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Dieser Blog ist ein Sammelsurium von Gedichten.

Freitag, 15. November 2013

An mein Kind



Ich möchte dir diese Welt nicht schön reden, ich will nur, dass du begreifst, dass sie immernoch ein großer Spielplatz ist. Ich möchte das du ohne Angst aufwächst, ohne Zweifel an dir selbst. Du sollst unterscheiden können welche Menschen Hölle und welche Himmel sind.
Der Versuch alles richtig machen zu wollen ist sicher so dämlich, wie das Verlangen, das alle einen mögen, nur musst du mir diese Torheit verzeihen – manchmal weiß ich es eben doch nicht besser.
Ich bin auch alles andere als eine Vaterfigur, ich bin ja selbst noch ein Kind, aber vielleicht ist das gar nicht so schlecht. SO können wir die Welt gemeinsam entdecken. Denn selbst wenn ich weiß warum der Himmel blau ist und warum Regen von oben nach unten fällt, ich werde nie aufhören diese Dinge schön zu finden.
Und alles wird Musik sein. Und weil man Kindern alles verzeiht, werden wir SOOOO viele Leute verarschen. Dein Lachen wird mein Herzrythmus sein. Du bist erst 4mm groß, ein weißer, blinkender Punkt in weißem Gewabber auf schwarzem Grund. Wie der Punkt auf dem Radar, der blinkt und anzeigt, wo man hin will: zu dir!
Lass dir bloß nie einreden, dass du anders bist, nur weil du in Häuser einbrichst, um auf dem Dach den Sonnenaufgang zu sehen. Und geh, wohin du willst, aber lass von dir hören.
Ich liebe dich. Auch wenn ich zornig bin, pocht in mir dein kleiner weißer Punkt.
Wenn dieses Leben aus mir keinen Grieskram machen konnte, dann habe ich wenigstens das, es an dich weiter zu geben. Lass uns spielen gehen.

(Mario Kelling)