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Dieser Blog ist ein Sammelsurium von Gedichten.

Sonntag, 1. Januar 2012

Wenn wir nicht sterben - des Gehängten Memoiren III (diese Zigarette dauert ewig)

Es war nichts weniger als mangelnde Vorraussicht. Es hätte alles so klar sein können, hätte ich die Tugend bewiesen, einfach für zehn Minuten nachzudenken. Statt dessen setzte ich wie immer auf blindes Vertrauen, weil ich das - heute immernoch - für ach so edel halte.
Später würde sie zu mir sagen, sie hätte schon in der ersten Nacht mit mir geschlafen, hätte sie nicht ihre Regel gehabt. Sie war damals nicht alleine. Jemand, der zu so etwas fähig ist wird nicht bei dir bleiben. Zwietracht versteckt sich auch unter blonden Haaren.
Umso länger ich darüber nachdenke, komme ich nur zu dem Schluss, dass alles seit dem Geschehene an diesem letzten Nachmittag mit ihr begann. Niemand außer ihr ist der Grund, warum ich hier hänge. All die Fehler, von denen sie mich abgehalten hätte. Die Dinge, die sie mir verboten hätte zu sagen. All die Blicke von denen ihre Anwesenheit mich abgelenkt hätte. Ihr Weggang machte mich zum Kreisel zwischen Leben, die wir einst Freunde nannten. Sie verließ nicht nur mich - sie ging von uns allen.
War es Geld? Sie war nie verwöhnt, nur an einen Standard gewöhnt, den ich ihr nicht bieten konnte. Jetzt hat sie es sicher besser. Ich war rund und zufrieden geworden; das ist immer die Gefahr. So wurde ich das Opfer der schwerer wiegenden Contraliste. Verdient - verdorben, in die Schwaden von Tabak verbannt.
Wenn ein Mensch im Stande ist, dir all das zu nehmen, was du voher nicht hattest, bekommst du Zweifel an deiner eigenen Volständigkeit. Warum hast du das gemacht? Ich habe zu viel Zeit in eigener Schuld verbacht, als dass ich dir je vergeben kann. Du hast mich zurück gelassen als Opfer deiner Zuneigung - im Suchen nach Ersatz.

tbc.

(müsste K.)

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