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Dieser Blog ist ein Sammelsurium von Gedichten.

Freitag, 31. Mai 2013

31. Mai, der Tag vor dem Leben


Ich bin die Sonne zwischen den Wolken. Ich bewege mich nicht wirklich. Ein Zentrum zwischen Kopfhörern. Es ist so lustig, wenn alles in Gesten und sich bewegenden Mündern funktioniert. Ich höre nichts außer Musik, nichts dummes und unnötig Lautes, denn Hören ist kein Muss. Denn hören muss man nichts, außer man setzt sich dem aus. Wie ein Hund an der Straße muss man nicht leben, außer man weiß es nicht besser.
Takt Takt Takt und der Kopf nickt, die Finger klicken, der Cursor blinkt, ich bin zu Hause auf weißen Seiten, papierenes Leben. Mein Origamie heißt Satzbau. Ich schließe die Augen und wenn ich sie öffne Schauen mich verwirrte Augen an. Die Menschen haben verlernt für sich alleine zu genießen.
Der Wind bläst mir Worte in den Mund, die ich mit niemandem hier teilen kann, Sie müssen in meinem ach so tiefen Schlund warten. Ich werde frech und keck und das ist fast das selbe. Mein Kopf dreht sich vom Wein und es ist wunderbar aus der Welt zu sein. Leben auf dem Tellerrand. Dies hier liest sich deswegen, wie ein Tagebucheintrag, weil es einer ist.
Vom Wasser, dass den Fluss herunter rinnt, will ich nichts mehr wissen. Es passiert alles so wie so. Ich kann nur die Sonne zwischen den Wolken sein. Nur der Zwiesel das zwaselt. In meinen Händen ruht eine Welt für euch. Lasst sie uns gemeinsam entdecken!
Das erste Mal im Leben bin ich davon überzeugt das Richtige zu tun, mit ihr, mit mir, mit uns. Ich stelle keine Fragen mehr und ich antworte nur noch durch Gesten. Selber denken ist auf meiner Stirn geschrieben.

(müsste K.)

Dieser Stift hat Staub angesetzt


Wir handeln stets nach einem Protokoll. Vier gute Jahre, ist was wir haben, nach dem, wie es immer ist, nach dem Protokoll. Vier Jahre uns zu finden, uns zu vertrauen, uns zu langweilen. Vier Jahre einen Ersatz zu finden. Das ist vorgeschrieben und wenn wir dem nicht folgen, werden wir komisch angesehen. Denn es ist nicht vorgesehen, sich ewig zu lieben. Doch mit dir Maja werde ich Rebell. Gegen das System der Opportunität, gegen Grenzkosten, gegen den ganzen Scheiß, den man uns glauben machen will, dass er wichtiger ist als Zwischenmenschlichkeit. We rule life, cause we live it!
Ich war stets bemüht einem Ding, einem Konstrukt zu entsprechen und jemand zu sein, den man beschreiben, dem man ein Schema andichten kann. Du brichst das auf. Du lässt mich frei, in dem du mich an dich bindest. Es ist, als würden mir Flügel wachsen, wo vorher nur Stummel waren.
Ich fahre aus der Haut, wie eine Schlange, die sich schält. Wie die Mauser ist der Mai. Und auf den Federn, die ich lasse gehen wir gen WIR.
Ich habe wohl zu oft über meine Liebe zum Laub geschrieben und die Wälder. in denen ich zu Hause bin. Das fällt mir auf, den mit dir ist der Frühling endlich wieder eine Jahreszeit. Etwas...etwas sehr sehr nahes.
Maja, ich dachte ich kann keine Worte finden für dich, doch ich habe festgestellt, dass ich einfach nur sehr viele brauche.
Bis morgen in unserem Leben mein Herz. Ich liebe dich!

(müsste K.) (für Maja)

Donnerstag, 16. Mai 2013

Zwischen zwei Übeln gibt es kein Niemandsland

Dazwischen im Gras zu sitzen und in Gemütlichkeit zu entscheiden ist nicht da. Die Grenze ist scharf und scheidend und zwingt dir etwas ab.
„Töte das größere und das kleinere von zwei Übeln.“, sagte Kurt Cobain. Ich überlege seit Jahren, wie er das gemacht hat oder ob er es einfach doch nur gesagt hat.
Immer müssen wir uns entscheiden, immer muss es endgültig sein. Einen Rückzug machen heißt Schwäche. Das mögen wir nicht zugeben. Warum nicht einfach nein sagen: Nein, das entscheide ich nicht und wie bei einer schlechten Theateraufführung, gehe ich einfach. Nur dann wäre man sehr schnell ganz allein, das ist einfach schlimmer.
Es ist nicht unbedingt, wie sich einen neuen Toaster zu kaufen. Es ist etwas, auf das du keinen Einfluss hast. Diese Mischung aus Hilflosigkeit vor und Macht über das eigene Leben, mit der du nicht klar kommst, denn das hast du nicht gelernt.
So vieles müssen wir uns selber beibringen und verstehen. Dann wird unsere Erfahrung enttäuscht und wir müssen neu lernen. Wieder von vorn. Die Freundschaft, auf die man sich verlassen hat, geht so einfach wie der B-Bus. Und "ich liebe dich" ist längst eine Floskel, die so krude viel öfter verwendet wir als "Hallo" und "Danke".
Es kostet so viel und das Produkt ist unsicher und du kannst es dir nicht, wie gewohnt vorher anschauen, aber du musst dich entscheiden. Es bringt dein Herz zum brechen, in jedem Fall, aber du musst dich entscheiden. Es ist Lack oder Leder und beides magst du nicht.
Es ist Schmieröl liefern, damit die Maschine läuft, von der du nicht weit, wohin und wie lange sie läuft. Ein daran festhalten, dass alles ein Ende findet und das Feststellen, dass nie etwas zu Ende ist.
Aber du musst dich entscheiden, dafür mit etwas Schlechtem zu leben und die Entscheidung bereust du fast immer. Aber das musst du tun.
Und der Kellner kommt und fragt: „Heute im Angebot: Scheiße oder Scheiße mit Erdbeeren.“ Du musst dich entscheiden. Löffeln gegen den Würgereiz. Dann kotzen und nochmal schlucken. Etwas Unabwendbares bei dem Du Mensch sein willst, denn als dieser hast du gelernt, dass der Kunde König ist. So fühlst du dich in deinem Leben, als Konsument, der ständig in der Warteschleife hängt. Für Dinge, die keinen Support haben, wünscht du ihn dir. Doch die Seelsorge kann deine Nummer sperren und ist das denn alles so wichtig? Bist du selber so wichtig anderen mit deinen Leiden zu behelligen? Du musst dich entscheiden.
Es ist immer fünf vor zwölf. Das Ticken der Uhr ständigen ist lauter als dein Herzschlag. Der Weg voraus vom Nebel verweht. Immer wieder teilt er sich und jedes Mal musst du dich entscheiden.
Ein kleines Ding, genannt Vernunft schreit dir deinen Hinterkopf blau und grün, denn warum muss das überhaupt sein? Warum jetzt? Warum ich?
Diese letzte Frage steht als fett gedruckte Überschrift über allen Zwängen. Du musst, du musst, du musst...dich entscheiden. Du kennst die Erleichterung, das Fehlen von Druck. Da willst du hin. Da bist du zu Hause. Und da kann man Gemütlich im Gras liegen. Der Segen, etwas Schlimmes getan zu haben färbt deine Träume bunt. Doch das Kissen was am Abend noch Watte war, steckt dir am Morgen Scherben in den Hals. Es wird immer so sein.

(müsste K.)

Dienstag, 14. Mai 2013

Von den schwarzen Tasten kannst Du nur abrutschen

Wenn Phantasie auch für mich keine wirkliche Form der Erinnerung ist, wie Nabokov wissen will, so kann sie sie einleiten. Und so läuft eine Frau vor mir, die dein Deo trägt und diesen Geruch gar nicht verdient, denn sie ist nicht einmal die Karikatur von etwas Schönem und sie interessiert mich einfach kein Stück.
Und doch trägt mich dieser Geruch zurück in die letzten Tage. Ich trage die gleiche Kleidung, wie bei meiner Ankunft und immer noch ist sie fast frisch. Doch so wenig Gepäck ich haben mag, so viel nehme ich mit. Im Ohr dein so herrlich böses Lachen, um das ich dich beneide.
Für jeden Kilometer mehr muss ich einen zurück Denken, damit die Entfernung uns nicht kappen kann, damit ich bei dir bleiben kann und du in meinen Armen aufwachst.
Doch wie ein Schulkind sitze ich mit Broten im ICE und knabbere Apfelstücke. Mit dem Lächeln eines Jungen durch diese dreißig jährige Welt zu gehen entfernt mich von den Menschen und bringt mich dir näher. Wir arbeiten zusammen so gerne und hart an der Entrückung.
„Man kann so viel zweifeln, darüber, was man will, nur irgendwann bekommt das, was dich will, dich doch.“ (Bekka Moody) Ich werde in die Sonne gefahren und du sitzt fest im Regental, in einer falschen Stadt mit geleckten Gesichtern, zweckmäßig grauen Straßen und diesem Geruch von Verblödung.
Ich kehre weiter für unsere Zukunft die Krumen zusammen. Und wir werden diesen Reißverschluss zuziehen, zusammenwachsen, damit der Winter kommen kann. Dazwischen ist alles Synästhesie und ein Wiederfinden meiner Sinne, als die Verbindungen zwischen Bildern, die von gestern wissen und auf morgen neugierig sind. Jedes Gefühl für dich ist ein Lied in einer Farbe mit dem Geruch einer Stelle deines Körpers, auf dem ich zu Hause bin.

(müsste K.) (für Maja) (danke an The Twilight Sad)

Mittwoch, 8. Mai 2013

Großartig versaut II

So ein Mist mit dem Verständnis, Wir haben uns in eine Welt der Tasten und Hörer geflüchtet, weil niemand mehr in offene Augen schauen mag. Wir labern unsere Flarates blutig und wenn wir uns sehen, haben wir uns nichts zu sagen.
Und ich will ihr so viel sagen, nur brauche ich meine Hände und mein Gesicht, um es so rüber zu bringen, wie ich will dass es wirkt.
Ich kann ihr nichts mehr schreiben und nichts mehr von meinem Tun erzählen, ich brauche ihre Stimme aus ihrem Mund, den ich will ihn sehen, während er spricht. Dieser Mund füllt meine Träume und mit diesen Augen wache ich auf.
Aber ich enttäusche sie zu oft und dass ich sie überhaupt enttäusche, ist eine himmelschreiende Frechheit. Nur habe ich so lange ohne Kalender gelebt, dass ich neu lernen muss meine Tage zu planen, um unser Leben zu bauen. Es ist vieles viel zu wichtig, wo sie doch das erste und letzte meines Tages und meiner To-Do-Liste sein sollte. Ein guter Mensch mit hohen Zielen wird sehr gerne vom Teufel verführt und ich werde sehr opportunitätssüchtig und will es nicht und kann nicht anders.
Diese Ferne entfernt uns und wir teilen böse Worte. Während wir doch nur das Beste für einander wollen siegt die Ungeduld über das Verständnis und wir sitzen in unseren Zimmern, starren Bildschirme an und drehen durch an einem Mangel an Möglichkeiten, in einem Land der Gesetze und Richtlinien. Wenn wir einfach nur machen wollen und es nicht können, weil es jemand verbietet, dann verstehen wir es nicht und drum rum kurven und alles heißt: schwer möglich.

(müsste K.) (für Maja)

Mittwoch, 1. Mai 2013

Ich dichte euch Denken an



Schlechte Menschen erkennt man oft an schlechtem Geschmack. Denn guter heißt Arbeit und Hingabe. Ähnlich wie man sich einer schönen Frau hingibt, muss man zunächst jemand sein, der dazu die Möglichkeit erhält. Dazu braucht man Charme und Kreativität, oder man hat eben Geld.
Was besonders schmerzt, sind schlechte Menschen in schönen Städten, denn die haben sie nicht verdient. Menschen, die Görlitz am Feiertag zur Kaffeezeit mit deutschem Schlager auf lupenreinen Kirmestechno beschallen sind keine guten, die gehören weg, in den hinterletzten Gulag der Russischen Taiga. Dann hört sie keiner und sie können ihre Geschmacklosigkeit ausleben, ohne das es jemanden stören kann.
Es ist ein deutsches Phänomen, das der Mensch denkt, er habe von vorn herein recht. Einen Deutschen muss man von seinem Unrecht überzeugen. Nie käme er auf die Idee, sich selbst zu hinterfragen, so lange er mit seiner Art zu leben durchkommt. In diesem Land wandern so viele Berge zu so wenigen Propheten, dass mir schwindelig wird.
Lange bin ich davon ausgegangen, dass die Verführung mein Feind ist. Nur eben stellt sich die Frage der Verführung zu was? Wo liegt der Sündenfall und wo die Erleuchtung? Niemand würde mich rügen, wenn ich einen Freund zu Miles Davis verführe.
Aber der Gedanke an eine Neutronenbombe auf Görlitz, den echt viele verstehen und bejubeln würden, die meisten würden mich eben doch verurteilen. Also zurück in die Kiste der unerfüllten Träume mit diesem Minigenozid.
Ich bin einfach der Überzeugung, in einer solch schönen Stadt zu wohnen verpflichtet zu kultureller Vielfalt bis in den privaten Bereich. Und dieser stumpfe Weg: „ich mache es und es ist gut, denn alle anderen machen es genauso, kotzt mich an.
Was haben wir denn noch als Volk als Mehrheitsware zu bieten und zu zeigen, als zu kleine Rucksäcke auf fetten Rücken und Socken in Sandalen. Wir sagen Belanglosigkeiten und Unfreundlichkeiten in hundert schlimmen Dialekten und sind so sicher, dass wir damit richtig liegen.
Es ist nicht wirklich ein Nationalstolz, in welcher Form auch immer. Eine nationale Arroganz, als Schutzfunktion, dagegen sich die eigene Belanglosigkeit nicht eingestehen zu müssen, so nenne ich es.
Der Deutsche ist krank vor Verzweiflung. Ein Volk, eine Selbstwahrnehmungsstörung. Zweimal in der Geschichte wurden uns unsere Grenzen aufgezeigt und eingebläut. Und heute schützt sie jeder vom eigenen Körper bis zum eigenen Grund. Deswegen geht man in Deutschland für Hecken- und Baumverschnitt vor Gericht. Armes, armes Land mit vielen schönen Tieren (danke Michel).

(müsste K.)