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Dieser Blog ist ein Sammelsurium von Gedichten.

Donnerstag, 12. November 2015

Ihr habt die Frage nie gestellt,

nie wirklich zumindest. Wie es denn ist, dieser Mensch zu sein, den ihr "so jemand" nennt. Ihr wart nie da, deswegen gibt es nur Verständnis.
Endlich küsst die Welt da draußen euch mal den Arsch. Ihr sitzt in euren lange warmen Sesseln und schwenkt Gläser zu Parolen, links wie rechts. Und hasst den Anderen. Weil er doch so anders ist. Und die die kommen sind noch anderser.
Der Konflikt, mit dem ihr umgehen könnt, muss nah und erklärbar bleiben. Bloß nix riskieren. Nie vor den Falschen den Mund auf und am Ende gemeinsam untergehen: brav so, Preuße.
Dabei war der Osten mal so dankbar für 100 Mark in Plastiktüten. Mein Vater hatte Tränen in den Augen, als es '90 endlich Rama gab und kam heim, in eine saubere Wohnung und war mit dem Auto gefahren. Nicht mit blutenden Füßen gelaufen, während ihm auf dem Weg drei Kinder starben. Das ist nie passiert. Aber es geschieht anderen. Denen da. Die da nichts mehr haben und von uns wollen. Ja warum denn nur? Warum müssen wir jetzt dafür bluten, wo wir doch so schön sicher waren? Warum sprengt man unseren Alltag, nur weil wir nicht verhindert haben, was man uns blind gemacht hat zu sehen? Etwa weil wir die Bomben finanziert und fallen lassen haben?

Konsequenzen tragen, liebe Freunde.

Wir verpassen es als Chance zu sehen und halten an Sandkörnern von Werten fest bis das Stundenglas verronnen ist und die Welt brennt. Es wird niemand gewesen sein.
Und diese Angst haben wir alle. Wir verkleiden sie anders, aber ehrlich: wo uns doch ständig etwas weggenommen wird, von dem "Wenigen", dass wir haben, wo soll noch etwas übrig bleiben, für einen, den wir nicht verstehen, der nicht in unser Leben passt und eine Kultur mitbringt, die noch eine ist?

Die Versuchung ist groß, sich mit sich selber auseinanderzusetzen, doch viel schneller ist ein anderer Feind gefunden. Und der wohnt nicht im eigenen Kopf, da wo man so ungern ist. Denn da ist es staubig und überall liegen Zettel rum, voll mit Notizen. Dinge an die man besser mal gedacht hätte, bevor der Bauch über den Penis wuchs. Der wahre Feind ist in uns selbst und der Rest ist wenig mit Brüllen zu lösen.

Hasst nicht, weil es einfach ist. Oder besser: hasst nicht. Das macht das Leben schwer und öde und freudlos. Im Ergebnis, was habt ihr davon? Außer Geschichten unter Hassenden. Die machen euch die Lider schwer und den Rücken krumm.

(mk)


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