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Dieser Blog ist ein Sammelsurium von Gedichten.

Sonntag, 9. Oktober 2011

6. Oktober, Sonnenschein, Windstärke 5, Wolkenverhangen, kaltes Bier.

Der Wind schlägt so hohe Wellen auf den Fluss, dass er zum Stillstand kommt. Illusion bei Tag. Ich sitze in einem polnischen Cafè und denke an gestern und an all die tanzenden und schwitzenden Menschen. Heute ist mein Geburtstag. Ich bin alleine hier. Das schien mir recht und billig. Diesen Luxus leiste ich mir heute. Keine Geschichten, Gerüchte, Verschwörungen, nur ich!
Ein Mann fährt in einem Ford Ka vorbei und dass kann ich nur unmöglich finden. Ist das polnisch oder trotzdem seltsam?
Ich bin der beste Freund deiner Mailbox und rede mir Blödsinn aus dem Hirn. Du mein Freund, hast wie immer keine Zeit für mich. Der Wind bringt meine Seiten durcheinander und hindert mich am Schreiben, witzig.
Das Windspiel geht weiter und macht Farben von Sonne ins Wasser. Deutsche Spießer sprechen deutsch und halten sich für selbstverständlich verstanden, starren in deutsche Karten. Prinzip der Gewöhnung. "Wind of change" kommt mir in den Sinn und ich bekomme ein schlechtes Geschmacksgewissen. Die SU fiel für den Song, sicher und der Gitarrist war auf der letzten Pumpkins-Platte, trotzdem, was soll das?
Ich plediere für selektives Vergessen. Bewußtes Entscheiden dazu, was man weiß, kann, fühlt. Gestern standest, nein, bewegtes du dich vor meinem Pult mit deinem blöden kurzen Rock, diesen Strümpfen, die mal auf meinem Fußboden lagen und wolltest nichts mehr von mir wissen. Seit dem setze ich den I-Punkt bevor ich den Buchstaben schreibe.
Der Wind pustet die Ascher aus dem Ascher in Touristenaugen, auf Nachtische, in Kaffeetassen. Ich skippe durch meinen iPod. Was soll ich jetzt nur hören und warum ist mir sowas nie egal? Aber Fragezeichen sind überbewertet. Dieses Bier dauert ewig und der Regen ist fern. Der Stift ist mein Phallus. Ich wichse Gedannken aufs Papier. Lege Spuren, über die Schnee wachsen wird, bald, sehr bald.
Ich warte auf Bekanntschaft, kenne aber keinen. HIer sind nur offene Münder, in die mit voller Lust Dreck geschaufelt wird. Und ich gehe durchs Leben, als hätte ich nichts zu verlieren und ich habe Recht, denn da ist nichts zu verlieren.

(müsste K.) (für S.)

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