet) Also wenn du mein Wingman bist, musst du ihre Freundin, mag sie hässlich sein wie sie will, ablenken, sie zur Bar entführen, während ich mir die Hübsche kralle. Menschen können sehr verzweifelt sein, in ihrem Drang einander zu finden. Sie denken sich Maschen aus und spielen Rollen, weil sie ein einfaches: „Hallo ich bin der Markus, hättest du wohl die Güte mit mir zu schlafen“ nicht heraus bringen. Diese Geschichten, bei denen man am Arbeitsplatz nach seiner Nummer gefragt wird oder nach der Zeit zu der man Feierabend hätte passieren nicht. Es bleibt die Flucht in die Strategie und da wir Deutsche sind schlummert in uns allen ein kleiner Rommel auf dem Weg durch Feindesland.
Der Konflikt, der hierbei entsteht, ist, dass wir uns verkaufen müssen. Der Flirt ist nichts anderes als die Propaganda zur eigenen Person. Du bist das Produkt und dein Marketingmix entscheidet über Sieg oder Niederlage.
Ich würde mal sagen der Wingman ist für die Bar oder eine stille Party gemacht. In diesem Club scheint das einfach nicht zu funktionieren. Die Hälfte seiner Anweisungen gehen in Beats unter und mir wird das mit den ganzen Regeln langsam abstrus und langweilig. Es wird gesprochen von einem Kiss- und einem Fuckclose, irgendwie widert mich das an. Ein Mann mit System, so erklärt er, ist gefährlich. Aha. Ich glaube das kommt dabei raus, wenn man Sitcoms als Schablone fürs Leben nimmt.
Hat sich denn jemals wer an Rosane orientiert oder an Hör mal wer da hämmert? Es gab eben noch kein Californication.
Auf der Bank im Raucherraum sitzt ein Mädchen mit einem wasserstoffblonden Lockenafro, sehr süß. Er sieht mich sie ansehen geht rüber und stelt mich vor, nur um dann zu verschwinden, so funktioniert das wohl. Mich lässt diese Spontanität schockgefrieren. Ich bringe grade noch so meinen Namen raus. Gott sei Dank, mein Bier ist alle, ich entschuldige mich an die Bar, nur um nie wieder zu kommen. Ich finde den Wingman draußen auf eine Zigarette und bitte um Aufklärung. Die Vorbereitung dieses Manövers war wohl in der Musik untergegangen. Kommunikation ist das A und O im Feindesland.
Ich lasse es auf keinen zweiten Versuch ankommen, aus der Scham diese Pleite zu wiederholen.
Wir wenden also militärische Strategie auf unser menschliches Miteinander an. Krieg ist scheiße, wir auch!

(müsste K.)

Ach, wäre die Nacht doch verlässlich

Die Feier, auf die sie nie gehen wollte war vorbei, für sie. Im Treppenhaus gab sie jemandem ihr letztes Streichholz, damit er sich eine blöde Zigarette anzünden konnte. Sie gab mithin ihren letzten Strohhalm, dachte sie, als sie das Treppenhaus, dessen Lichter kaputt waren, vorsichtig verließ. Niemand hatte ihr weh getan an diesem Abend, es war nur einfach nichts neu, verglichen mit dem Stand der Hoffnung, den sie hatte, diesen Ort überhaupt zu betreten. Die offene Tür war Sonnenlicht und sie hatte nichts zum Schutz. Nur ihr Tanktop am Leib und ihre Lieblingsjeans, wenigstens die.
Der Bäcker war noch oder schon wieder zu, sie hatte keine Ahnung, wie spät es war (sie hatte Stunden schlafend auf der Couch verbracht). Ihr Ziel hätte daheim sein können. Daheim: ein leeres Bett, kein Kaffee und nur kaltes Wasser aus der Wand. Sie nahm einen Schluck aus dem Bier, fand in der Schachtel ihre lezte Zigarette, setzte sich auf den Rinnstein und scrollte ihre Kontakte durch, auf der Suche nach jemandem der noch wach wäre, um ihr ein wenig Last zu nehmen. Sie fand fünf, doch keiner dieser jenigen, die ihr versprachen, ob Tag, ob Nacht, ich bin immer für dich da, wollte den Anruf annehmen, oder war überhaupt erreichbar. Sie lehnte sich zurück, auf den nassen Asphalt und wollte so sehr schlafen. Wofür dann noch Freunde haben?
Will ich jetzt wirklich nach Haus und Facebook checken? Sie setzte sich ihre Kopfhörer auf, um wenigtens von dem, der da singt ein wenig verstanden zu sein. In dieser leeren Stadt fühlte sie sich wie eine Gesetzeslose, alle schlafen, oder wohnt hier überhaupt wer? Will denn hier niemand neben mir einschlafen?
Sie wurde langsam müde, zwang sich selbst nach Haus, sie kam kaum noch die Treppe hoch. Ihr Schlüssel fand kaum das Schloss, als neben ihr die Tür aufging. Ihr wunderbar langweiliger Nachbar, der seit sie hier wohnte, ihr immer auflauerte. Ob sie nun den Müll wegbrachte oder einfach nur aus der Tür ging. Seine Tür wart immer geöffnet, gefolgt von einem so lahmen: "Na wie gehts?"
Dieser Mensch stand also da, sie hatte auch nie die Energie gefunden, ihn zu fragen, was er denn tut, wenn er doch ständig da wäre. Er war, so seine Aussage, ein Informatiker, der von zu Hause arbeitete. Und sie war fast gewillt, ihren Stolz zu wahren und still in ihr Kämmerlein zu verschwinden.
Sie saßen zusammen bei Darjeeling-Tee, the way you feel sophisticated. Er zeigte ihr das coolste was er hatte, was in ihren Augen nicht wirklich das Versprochene war: ein Foto mit ihm und Franz Beckenbauer, mit Autogramm. Ihr Geschmack zwang sie zum Gehen, die Kälte ihrer Glieder jedoch zu bleiben. Er machte diesen lahmen Trick, seinen Arm um sie zu legen, sie kamen sich näher und plötzlich war er so nah an ihr, dass sie die Unreinheit seiner Haut sehen konnte, riechen konnte, dass er ein wenig roch. Würde sie seinen Schwanz heute noch in den Mund nehmen? Und überhaupt, was war der Preis zu bleiben?
Sie versuchte es mit der Couch und einpennen, bevor er vom Klo wiederkam, aber dann wäre sie wiederum alleine gewesen. Also nahm er sie unbeholfen an der Hand, in sein sehr gemachtes Bett, zog die Decke zurück und lud sie ein.
Ausgezogen roch er immernoch nicht besser, hatte wohl nicht mal den Anstand besessen zu duschen. Es war ihr egal.
Kann Ekel anziehen? Sie macht die Beine breit und hoffte so sehr, nicht vergessen zu haben, ob oder nicht, sie ihm ihre Nummer gegeben hatte. Sie dachte nicht viel, nicht mal daran, dass das hier vorbei geht, sie wollte nur in dieser Nacht nicht alleine schlafen. Sie war nicht ein bisschen feucht, nicht mal ein wenig erregt und er schien so voller Lust, es ekelte sie nochmehr an. Sie ließ es über sich ergehen und er schlief ein. Sie wollte SO nicht mehr hier sein und sehnte sich plötzlich nach ihrem einsamen Bett und das morgen alles Vergessen sein würde.
Sie stand auf, zog sich an, zog sich ihre Schuhe an, da stand er vor ihr, wollte sie überreden nicht zu gehen und nichts weiter ist passiert. Außer ihr Weg nach Haus: In dem Moment, als sie aus der Tür tritt, will sie die Welt verfluchen,aber was kann die Welt schon dafür? Sie ist nicht Schuld für das Blut, dass ihre Schenkel herunter rinnt, Nicht für ihre jetzt tränenverkrusteten Augen, nicht dafür, dass sie nicht alleine sein kann.
Im Hausflur trifft sie einen Bekannten, oder Freund, wer weiß das schon so genau, dem sie nicht in die Augen schauen mag. Sie geht endlich schlafen, nur für morgen, nur wofür?

(müsste K.)

Donnerstag, 26. Mai 2011

Weil du endlich bist

Sagen wir ich lerne dich kennen, am Waldrand, dein Auto ist stehen geblieben und du bist auf der Suche nach Benzin, einer Tanke, hier, inder Pampa, un 23:23 Uhr. Du weißt, dass du keine Chance hast und meine Scheinwerfer, die auf dich zukommen sind dir das pure Glück. Es ist nicht schwer dich neben mir sitzen zu haben. Ich fahre dich zu eben jenem Ort, Kanister voll, du zahlst, steigst wieder ein und ich fahre sich zurück zum Liegengebliebenen. Du sitzt neben mir und streichelst meinen Oberschenkel. Das hatte ich zwar nicht geplant, bin doch dir aber doch sehr zugetan. Mir wird ein wenig fahrunfähig, ich halte nahe dem Graben. Du senkst deinen Kopf in meinen Schoß, gibts mir Befriedigung. Ich greife in das Fach der Tür, wo ich Wochen zuvor ein Teppichmesser hinterlegte, nehme es und schneide dir ein Ohr ab, ich öffne deine Tür, das ist leicht denn du hast dich schreihend im Sitz zurück gelehnt. Ich ziehe den Wagen leicht nach links, ich öffne deinen Gurt, stoße dich weiterfahrend aus der Tür. Da liegst du im Rückspiegel, deinem Kopf haltend und schreist den Wald wach. Und dann kommt mein Rückwärstgang. Du krümmst dich im Licht meiner Scheinwerfer und ich werde stutzig,unwissentlich meinen Plan durchkreutzt. Das kann ich so nicht stehen lassen. Ich hebe dich auf im vollen Wissen, dass du dich nicht mehr währen kannst. Trotzdem gerät der Kofferaum sehr laut, deine gellenden Schreie sind mein Input, mein Ambrosia. Ich mache das Radio aus und sonne mich in deinem Leid. Ich verbringe diesen Weg auf dem Mittelstreifen mit Gedanken daran wie dein Leben endet, weil du endlich bist. Will ich dich heute noch häuten? Das macht auch nur Spaß wenn du schreist, die Sonne wird scheinen.
Auf meinem Landgrundstück ziehe ich dich an den Füßen aus dem Auto über Schotter in den Schuppen, du wirst nicht angeleint. Ich schaffe eine Stimmung mit Kerzen und niedlich riechenden Räuchenstäbchen, ich will, dass du dich wohl fühlst.
Du liegst ruhig, keine Bewegung in deinem blutenden Körper. Weil ich ein wenig brustaffin bin, beiße ich dir neckisch in die Nippel, beiße sie schließlich ab, du blutest so schön und im Kerzenlicht scheint es leicht braun und schillernd und macht mich an.
Die Takkerklammern machen dir weniger Schmerzen, als ich dachte, heißes Eisen am Bauch tut Wirkung, du hälst zu viel aus, ich kann nicht mehr weiter. Mir noch mehr lebensbeendende Dinge auszudenken. Es wird langsam schwer.
Und kurz bevor ich dich entgültig richte, wache ich auf aus diesem Traum, ich muss wohl gewandelt sein im Schlaf. Ich stehe vor dem Spiegel im Bad, mit meinem Küchenmesser an der Kehle, ich hätte mich fast selber gerichtet.

(müsste K.)

Samstag, 21. Mai 2011

Die DEFA hat mich diffamiert

So wach, so früh, war ich zuletzt als ich ca. 11 war. Es ist 9 Uhr morgens. Obwohl nein, ich war 22. Ich war so voller Freude, dass die Sonne schien und alles toll war, das ich mir mein Auto nahm und Freunde wecken fuhr. Um ihnen von meinem tollem Morgen zu berichten. Sie begrüßten mich mit Handtüchern um ihre Leiber und der Morgen endete mit einem Frühstück auf einer Terasse mit einer bezaubernd sonnigen Person, die ich jetzt nicht mehr kenne.
Wir waren damals neu, jeden Tag jemand anderes. Wir konnten das machen. Heute ist das anders. Ich erwache in einer Bar mit einer Anleitung, wie ich mir Kaffee mache, man hat mir die Schlüssel da gelassen. Arm dran, überflüssig geworden. Ich erwache neben leeren Flaschen und fühle mich wie eine. Du wolltest mich nicht, ich bin in deinem Schoß eingeschlafen, du bist gegangen bevor ich wach wurde und dabei habe ich mir so Mühe gegeben nur vier Stunden zu schlafen.
Ich verbringe den Tag mit Erinnerungen an perfekte Nächte. Wie wir nacht-nackt-baden waren und mein Auto am Uger stabd, Türen offen, Scheinwerfer aufs ´Wasser gerichtet und im Radio lief "Nightswimming" von R.E.M.. Wie liebten uns im Monsschein auf der Wiese und du warst so schön. Du bist bis heute eh das Schönste meines Lebens. Du hast mir das Kochen beigebracht und wie man eine Frau behandelt. Du fehlst mir!

(müsste K.) (für Miss blue eye)

Freitag, 20. Mai 2011

Sleeping Beauty

Ich glaube aus seinen Fehlern lernen muss man sich angewöhnen, dies ist einem nicht gegeben. Wahrscheinlich ist das ein im Prozess des Erwachsen werdens integrierter Vorgang, ersteres liegt mir fern, was mich wiederum zu meiner derzeitigen Lebensweise führt. Meine Nächte enden immer gleich: betrunken und einsam. Desolat und übel riechend. Ich träume nicht mehr, oder nicht mehr oft. Und wenn dann von Nacktheit. Ich bin so chronisch untervögelt, dass selbst Kant sich für mich schämen würde.
Um mich rum werden alle Väter oder Ehemänner oder eben wenigstens Männer. Mein inneres Kind isst mein Über-Ich. „Working for joy in overtime“ (Patrick Wolf – Tristan). Ich drehe mich im Kreis und stolpere über meine eigenen Füße. Mein Leben ist ein Spaßmuss, ein Geschwür in der Ahnengalerie.

An sich ist es nicht schlimm. An sich ist nie etwas schlimm. Der Füllstand deines Glases findet Ende. Der Abend ist vorbei. Du hast so lange vor diesem Glas gesessen, ihr in die Augen geschaut und nichts ist passiert. Du schläfst alleine. Vergräbst dich in deine Decken. Über dir wird es hell, du hasst dich dafür. Du kannst dir nicht mehr gefallen. Du bist da! Du bist da! Kein Weg da raus. Kein Weg, es wäre so schön.

(müsste K.)

Montag, 16. Mai 2011

Eine kleine Antwort

um auf Alex Text zu antworten:

Es ist nur ein kleiner Gedanke, ein klein wenig Sein. Du kannst es nicht verwischen, es wird DA sein. Ein Bisschen Verschwinden, ein Bisschen zu klein. Du hast nie etwas an. Du bist nackt vor dir selber.
Was macht die Fee zum Dämon? Der kleine, feine Unterschied; der nicht zu schauen wo man ist und was man tut. Der Bikini ist nicht grün, zumindest nicht völlig, denn du hast vor lauter E´kel drauf gebrochen und dir den den Arsch damit abgewischt. Denn wir wollen immer auf alles scheißen.
Aber der Feenstab bleibt und macht dich so wenig verdächtig. Und ja, die Phallusmetapher ist Absicht. Swing it!
Obwohl mir die Rolle, in die du dich versetzt gefällt, lieber Alex. Aus sich selber eine fragile Figur zu machen, um sich der eigenen Zerbrechlichkeit bewusst zu werden und sie zu transpotieren und sind wir ehrlich: Feen sind bei weitem nicht so schwul wie Einhörner oder Pizza Hawaii.
Ich sage mal ich bin ein Bleistift, er schreibt dein Leben. Vorsicht, ich komme!

(müsste K.)

Dienstag, 10. Mai 2011

Music sucks, let's go fuck!

Katzen sind nachts nicht grau, sie sind auch nicht lila oder, FRAGE: können Tiere blond sein? Man könnte ihnen Extensions machen und damit echt fett Kohle abziehen. Der Tierfriseur war immer überhaupt eine verkannte Profession. Man geht mit seinem Pudel hinein und danach stinkt er nicht mehr, für etwa 4 Stunden. Wo ist der Schornsteinfeger hin, nein, zu naheliegend? Wo ist der Laternenlöscher hin, der Nachtwächter deines Seins. Mann muss heute so wenig mehr aufpassen. Schaust du dich noch um und es ist keine Paranoia? Wo ist die Angst hin?

Ein normaler Tag:

Du durchschreitest dein Morgenritual und bist kurz vor der Verpflichtung, kurz vor den Kollegen, die dich geil, oder scheiße oder zu irgendwas finden. Du machst den Schritt ins "nicht mehr nur meins" und wirst eingehüllt in Schweigen. Es ergreift dich unmerklich, kneift ein Wenig und um so öfter du es fühlst und ignorierst wird es lauter und trotzdem weiter weg. Weil so viel Zeit vergangen ist und so viel Staudammdruck kam. Wann wird er brechen?
Die Frage ist doch folgende: Wie lange, hmhm, wie viel, nein auch nicht. Wie sehr muss man sein was man ist, bis man schließlich, Illustratiion!

(müsste K.)

- 6 (Das, was du nicht verstehst)

Es war nicht die Hand auf meiner Schulter, nicht die wachküssenden Lippen, die mich verließen, als ich ihnen nicht entsprach. Es war ein kalter Hauch und wohl auch ein leises Verlangen.
Ich sollte wohl erklären, ich war erschossen worden. Für eine Idee, die so hilflos verloren war, wie eine Frau, die ihr Leben fristet, ständig wartend auf ihren Seemann, der, die Familie ernährend, große Fische jagt.
Ich war also verloren gegangen, im Warten auf Glück, war versteinert, nein, ich war eher meißelnd am Stein etwas zu schaffen. Eine Büste nur, ein Stück eines Bildes, dass ich wohl irgendwann in Haut gefasst zwischen meinen Handinnenflächen halten können würde. Es kam dazu, ich weiß es noch genau, es war ein Dienstag im Mai:

"Woher rührt der rote Punkt in deinem Auge und warum denkst du nur so viel?", sagte sie und öffnete Wein, ich sagte nichts. "Warum muss immer jeder deinem Maßstab entprechen und kannst du immer mit jedem so leicht brechen, wenn dieser nicht ist, was du magst?"

"Darin habe ich immer versagt"

Kannst du nicht sehen, ich bin auf Sand gebaut.

Diese Idee, von der ich sprach, war keine neue. Ich zupfe jede Nacht Fasern aus Federn und klebe sie zusammen zu neuen Vögeln, die nicht fliegen wollen, weil sie nicht am Leben sind.

Zurück zum Punkt: die Idee war nicht da, nicht immer zumindest. Sie schien oft auf in meinem Hinterkopf, ein Gedanke, wie ein immer wieder geschehender Sonnenaufgang, ohne dass es jemals hell wird.

Wenn ich ihn dir erzählt hätte, wärst du mit mir wahrscheinlich barfuß durchs Gras spaziert, Pferderstehlerin, hättest deine roten Haare auf meiner Brust verteilt.

Dieser fast schon banaler Funke hätte, naja, den Funken gebracht. Hätte dich in mich überschlagen lassen. Wäre gut gewesen.

Diese Idee ist Option, ist nichts mehr als Möglichkeit. Ist gewesen und wird sein, ist Warten, ist Zeit!

(müsste K.) (Nochmals danke an die Wildwuchs Bar für alles und immer und immer wieder, ihr seid toll)

Mittwoch, 4. Mai 2011

-5 (Du hast es nicht gesehen, du hast es nicht gefühlt, wie es, wenn es geschehen, vor dir, in dir wühlt)

Es ist grau und eklig,
es ist müde und satt,
es ernährt sich von Sperma,
dass es nachts gefunden hat.
Es ist suchend nach mehr,
es ist an sich ziemlich leer.
Es ist klein und macht sich groß,
wie macht es das blos?

Es kann schreien und schweigen,
es macht dich, sich zu eigen.
Es wird dir Sonne und Regen,
weint in deinem Schoß,
ist bald danach verwegen.

Es ist groß und wird klein,
wenn du näher drauf schaust,
es ist Abstand und Nähe,
je nach dem wie du es dir baust.
Es kann dich streicheln,
wenn du es lässt,
es kann dir schmeicheln,
kurz bevor du es verlässt.

Es ist warm und es ist kalt,
ist der Wiederruf,
der im Dunklen,
im Nebel verhallt.
Gibt dir Blick auf den Platz
und spricht schöne Worte.
Es ist arm,
voller Knebel,
alt,
will schick sein, ist Orte.

Es ist niemals mehr da.

Es war Licht in all deiner Blässe
Es war gut, in deinem so schlecht
Es zitierte so rotwang Hermman Hesse
Es wollte doch nur deine Haut
Es hielt dich für echt

Es kann doch nicht sein,
Dass wenn du ständig fliegst
und allen andren Poren erliegst
Du verpasst hier ein Leben
Du verpasst mich
Und ich wollte dich
für immer küssen,
eigentlich.

Es ist nicht mehr da,
Es kann nicht mehr hier sein,
Sagst du so einfach,
und lässt es sein.

Es ist Krone und Ablass,
beides zugleich,
Ist Zeigen und lass,
Deine Brust ist so weich.

(müsste K.)

Sonntag, 1. Mai 2011

-4 (Das kann nicht sein)

Der Tanz mit dem Feuer geht nie wirklich gut
Ich lauf drum herum und beobachte Staunen
Viel zu wenig Holz wird zu viel zu schöner Glut
verursacht raunen

Die Meute ist auf null gesetzt, niederes Verlangen,
barbarisch einfach hingesetzt, es war so schön
ich bin gegangen

In den Augen Glut vom Sehnen, blöd da rein gebrannt
Die Zunge ist schon taub vom sich erwähnen
Ihr riecht wie Frühling, ich nach Laub

Der Boden ist erstaunlich warm und du nicht wirklich da
Das Substitut der Angst wird feige
Es wird steinig, es wird wahr.
Lauer Wind und ich enteigne,
mich der Möglichkeit,
das ich hier noch Freude finde
tausche Fußweg gegen Heiterkeit
und ärger mich gelinde

Das mit dem Schein ist nichts
Das war mal, gestern war es noch
Lusitg flatternd angsichts
das es seltsam roch

Warum tanzt du so behindert?
Werde ich gefragt
Weil es meine Nähe mindert
Doch warum hab ich das gesagt?

(müsste K.)

Burn the Witch

Archaische Bräuche, freie Nabel, kaltes Bier. Klingt gut, kann es auch sein, war es aber nicht. Wenn man für eine Party sehr weit fahren muss, steigen mit jedem Meter Straßenbahn die Erwartungen. Man denkt an die Bacardiwerbung und an Wärme und oranges Licht, davon die letzten des Abends zu sein, die sich in Nähe der Glut verschwittzt räkeln. Dumme Idee, so etwas vorraus zu setzen oder sogar als Bedingung anzunehmen. Verzweiflung ist wohl die Mutter der Enttäuschung.
Ich stolpere durch hoch gezogene Augenbrauen und offene Münder. Ich versuche mich hinter meiner Aorroganz zu verstecken, kann ich aber nicht. Die bedienung ist hübsch und unfreundlich, kriegt mich immer. Ich hätte meine Kopfhörer zu Hause lassen sollen. Ich gehe ohne mich zu verabschieden, ich brauche Musik, ich brauche Weg und Kälte, um zu fühlen, hab mich deshalb wohl so dünn angezogen. Und es ist wunderbar. Die halbe Stunde zur Straßenbahn wird zum Highlight meins Wochenendes. Mit fällt auf, dass ich schon wieder gegangen bin, ohne den DJ zu verprügeln.
Ich verabrede mich in der Wildwuchsbar, kaum da angekommen werde ich per SMS versetzt. Ich rede mit der Cheffin über Kunst und fühle mich plötzlich sehr wohl. Ich lese was vor, unterhalte mich sehr gut und schlafe ein, als es hell ist, wache ich auf, gehe nicht heim, sondern weiter. Liege wach im Bett vor Californication und fülle Kissen mit Tränen. "Protect me from what I want" läuft in meinem Kopf und ich kann nicht mehr. Ich will nicht mehr, bis ich schlafe, endlich Sonntag.

(müsste K.)