[mk]

[mk]
Dieser Blog ist ein Sammelsurium von Gedichten.

Dienstag, 1. Dezember 2015

Ich bin verschwunden und doch, ich bin noch da.

Ich hab mich aufgehangen
und bin nicht tot
oh welches Bild

Ich hab mich aufgehangen
bin nicht gestorben
Allem Anfang End verdorben

Ich bin nicht tot
nur Leiche
wenn ich vor allem
für dich weiche

Weil „für immer“ ich versprochen hab
und genau das ist mein Grab

Ich bin nicht tot
ich zucke noch

Der Rinnstein ist mein Kissen
Alles was ich jemals log
wird zum schlechtesten Gewissen

Die Kehrseite kann man sich sehr genau anschauen, muss man aber nicht zwingend.

Noch eine Nacht mit Tränen
und ich gebe auf
dich bei ihm statt mir zu wähnen
frisst mich von innen langsam auf

Ich bin längst tot und weiß es nicht
Ich schlag mein Buch von hinten zu
versiegt die Glut, erlischt das Licht
Und mein letztes Bild warst Du.

(mk)

Dienstag, 17. November 2015

Das Tal der Täler, das Fehlen Fehler

Das Messer,
im Rücken, Herzen, in meinen Füßen
Es schneidet in mein Fleisch
jede Bewegung treibt die Klinge rein
& ich liebe es

Wind heult in die Löcher
macht die Wunden kalt
hilft
ein Bisschen

Auf dem Papier
ist alles plan
nur nicht unbedingt lesbar
Wenn man zu weit weg ist
von sich selbst

Stottern im Fluss
Vom schalen Trank erschlagen
Ertrage ich die Zeit
Zuweilen lieblos;
Unbedacht & Arrogant

Zwischen meinen Ohren eingesperrt
allein gelassen
Koste ich mir den Verstand
& verstehe nichts.

Die Schneide ist doppelt
und das weiß sie gut
An die Scheide gekoppelt
es ist Blut, es ist Blut.

Versteh mich doch
hier bleib ich stehen
Und tu es nicht
Und will es nicht
das ohne dich
Das geht so nicht
und muss es doch

und noch und noch
zu viel ist da.
Von dir in mir
Von uns in ihm
und er uns sublim

Rettung, die kein Anderer weiß
Und Haltung ohne Schutz
Haus vorm Dach zerdacht
Ohne Balken falsch gemacht

Nicht ist mehr der Rede wert
Sie zerreißen sich das Maul
Wie viel man von sich selbst erfährt
von der durchs Dorf getriebenen Sau
wie man sich von Frust ernährt
ist für jeden eine Schau

Zieh es raus,
das dumme Ding
hau ab mit diesem Schmerz
mach aus, das Licht
das uns umfing
erpsar mir jeden weiteren Vers
du brauchst ihn doch auch nicht

(mk)

(danke Thomas für das hier und alles und überhaupt)

Donnerstag, 12. November 2015

Ihr habt die Frage nie gestellt,

nie wirklich zumindest. Wie es denn ist, dieser Mensch zu sein, den ihr "so jemand" nennt. Ihr wart nie da, deswegen gibt es nur Verständnis.
Endlich küsst die Welt da draußen euch mal den Arsch. Ihr sitzt in euren lange warmen Sesseln und schwenkt Gläser zu Parolen, links wie rechts. Und hasst den Anderen. Weil er doch so anders ist. Und die die kommen sind noch anderser.
Der Konflikt, mit dem ihr umgehen könnt, muss nah und erklärbar bleiben. Bloß nix riskieren. Nie vor den Falschen den Mund auf und am Ende gemeinsam untergehen: brav so, Preuße.
Dabei war der Osten mal so dankbar für 100 Mark in Plastiktüten. Mein Vater hatte Tränen in den Augen, als es '90 endlich Rama gab und kam heim, in eine saubere Wohnung und war mit dem Auto gefahren. Nicht mit blutenden Füßen gelaufen, während ihm auf dem Weg drei Kinder starben. Das ist nie passiert. Aber es geschieht anderen. Denen da. Die da nichts mehr haben und von uns wollen. Ja warum denn nur? Warum müssen wir jetzt dafür bluten, wo wir doch so schön sicher waren? Warum sprengt man unseren Alltag, nur weil wir nicht verhindert haben, was man uns blind gemacht hat zu sehen? Etwa weil wir die Bomben finanziert und fallen lassen haben?

Konsequenzen tragen, liebe Freunde.

Wir verpassen es als Chance zu sehen und halten an Sandkörnern von Werten fest bis das Stundenglas verronnen ist und die Welt brennt. Es wird niemand gewesen sein.
Und diese Angst haben wir alle. Wir verkleiden sie anders, aber ehrlich: wo uns doch ständig etwas weggenommen wird, von dem "Wenigen", dass wir haben, wo soll noch etwas übrig bleiben, für einen, den wir nicht verstehen, der nicht in unser Leben passt und eine Kultur mitbringt, die noch eine ist?

Die Versuchung ist groß, sich mit sich selber auseinanderzusetzen, doch viel schneller ist ein anderer Feind gefunden. Und der wohnt nicht im eigenen Kopf, da wo man so ungern ist. Denn da ist es staubig und überall liegen Zettel rum, voll mit Notizen. Dinge an die man besser mal gedacht hätte, bevor der Bauch über den Penis wuchs. Der wahre Feind ist in uns selbst und der Rest ist wenig mit Brüllen zu lösen.

Hasst nicht, weil es einfach ist. Oder besser: hasst nicht. Das macht das Leben schwer und öde und freudlos. Im Ergebnis, was habt ihr davon? Außer Geschichten unter Hassenden. Die machen euch die Lider schwer und den Rücken krumm.

(mk)


Sonntag, 8. November 2015

Es fühlt sich wie Stolpern an (Dein schönes Leben tötet mich)


Den Kniefall bring ich grade nicht


Mein Gesicht liegt in Falten voller Wunder,
und jedes bist Du

Weil ich nicht kann,
was ich glaubte,
sage ich so viel
dass ich nicht höre
wie ich an Wassermangel sterbe.



Immer den Heroen nach
Gegen den WInd muss man kreuzen.
Weil nichts Gutes gegeben ist
Und der Wundbrand riecht übel.



Es wäre zum Heulen, wenn es nicht so lustig wäre,
Ein guter Lacher unter schwarzen Regenschirmen
Wiebusch du kannst mich mal



Rost kriecht in die Knochen
& alles kostet viel
Viel zu viel, ist viel zu schade
Keiner kann dir das erklären



Es darf doch nicht so schwierig sein,
In Besinungslosigkeit zu begeistern
Doch sowas tut man nicht
Plewka am Arsch



Ich lege meine Augen in meine Hände
Und wünschte, ich wäre weg
oder anders
An deinem dolle nacktem Körper



Mir bleiben plinische Ausbrüche von Scham
Wie ich mich vor mir nichtig mache
In dem ich töricht bin
In dem ich dich will
& denke du mich



Vorher zu wissen, dass man stolpert
& sich dabei zuzusehen
Die geplante Kür.



(mk)



Was ich noch sagen wollte.

Was machst du jetzt?
Wo es uns nicht mehr gibt.
Wenn der Trieb dich allein lässt,
wirst du Worte brauchen.
zu beschreiben um zu finden,
was dir fehlt.


Als wir in einander einsam waren,
deswegen
Worte über Hochmut teilten
Westernhelden mit Pistolen aus Stroh
Gefühlen aus Gummi
Federn aus Stahl
Mit Mündern voller Faulheit vor einer Welt,
die einen nicht wollte.
Rocking the horror, while taking pictures of the show.

Deine Haare lagen gut auf mir.
Dein Atem wog schwer.
Deine Schritte waren leise,
vielmehr hast du getanzt,
und Tanzen mochtest du nie.
und gesungen.
Und ich hab es nicht verstanden
Ich habe mich nicht mitnehmen lasen
Ich hab dich enttäuscht bevor ich es konnte.



(mk)

Samstag, 24. Oktober 2015

Ihr Künstler kotzt mich an.

Ihr kotzt mich an, ihr Künstler, mit eurer Selbstgefälligkeit. Die ihr immer einen Streif am Horizont seht, der nicht da ist. In Schwaden von Rauch, plant ihr ein Morgen, dass es nicht geben wird, weil ihr nicht wisst, wie man ein Morgen baut, weil ihr die Welt selbst vergessen habt.
Weil ihr insgeheim denkt es ist genug, die eigene Mittellosigkeit so lange zu beweinen, bis ein edler Spender um die Ecke kommt und es euch möglich macht zu schaffen, ohne an Geld denken zu müssen. Vielmehr schwadroniert ihr über die Nichtigkeit von Geld, wenn die Gläser wohl gefüllt sind, am Anfang des Monats.
Ihr seid keine Künstler. Ihr seid Staub. Denn wenn man euch alles gäbe, worüber würdet ihr schreiben, malen oder meißeln?
Ihr habt das Leben vergessen und die Zeit. Ihr seid euch mit den Menschen uneins geworden. Ihr müsst raus. Aus euren Buden, die nach Katzen-, Hunden-, oder eurer eigenen Pisse riechen. Ihr tragt das Schild der Humanität so klein vor euch, dass man immer sicher euch selber sehen kann. „Hier bin ich, ich tue was.“
Ich kann euch nicht mehr sehen. Wie ihr euch auf Veranstaltungen, die ihr selber organisiert habt (und das vergesst ihr nie zu erwähnen), euer eigenes und einziges Publikum seid. Und jeder der nicht kam, hat euch nicht verstanden oder verstanden um was es denn hier wirklich geht.
Ihr habt es nicht verstanden. Um das Leben zu dokumentieren, es in irgendetwas umzuwandeln, muss man daran teil haben. Die paar ängstlichen Gänge am Briefkasten vorbei, hin zum Supermarkt (den man nutzt, obwohl das ganze System ja kacke ist) reichen nicht.
Sucht euch einen Job. Geht schaffen. Geht in den Zwang zurück.
Trefft normale Menschen. Schafft euch eine Perspektive. Fangt verdammt nochmal an zu leben. So das ihr eurem Schaffen Substanz geben könnt. So dass die Kunst wieder etwas Besonderes in eurem Leben ist. Wie damals, als ihr euch für sie entschieden habt.
Und wenn dann, ohne alle Hülle nichts ist, könnt ihr gerne noch was richtiges lernen, es ist nie zu spät.
Ihr zitiert aus Büchern, ihr lebt anderer Toter ihr Leben nach und begreift nicht, dass es niemals anders war. Ihr seht nur die Idealbilder. Nur das Substrat. Was in den Zeilen steht, ist nicht, wie es war.
Begreift doch endlich, dass zu einem Künstler mehr gehört, als das eigene Denken. Weihrauch macht kirre im Kopf, meine Lieben. Dolle sogar.
Ich weiß, ich bin sauer und ich weiß, so stoße ich euch auf, aber lasst diese Kacke doch bitte sein. Macht. Schafft. Jeder für sich. Und hört auf zu schnorren und anderer Leute Leistung für eure auszugeben. Dann schlaft ihr auch wieder besser.
Geht raus in die Welt und macht, wovon ihr sonst nur sprecht. Lasst eure Worte keine leeren Blasen mehr sein.
Ich hab mich ausgekotzt. Ich geh schlafen. Ich hoffe ihr nicht.

(mk)

Sonntag, 11. Oktober 2015

Autistische Phrasen

Im Schmerz sind wir alle Kinder. Das schrieb ich schon, nur heute formuliere ich es aus. Wie ein Kind fühle ich mich, eine Welt zu entdecken, die aus Unwillen und Fremdbestimmung besteht.
Zu entdecken, was mein Kopf meinem Körper antun kann ist mehr als nur befremdlich. Ich habe also zwei aufs Erbitterste verstrittene Feinde in mir wohnen, die sich kaum das man sichs versieht einander wieder die Hand reichen. Und es ist wie eh und je.
Und ich kann nichts dagegen tun. Womit ich den einen füttere ernährt den Anderen. Eigentlich ist man gar nicht so passiv, wie man immer denkt.
Denn die Frage ist nicht, wo Du warst, sondern wie Du daraus hervor gehst. Davon ab, dass Menschen keine Fragen mehr stellen.

Ich bin nicht gegeben, niemand ist das. Man muss uns nicht zu nehmen wissen

Wir sind Kinder, auch wenn uns das versucht wird auszureden, sind wir in jeder Situation neu und hinein geworfen. Vergesst die Muster und den Schein. SPIELT!

 Irgendwann werden wir Erinnerungen sein. Die Frage ist: welche.

Wie gehst Du durch die Welt, die dein Grab sein wird?

Es ist nichts egal. Und alles endet morgens, wenn sich die Augen im Spiegel treffen. Da musst Du hingucken können. Das darf dich nicht schmerzen.

Mein Kopf und mein Herz sind sich uneins. Fair enough. Und ich krieg den Kreisel nicht hin. Zu verstehen und zu unterbinden. Doch ich habe begriffen, dass wir darin alle Brüder sind und nur vorgeben, dass es uns die ganze verkackte Zeit gut geht.

Ein Lachen im März ist ernst gemeint. Das weiß ich auch.

In diesen Seiten ist so viel, aber eben nichts das wirklich treffend passt, wenn das Leben passiert. Ich kann nicht mehr in Zitaten leben und Geschichten, die meine nicht kennen.
Ich will nicht mehr vergleichbar sein.

Am Boden ist, wo wir uns wieder finden. Mit Herz und Kopf. Dann müssen wir uns ungewaschen selber riechen können.

(mk)

Samstag, 26. September 2015

Kazuo Ishiguro wird mich verklagen.

Was von der Nacht übrig blieb?
der ersten
als es sich viel zu gut anfühlte, bei dir zu sein,
als dass das wahr sein konnte?

Was bleibt von sowas übrig?
Nach all dem Geschrei...
Nach all dem Leim und den Versuchen.
Lötzinn suchen.

Du hattest recht zu gehen.

Das waren nicht mehr wir.
oder du
oder ich

Abziehbilder, Faketatoos,
nicht wir.
Und ehrlich:
andere schmücken sich mit uns.
Aber doch nicht wir uns mit einander.
Einer unsrer besten Witze, immernoch.


Und Du hattest recht zu gehen.

Was von der Nacht übrig blieb?
Alles.
Und ich hebe es auf.

Ich hab die Scheiße ernst gemeint.
Und Du auch.
ich weiß

(mk)


Donnerstag, 17. September 2015

Meine Herren schlafen draußen

Zu wissen, was mit Verrätern im neunten Kreis der Hölle, so alles Schönes passiert,
hilft ungemein,
dabei nicht durchzudrehen
Sich nicht selbst die Nägel übers Gesicht zu ziehen
bis es blutet.

Während man an Waagschalen denkt,
Die nie klein genug sind.
Sie wollen dir nix mehr geben

Denn manche Schweine sind gleicher,
doch alle fressen Dreck.

Genugtuung ist ein zu langes Wort für Poesie,
Deswegen steht das hier auch nicht.

Und Rache ist für Narren.
So einer warst Du schon.
Und es hat nix gebracht.

Gerade Schultern, mein Freund,
& ein aufrechter Kopf.

Zwischen deinen Ohren liegt die Welt,
also komm mit ihr klar.

(mk)

(Danke T.B.)

Mittwoch, 2. September 2015

Die See zieht sich zurück, doch sie kommt wieder.

Es ist ja nix, was man nicht kennt.
Es ist halt mal gewesen,
für sie

Und das kennst Du schon
Da warst Du schon mal
und bist noch hier.

Den Teufel,
der dir ins Ohr säuselt,
es wäre diesmal nicht so,
den kennst Du mit Namen.

Ihr hattet lange das gleiche Ziel
Doch ihr sprecht nicht mehr viel

Seit sie Dich nicht schlafen lässt
Weil ihre Haut ein anderer riecht
Und Dein Kind Dich ihn nicht töten lässt.

Es ist ja nix
Außer einen Brocken zu schlucken,
der dir die Kehle spaltet.
Wenn sie Dich für ihn von sich wäscht,
bevor sie geht.

Diese Lieder kennst Du schon
Und die Kälte kannst Du tragen.

gez. Dein Kopf
an: Dein Herz

(mk)

Donnerstag, 27. August 2015

Irgendwo her müssen ja die ganzen beschissenen Balladen kommen.

Ich habe in den falschen Momenten an mich gedacht.
Denn falsche Fehler gibt es doch!
Solche, die man nie wieder gut machen kann:

Davon gibt es sicher so viele,
wie lose Pflastersteine,
die deinen Gang gen Versprechen unsicher machen.

Es ist doch einfach nur zu viel passiert.
Viel zu viel "ich kann nicht mehr".
Wir haben uns vergessen.

Und Du hast dich verschenkt.
Verdünnst deinen schönen Kopf mit Lachen.
das keines ist.
Wann wachst Du auf?
und fragst mich wieder etwas von Belang?

Der Witz beginnt da,
wo Du vom Alltag fliehen wolltest
und in ihm gelandet bist.

Es bleibt sich gleich
Du gehst
Ich bleibe
So simpel, so oft passiert, so hingenommen.
Nur uns doch nicht.
Warum denn bitte uns?

Ich denke an eine Zeit,
wo die Schwüre so groß,
und deine Haut zu erkunden so unendlich war.
uns die Welt zu baren Füßen lag
Als wir uns genau diesen Moment ausreden mussten,
denn da waren wir vorher zu oft.

Im Krieg geboren. Gebrannte Kinder.
Verlorene Zwillinge.
Wir hatten tausend Worte.
Nur Glück nannten wir es nie.

(mk)

Der Schmerz

ist eine witzige Sache,
wenn man es genau betrachtet.
Er holt dich immer wieder ein
und dein dummes Herz lädt ihn zu Bleiben ein
und will ihn nicht,
weil er nach Magensäure schmeckt
denn ihr Fehlen macht dir das Essen grau.

Es schlägt sich mit ihm
nächtelang
bei billigem Wein
und halbgutem Gras
und immer bis aufs Blut

Doch das ist nicht Rocky I
Du gehst nicht auf die Bretter
noch nicht

Bis Du wieder Lachen kannst,
wenn sie bei ihm ist
er sie küsst
und sie sich gerne küssen lässt.

Dir bleibt die größte Lebentigkeit
im Todeswunsch.
Dir bleibt die Realität
kalt und klar wie Spiegelscherben.

(mk)

Freitag, 31. Juli 2015

Restzeit-Story

Es kommt weder eine Nadel aus den Tasten in deine Finger noch aus den Kopfhörern in dein Trommelfell, wenn du etwas ignorierst, was dich schocken soll.
Überall ist Mitgefühl, sharing is caring.

weil es nur per Knopfdruck weitergeht
und jeder Link so wichtig ist
ist Teilen nun, wie Anteilnahme geht
digital vernetzt im Grau: Sozialfaschist

Und wenn gestern Nacht ein Kind, ein Moslem, ja ein Syrer schrie
he`ll never be, more than a twist in my sobriety

Du drückst dem Stricher auch nicht auf den Nabel
und denkst das wäre Essen
Deine Maus ist eine leere Gabel
unter Tausenden vergessen

you should really really share it

gelähmt von der Tristesse des Bösen
geh ich heut Greul und Herde zählen
und ich kann's einfach noch nicht lösen
ob's nur Qual ist, oder sie richtig quälen

Wenn die Menschen euer Stadt nur noch aus Ellenbogen bestehen und ihr in großen Konflikten denken wollt, während schon eure Nachbarschaft euch nichts mehr angeht, wie soll er dann gedeihen:

der gute Mensch von Sezuan?

es eint sich Übermacht im Streuungwinkel
das hat es schon gegeben
und ihr quellt über von dem Dünkel
unter jedem Stein sucht ihr das süße Leben

Allein allein, allein allein
Ihr sterbt allein
Und euch bedeckt Ruinenstaub
Welt entzaubert
Denn alles war erlaubt.

share it.

(mk)

Montag, 27. Juli 2015

Durchhalteparolen Inc.

Ich schreibe nicht, 
diese Zeilen sind keine Schrift, 
denn ich schreibe nicht.
Dieser Gedanke ist kein Wort
weil ihm beide Flügel fehlen

Da ist nur Schlamm im Ofen
ich muss ihn essen
jeden Tag

Da ist nur Scham im Herzen
Ich bin kalt 
und in mir will nichts mehr raus.

Man hat mich gelinkt
mit warmen Händedruck erstochen
und keiner wills gewesen sein

Ich geh aus der Welt
umgeben von Lachen
weil ich nicht mehr geradestehen kann

(mk)

Wenn jeder an sich denkt, sind alle allein.

Geh nicht zur Hexe, wenn Du hilflos bist,
sie wird wissen, dass du kommst
Sie strickt dich ein mit Spinnenbeinen
und alles war umsonst
Du darfst nicht vor ihr weinen
Ihren Saft, darfst du nicht trinken
denn selber hält sie nicht davon

Geh nicht zur Hexe, wenn Du lieben willst
denn ihr Flüche fressen dich auf
das kriegst du alles fünf mal wieder

Und einsam wirst du sein
wo keine Decke Wärme ist
wirst an Versprechen verwelken
und menschliche Rücken zählen

Geh bitte nicht mehr zur Hexe
Sie wird dein Traumtöter sein.

(mk)

Vom Vergessen zu vergeben

Ein Imperium fällt
Rom brennt wieder
Ein kleines Licht der Freude,
halten wir um uns zu führen
durch die Flammen der Sägen.
Durch die Fretchenhölle
Wo alle nur bis zum Fußknöchel beißen
& es nach Aderlass der Knechte schmeckt.
Wir uns selber ankotzen
Während wir doch so viel besser als der Andere sind
& doch nur noch einander haben

Wirklich mies dieses Glück
man wird süchtig
"Gut genug?" ist eine fiese Frage

(mk)

Freitag, 13. Februar 2015

11.02.2015 4:18 Uhr


Bei der ersten Zigarette des Tages höre ich durchs offene Küchenfenster nur die Schreie eines sich streitenden Paares und das Klirren einer zerplatzenden Flasche. Von den bestimmt hundert Fenstern in meinem Hinterhof sind drei erleuchtet. Zwei davon mit dem Flimmern eines Fernsehers und eins beschlagen vom einzigen sich duschenden Menschen, in den letzten Zügen seines Morgenrituals.
Um 4:48 als ich mit dem besten Buch seit langem auf meiner Couch liege, startet mein Rechner von selbst und bringt kurz böse Gedanken und Paranoia in den Morgen, nur jetzt will ich davon nichts wissen. In dieser Stille ist ein Frieden verborgen, der mich völlig erfüllt und mir den Gedanken erlaubt, dass das wohl der Trost der Bäcker sein muss, von dem ich noch nie etwas gehört habe.
Pünktlich 6:00 Uhr ist die erste Kanne Kaffee leer. Ich schaue ständig auf die Uhr, weil ich es einfach nicht fassen kann, dieser frühen Stunde, die für mich eigentlich mit Qual verbunden ist, so viel abgewinnen zu können.

Bevor Zeit messbar wurde, war sie da, sie war da als etwas nur Fühlbares, dass sich so lange am Tod der Anderen festmachen lies, bis man selber dran war zu sterben. Diesen Zauber eines fühlbaren Flusses, den zwar alle in sich hatten, der doch aber für jeden in seiner Bedeutung und Schwere anders floss, hat man uns nicht so sehr mit der Messbarkeit, doch aber mit der Doktrin sich dem Ticken zu fügen zu haben, genommen.
Des Menschen Drang nach Wahrheit und Wissen, dem er mit der Philosophie ein sicheres Zuhause gegeben hatte, wurde durch die Wissenschaft in einen Glaskasten gesperrt, der keine Phantasie mehr zulässt und für alle sichtbar nackt und hässlich friert.
Die Welt zu entzaubern ist, was der Mensch am Besten kann. Wir wollen einfach nichts sein lassen, wie es ist. Nicht unsere Umwelt, nicht einander, nicht uns selbst. Seit unser Sein an die sich ständig wiederholende Folge von Zeigerstellungen gebunden ist, müssen wir alles immer neu und spannend und so überaus noch nie da gewesen machen.
Eigentlich messen wir damit nichts als den eigenen Verfall im Spiegel des sich um uns Erneuernden. Vielleicht baut der Moderne Mensch so viel aus Glas, weil er weiß, dass nicht in Stein gemeißelt ist. Er beruft sich auf Material, das sich nicht, wenn es einmal bearbeitet wurde, nie wieder anders verwenden lässt.
Die Skulptur von heute lässt sich recyclen. Der Mensch ist austauschbar, jeder übrigens. Denn die Rolle die wir zu spielen glauben, ist nichts als eine millionste Kopie ein Blaupause, deren Funken Originalität in einer Abfolge von Mausbewegungen bestand. Die Bühne des Lebens so leer wie der Zauschauerraum in diesem Haus und wir gehen nur noch mit gesenktem Kopf daran vorbei und fragen uns, was denn dieses Theater da soll?


(müsste K.)