[mk]

[mk]
Dieser Blog ist ein Sammelsurium von Gedichten.

Mittwoch, 14. Mai 2014

Ich ersetze bestimmte, durch unbestimmte Artikel

Ich platze mit euch in diese Geschichte ebenso plötzlich, wie sie mir geschehen ist. In diesen Moment, der eine Zigarette braucht, etwas tangibles zwischen den Fingern. Wenn ich mich an diesen einen erinnern will, der so flüchtig und ohne Berührung war, ist, sich an etwas fühlbares, erinnern hilfreich.
Sie stand da vor mir, in dieser Pose, die ich so gut kenne, die sie immer nutzt wenn sie stolz oder überzeugend wirken will.

Meine Geschichte aus Überzeugungen, eine reiht sich an die nächste. Alle waren wahr und bei jeder dachte ich das Gleiche: Ich bin angekommen. Immer habe ich es ehrlich gemeint und wurde immer danach verflucht. Jede könnte da jetzt stehen und mir das immer selbe vorwerfen, doch bei dieser war ich geblieben, als Freund. Ihre schnelle hohe Stimme war die aller und sie störte mich nicht. Ich war hier geblieben. Ich würde das erklären müssen, meine Nacht im Gästezimmer, doch selbst Freunde, die einmal Partner waren, lasse ich nicht im Stich.

Das Bild, es war das Bild von ihr im Türrahmen. Das Bild einer Frau, der es nicht gut geht und mit der ich einmal das Bett teilte. Ich wollte hier bleiben, dieses Bild zu ersetzen, durch alle vorher. Begab mich in das Kino der Wirklichkeit, hier endlich meine Abrechnung zu erfahren.

Denn aufgewacht aus diesem Gedanken, sah ich sie nackt knieend im Türrahmen und scheute ich mich einer Umarmung, diesem kleinen Moment, der alles bedeutet und nichts. Als ich mir denke, diesem einen Menschen zu helfen und ihn sicher zu Bett zu bringen bedeutet Absolution von allen Malen, in denen ich in den Graben gefahren bin.

Ich  glaube es gibt einen Grund, warum sich Paare nur mit Paaren treffen. Der, dass sie ihre Zweisamkeit offen zeigen dürfen wollen. Und genau deshalb waren wir nur zwei.

(müsste K.)


Ein alter Entwurf, den ich aus lauter Ideenlosigkeit jetzt einfach mal veröffentliche, damit mich hier auch ja keiner vergisst.

Ein lächerlich schlichtes Treiben,
macht sich die Welt zu eigen.

Gleichermaßen breitet sich ein Lachen auf meinen Lippen aus über all die Unwissenden!
All diesen ehrgeizigen Tieren...
Stehen da, übersäht von Labels
erworbenes Leben
die Identität im Magnetstreifen

Diese Blüten ohne Keim,
der Spross, der nie entsprang.
Ein Status ohne Grund.
Ein Leben ohne Anfang.
Alles Ende

Ein Leben? Eher ein Unwichtigsein in der Endlichkeit!
Und warum? Ein Dasein zur Befriedigung von Bedürfnissen, die keine sind?

So viel, das du nicht bist,
macht die Schlieren an den Spiegel.
Dessen Scherben nie verschwinden.
All der Lippenstift in deinem Becken
kann die Unlust nicht verdecken.

All deine vermeintliche Emanzipation verschleiert nicht deine gesellschaftliche Prostitution.

Gerne kannst du die Beine überschlagen,
mit was du heimgehst, heißt: Versagen!

Determinination als einzig erfüllbares Ziel?

Lauter Menschen mit Händen im Staub
denen man scheinbar alles erlaubt
und du, der sich fragt,
warum man ihm alles versagt!

Dein Leben ist ein Spiel, in dem du Regie führst,
du die gezinken Karten gibst und dich dennnoch fragst,
warum dein Gegenüber ständig gewinnt.

Und dann sind die Würfel gefallen.
Dein Versteck ist bei niemand - nicht allen.
Deine Füße fressen noch ein Bischen Nichts
und du kommst heim ohne Gesicht.

Wäre Gott Frankenstein geblieben,
würden alle sich noch lieben.

Zusammengeschusterter, inzestuöser Moloch:

Kurz: Leben

(müsste K.)

Wind im Ohr

Es ist Herbst im Kopf,
In einen immer klaren Himmel kann ich schauen
während ich knietief im Laub stehe

Es ist Winter im Herzen
nur ein paar warme Orte
zu denen ich besonders schnell die Tür schließe
der Kälte entfliehen kann

Und trotzdem soll noch Frühling in den Füßen sein
Wer mag mir das erklären?
Wer kann denn das verantworten?

Die Zeit ein Riese, von einem Däumling
in Fesseln geschlagen
Das Monster, das unsre Träume Träume bleiben lässt
heißt Physik


(müsste K.)

...

Ein Anderer als ich schreibt diese Geschichte. Ein anderer Kopf hat sie geträumt und fremde Finger fliegen über die Tasten. Eines Alter Egos bester Freund hat sie ihm ins Ohr geflüstert und er kann seit Tagen an nichts anderes denken, als sie aufzuschreiben - dieses Gerücht einer Geschichte, die er nicht erdachte, die nicht von ihm ist, die er immer war.
Seine eigene Figur. Aber das ist ja immer so. Einen Plot kann man nicht erdenken. Das macht er ganz gut selber. Der, der es aufschreibt, kann es nur ausschmücken, ist reines Werkzeug einer Macht, die er nicht versteht, die ihn küsst oder fallen lässt, wie es ihr gefällt. Sie lässt ihn nicht schlafen, lässt ihn warten, hält ihn hin.
Kaum konnte ich ahnen, was für mich geplant war, denn Schreiben ist wie Kotzen. Ich muss es tun, wenn mir so schlecht ist, dass ich an nichts anderes denken kann. Erst wenn der Zettel voll ist, kann ich mich wieder belangloseren Dingen widmen.

(...)

Wenn Macht eine zählbare Größe wäre, würde mich interessieren, wie viel von ihr für ihre Erhaltung drauf geht.

Natürlich saßen wir Menschen damals am Feuer mit Handarbeit auf dem Schoß und alles war gut. Klar kann man sich dahin zurück sehnen, als das Leben noch einfach war und man wenigstens genau wusste, wer einen unterdrückt. Der Lehnsherr mit seinem Lehnsheer.
Nur ist morgen nicht alles schlecht. Nüchtern betrachtet hat der Mensch die letzten 200 Jahre für nichts anderes verwendet, als darauf, Gott zu zeigen, das wir wirklich seinem Bild entsprechen, dass wir richtig tüchtig grausam sein können und das mit einer Effizienz, das er wirklich nicht anders kann, als uns stolz die Schulter zu tätscheln. Wir haben ihm gezeigt, das der Mensch gut im allen ist, auch eben darin die manuelle Steuerung zu übernehmen, wenn ein System sich nicht so selbst reguliert, wie es das soll.
Und da kann da riesig rot und leuchtend Totsünde drauf stehen, so lange nicht im Moment der Tat ein Blitz vom Himmel fährt, dann hat er es ja vielleicht doch nicht gesehen und weil sich das häuft, verneint man Gott, verlacht ihn gerne.
Was ist der Mensch denn anderes, als pure Kreativität? Wie genial in seiner Bosheit, beispielsweise, ein Tier zu töten, es sich selber in den Arsch zu stecken und dann seinen Mitmenschen als Wurst zu essen anzubieten.
Der Tod steht uns so gut, dass wir und mit ihm einkleiden.


tbc.

(müsste K.)