In jeder Kunst kann man Meister werden, sollte man aber nicht - in jeder. Nicht alles wird zur Tugend. Nicht alles trägt Früchte.
Verrat. Ich wurde verraten. Nicht wie ein Geheimnis, das man sich zuflüstert, nicht wie das Versteck von Anne Frank. Verschwiegendheit an der falschen Stelle. Reden wenn es nicht sein darf, wer blickt da noch durch? Ist ein Geheimnis in jedem Falle schützendwert oder gibt es ähnlich einer Notlüge auch eine Notwahrheit?
Ist also Verrat nicht per se schlimm. Heiligt hier der Zweck die Mittel, besonders wenn es kein wirklicher Zweck sondern eher eine Notwenidigkeit ist?
Seit ich hier baumele bleiben mir nur meine Gedanken, mich von den Stimmen abzulenken. Frustrierend ist, das sie nie zur Anwendung kommen werden. Ich kann sie nicht vererben, aufschreiben, herausschreien.
Niemand hat es je geschafft, dass jeder ihn mag. Wo aber bleibt die Konstanz? Warum kommt Enttäuschung immer aus allzu vertrauten Ecken. Oder ist es so, dass nur nahe Stehende im Stande sind über haupt so etwas wie Enttäuschung zu erzeugen? Ein Moment, wie der fehlende Kuss zum Abschied einer langen Beziehung? Neid, der wie ein Pickel wächst und zur Wahrung des eigenen Selbstbilds ausgedrückt werden muss?
Streben wir in allem immer nur nach Profit und wenn der ausbleibt heißt es abstoßen?
Können wir Dinge nicht einfach geschehen lassen? Müssen wir immer die Suppe bis zur Ungenießbarkeit überwürzen?
Die Not des Endes wie letzter Lippenstift vor dem Opernball. Wenn der Schnürsenkel reißt, ist der Stiefel vorerst nutzlos. Zur zweiten Wahl verkommen, wie eine einbeinige Bordsteinschwalbe. Die Frage nach dem Nutzen von Beständigkeit ist Schrödingers Katze der Zwischenmenschlichkeit.
(müsste K.)
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